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EM-Qualifikation | Wett-Affäre belastet Italiens Nationalmannschaft


EM-Qualifikation
Wett-Affäre belastet Italiens Nationalmannschaft

Von dpa
16.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Sandro TonaliVergrößern des BildesGegen Sandro Tonali wird wegen des Verdachts illegaler Wetten ermittelt. (Quelle: Spada/Zuma Press/dpa/dpa-bilder)

Für den amtierenden Europameister Italien wird eine neue Affäre um illegale Fußballwetten zunehmend zur Belastung.

Nationaltrainer Luciano Spalletti rechtfertigte, dass die beiden Mittelfeldspieler Sandro Tonali und Nicolò Zaniolo kurz vor zwei wichtigen EM-Qualifikationsspielen aus dem Trainingslager nach Hause geschickt wurden. "Es ist richtig, ihnen bei der Verteidigung zu helfen. Dann wird die Gerechtigkeit ihren Lauf nehmen. Aber wenn irreguläre Dinge getan wurden, ist es auch richtig zu zahlen", sagte er.

Gegen die zwei Azzurri, die beide in der englischen Premier League aktiv sind, wird wegen des Verdachts ermittelt, an illegalen Wetten über eine Online-Plattform beteiligt gewesen zu sein. Tonali spielt für Newcastle United, Zaniolo für Aston Villa. Am Donnerstag entschied der Verband deshalb, sie aus der Vorbereitung für die Spiele gegen Malta und England sofort nach Hause zu schicken. Medienberichten zufolge wurden ihre Handys und Tablets von Ermittlern beschlagnahmt.

Spalletti sprach davon, dass die verbliebenen Nationalspieler im Trainingslager eine "harte Nacht" verbracht hätten. "Es gab viel Bitterkeit über das, was passiert ist", sagte er. Sportminister Andrea Abodi sagte: "Ich glaube, es war richtig, die Jungs nach Hause zu schicken - auch zu ihrem Schutz." Die Tageszeitung "Corriere della Sera" warnte vor einem "Tsunami", der auf den italienischen Fußball zurollen könne.

Ermittlungen auch gegen Juventus-Profi Fagioli

Tonali und Zaniolo wurden von der zuständigen Staatsanwaltschaft aus Turin befragt. In derselben Affäre laufen bereits Ermittlungen gegen den Mittelfeldspieler Nicolò Fagioli von Juventus Turin. Der Verdacht lautet, dass im Internet auf den Ausgang von Spielen gewettet wurde. Fagioli bestreitet die Vorwürfe. Glücksspiel ist in Italien erlaubt. Spieler und Funktionäre dürfen aber nicht in Sportarten wetten, in denen sie selbst aktiv sind. Bei einer Verurteilung drohen neben Geldstrafen auch mehrjährige Sperren.

An diesem Samstag (20.45 Uhr) empfängt der EM-Sieger von 2021 in Bari Malta. Am Dienstag (20.45 Uhr) steht in London die Neuauflage des EM-Finales gegen England auf dem Programm. In der Tabelle der Gruppe C liegt Italien mit sieben Punkten hinter England (13 Punkte) auf Platz zwei. Als Nachrücker wurden Matteo Politano (SSC Neapel) und Samuele Ricci (Juventus Turin) nominiert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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