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1. FC Saarbrücken: Daniel Batz – früher war Elfmeterschießen nicht sein Ding


Saarbrückens Pokalheld vor Auslosung
"Die Bayern hätte ich gerne erst im Finale"

  • Melanie Muschong
InterviewVon Melanie Muschong

Aktualisiert am 08.03.2020Lesedauer: 4 Min.
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Daniel Batz: Jubel nach dem Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokal.Vergrößern des Bildes
Daniel Batz: Jubel nach dem Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokal. (Quelle: Jan Huebner/imago-images-bilder)

Daniel Batz vom 1. FC Saarbrücken ist als Elfmeter-Held im DFB-Pokal in die Geschichtsbücher eingegangen. Im Interview mit t-online.de spricht er davon, dass Elfmeterschießen früher nicht sein Ding war.

Am vergangenen Dienstagabend hat Viertligist Saarbrücken erneut einen Bundesligisten aus dem Pokal geschmissen. Am Ende hieß es 7:6 im Elfmeterschießen gegen Fortuna Düsseldorf.

Er ging als Held aus dem Spiel: FCS-Keeper Daniel Batz. Fünf Elfmeter hielt er insgesamt, einen davon schon während der regulären Spielzeit. Im Interview vor der Auslosung des Halbfinals (Sonntag, 18 Uhr) spricht er über den sensationellen Pokalsieg, seine Nervenstärke und die Nachrichten, die er von Bundesliga-Keepern erhalten hat.

t-online.de: Herr Batz, haben Sie schon realisiert, was passiert ist?

Daniel Batz (29): Es ist sehr schwer zu realisieren. Das ganze Ausmaß werden wir erst in ein paar Wochen merken. Gerade prasselt sehr viel auf uns ein. Es ist ein wahnsinnig tolles Gefühl, was wir erreicht haben.

Sie waren am Donnerstag beim Arzt. Haben Sie sich im Pokal verletzt?

Meine Kapsel ist gerissen, aber das ist auch schon anderen Torhütern passiert. Als ich einen Ball im Elfmeterschießen gehalten habe, hat es kurz wehgetan. Aber ich war so voll Adrenalin, dass ich erst danach die Schmerzen gemerkt habe.

Haben Ihnen frühere Weggefährten gratuliert?

Ich habe SMS, Instagram- und Facebooknachrichten bekommen. Viele haben zum Weiterkommen und meiner Leistung gratuliert. Ich war sehr überrascht über die große Anteilnahme. Es haben sich Roman Bürki, Oli Baumann, Kevin Trapp und Christian Mathenia gemeldet. Auch Felix Klaus von Wolfsburg.

Gab es eine Nachricht, die Sie besonders bewegt hat?

Alle haben mich zu der Leistung beglückwünscht und mir ihren Respekt ausgesprochen. Das fand ich echt cool. Ich habe mich sehr gefreut, dass Torwart-Kollegen das honoriert haben.

War Ihr Vorbild unter den Gratulanten?

Mein Vorbild war immer Oliver Kahn. Er hat mir leider nicht geschrieben (lacht). Oli Kahn war ein überragender Torhüter mit einer brutalen Einstellung. Ich wollte immer so sein wie Oli Kahn.

Sie sind jetzt der "Elfmeter-Killer". Waren Elfmeter schon immer Ihre Spezialität?

Das war gar nicht mein Ding. Es war jetzt auch erst das zweite Elfmeterschießen meiner Profi-Karriere. Aber an diesem Tag kam alles, was davor nicht geklappt hat, zusammen. Ich möchte mich nicht als Elfmeter-Killer titulieren, es gehört auch immer Glück dazu. Ich habe einfach versucht, mich immer auf den nächsten Elfmeter zu konzentrieren und den Ball zu halten.

Sie haben sich also auch keine Videos der Düsseldorfer angeschaut?

Keine Videos, aber Statistiken. Allerdings war auch nicht jeder Spieler dabei, weil es sonst zu viele gewesen wären.

Sie haben damit eine große Nervenstärke gezeigt. Wie haben Sie sich diese antrainiert?

Ich versuche, in jeder Situation Ruhe auszustrahlen. Das funktioniert auch in dieser Saison super. Mein Torwarttrainer hat mir Tipps gegeben, die sowohl auf als auch neben dem Platz relevant sind. Das betrifft auch das Mentale.

Leben Sie privat so konsequent, wie Sie die Elfmeter gehalten haben?

Ich kann das schwer beurteilen (lacht). Ich versuche im Privatleben schon auf bestimmte Dinge zu verzichten und habe eine strenge Ernährung. Fußball ist ein Leistungssport. Allerdings gönne ich mir auch einmal in der Woche das, wonach ich Lust habe.

Was reizt Sie besonders am Torhüter-Dasein?

Nicht so viel zu laufen. Ich bin überhaupt nicht der Ausdauer-Typ, nicht der Läufer. Ich bin dann lieber ins Tor gegangen.

Wie war das erste Training nach dem Pokalfight?

Wir haben am Dienstag alle zusammen gefeiert und am Donnerstag das erste Mal wieder zusammen trainiert. Der Fokus der ganzen Mannschaft liegt auf der Liga, wir wollen aufsteigen. Es verhält sich keiner anders, nur weil wir es jetzt im Pokal ins Halbfinale geschafft haben.

Wie wäre es für Sie, wenn das Halbfinale auch in Völklingen stattfinden würde?

Wir würden das begrüßen, weil wir bisher jedes Pokalspiel dort gemacht haben. Auch für unsere Fans würden wir wieder gerne dort spielen, damit sie weiterhin eine kurze Anreise haben. Wir als Mannschaft können das aber nicht entscheiden, da auch Faktoren wie das Sicherheitskonzept mit hineinspielen.

Gibt es denn eine Prämie für Sie und die Mannschaft für das Halbfinale?

Es braucht keine Prämie. Jeder Spieler, der im Halbfinale ist, möchte ins Finale. Das gebührt dem Sport. Der Halbfinal-Gegner ist mir egal, aber die Bayern hätte ich gerne erst im Finale.

Warum kann es der FCS ins Finale schaffen?

Wir haben eine unfassbare Mannschaft, viel Geschlossenheit. Wir lassen alles und unser Herz auf dem Platz. Körperlich geht jeder an seine Grenze. Jeder bringt seine bestmögliche Leistung.

Was ist Ihr weiterer Wunsch in Bezug auf den Pokal?

Berlin. Für einen Fußballer hat Berlin noch einen ganz speziellen Reiz. Das Pokalfinale in Berlin ist ein Mythos. Man merkt jedes Jahr, wenn das Pokalfinale ist, dass es eine gewisse Ausstrahlung hat. Es wäre etwas ganz, ganz Tolles.

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