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Christian Müller im Interview über die Boateng-Brüder und Kovac


Boateng-Kumpel Christian Müller
"So ein positives Schwein kann man immer gebrauchen"

InterviewVon Benjamin Zurmühl

18.05.2018Lesedauer: 3 Min.
Interview
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Früher "Enfant Terrible", heute ein Vorbild und Leader: Kevin-Prince Boateng.Vergrößern des Bildes
Früher "Enfant Terrible", heute ein Vorbild und Leader: Kevin-Prince Boateng. (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)

In der Heimatstadt Berlin gegen den FC Bayern. Für Kevin-Prince Boateng wird ein Traum wahr. Ein alter Bekannter von ihm erklärt, was den Frankfurter so besonders macht.

Das Fußball-Märchen ist geplatzt: Kein Duell der Boatengs in Berlin. Die Verletzung von Jérôme lässt das nicht zu. Für den Innenverteidiger des Rekordmeisters kommt ein Einsatz zu früh. "Für die Familie ist das eine traurige Geschichte", sagte sein ältererer Bruder Kevin-Prince auf einer Pressekonferenz vor dem Spiel. Für den Kopf des Frankfurter Mittelfelds ist es trotzdem ein Höhepunkt seiner Karriere.

Aufgewachsen in Berlin-Wedding, stach Boateng bereits in der Jugend von Hertha BSC hervor. Von dort aus startete er seine beeindruckende Laufbahn, die ihn unter anderem zu Tottenham, Milan und dem BVB führte. Christian Müller kennt den 31-Jährigen noch gut aus seiner Zeit bei Hertha BSC. Mehrere Jahre spielten die beiden zusammen bei der Alten Dame. Inzwischen steht Christian Müller beim KFC Uerdingen unter Vertrag. Zahlreiche Verletzungen beeinträchtigten den ehemaligen U-Nationalspieler. Der Kontakt ins Hause Boateng ist nie abgerissen. Mit Jérôme hat er fast täglich Kontakt, mit Kevin-Prince eher weniger. Trotzdem kann er den 31-Jährigen gut einschätzen.

t-online.de: Herr Müller, Sie haben bei Hertha mehrere Jahre mit Kevin-Prince Boateng zusammengespielt. Wie haben Sie seinen Karriereweg seitdem verfolgt?

Christian Müller (34): Seine Karriere ist super verlaufen, anders kann man das nicht sagen. Er ist ein echter Weltstar geworden.

Wie war er damals bei Hertha in der Kabine?

Er war lustig und verrückt. Sowohl in der Kabine als auch privat. Mit ihm konnte man einfach Spaß haben.

Auf dem Platz wirkt er hingegen wie ein Kämpfer. Mit welcher Mentalität geht Kevin-Prince Boateng in solch ein Spiel?

Er geht immer voran und will unbedingt gewinnen. Dafür setzt er hier und da kleine Tricks ein, aber das gehört dazu. Und mit diesem Ehrgeiz hat er in seiner Karriere auch so viel erreicht.

Am Samstag ist er klarer Underdog. Stärkt ihn das?

Klar, es ist immer gut, der Underdog zu sein. Da kann man auch mal einen Schongang einlegen, muss nicht die ganze Zeit das Spiel machen.

Was würde ihm das bedeuten, in seiner Heimatstadt den Pokal zu holen?

Ich bin immer noch sehr gut mit seinem Bruder Jérôme befreundet, mit dem ich ja auch zusammen bei Hertha gespielt habe. Er hat den Pokal ja schon ein paar Mal gewonnen, von daher weiß ich, was Prince das bedeuten würde. Wenn er den Titel am Samstag holt, haben die beiden Brüder fast alles gewonnen, was man gewinnen kann. Was gibt es Schöneres, als in seiner Heimatstadt Pokalsieger zu werden?

Sie sprechen Jérôme Boateng an, der verletzt ausfällt. War er sehr niedergeschlagen, dass er das Duell gegen seinen Bruder in Berlin verpassen wird?

Er war traurig, das Bruder-Duell im Endspiel zu verpassen, ist bitter für ihn. Aber es steht nicht nur das Pokalfinale an. Er setzt alles daran, dass er für die WM fit ist.

Das Lauftraining hat er bereits begonnen. Die Chancen stehen gut, dass er rechtzeitig fit wird.

Jérôme ist ein positiver Mensch. Er glaubt fest daran, dass er es schafft und dann packt er es auch. Er hat ja noch etwas Zeit bis zur WM.

Wie haben sich Kevin-Prince und Jérôme unterschieden?

Der eine war eben ein "Bad Boy", der andere eher ruhig. Was nicht heißt, dass man mit Jérôme keinen Spaß haben kann.

Bei einem Bad Boy wie Kevin-Prince hat es der Trainer nicht unbedingt leicht. Niko Kovac hat jedoch ein sehr gutes Verhältnis zu ihm. Welche Rolle spielt die gemeinsame Vergangenheit bei Hertha?

Ich habe ja mit den beiden und Fredi (Bobic, Anm. d. Red.) zusammengespielt. Beide wissen, dass er ein Leader ist und man so ein positives Schwein immer gebrauchen kann. Damit können viele nicht umgehen, aber Niko war als Spieler auch jemand, der immer zu seiner Meinung gestanden hat. Dadurch passen die beiden gut zusammen.

Was auch ein Vorteil für Kovac bei Bayern sein wird. Dort muss er schließlich auch mit vielen Stars umgehen.

Klar, Bayern ist noch mal etwas anderes als Frankfurt. Da ist jeder Spieler ein Star. Aber Trainer ist Trainer und er ist die Autoritätsperson. Da muss man sich dran halten und ich habe keine Zweifel daran, dass Niko das packen wird.

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