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Deutschland - Polen: So könnte Polen der Nationalmannschaft weh tun


So kann Polen der DFB-Elf weh tun

Von t-online
Aktualisiert am 16.06.2016Lesedauer: 3 Min.
Robert Lewandowski gibt Anweisungen: Polen ist ein anderes Kaliber als die Ukraine.Vergrößern des BildesRobert Lewandowski gibt Anweisungen: Polen ist ein anderes Kaliber als die Ukraine. (Quelle: imago-images-bilder)
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von Mark Weidenfeller

Im EM-Fotoalbum der DFB-Elf befinden sich schon jetzt wunderbare Schnappschüsse. Da ist der Treffer von Aushilfs-Aushilfs-Innenverteidiger Shkodran Mustafi, da ist die Rettungsaktion auf der Torlinie von Jerome Boateng und natürlich das Joker-Tor des ergrauten Bastian Schweinsteiger. Momente, die schon jetzt einen Platz in der Geschichte dieses Turniers gefunden haben. Momente, die aber erst der Auftakt zu einer langen Reise der deutschen Mannschaft werden sollen.

Auf der nächsten Etappe in Richtung K.o.-Runde wartet auf das Team von Joachim Löw nun mit Polen allerdings ein Gegner, der deutlich mehr ist als eine wehrlose Kulisse für das nächste schwarz-rot-goldene Sieger-Selfie (ab 20.45 Uhr im t-online.de Live-Ticker).

"Die Polen sind sehr gefährlich"

Die polnische Nationalmannschaft hat nicht zuletzt in der EM-Qualifikation bewiesen, dass selbst der Weltmeister nicht vor Niederlagen gefeit ist und sich ordentlich strecken muss. "Die Polen sind sehr gefährlich", bestätigt Taktik-Experte und Fußballlehrer Christian Titz. "Ihre Spielweise ist hochinteressant, die DFB-Elf muss aufpassen."

Taktik und Formation

Im Gegensatz zu Auftakt-Gegner Ukraine wird sich das Team um Kapitän und Superstar Robert Lewandowski aller Voraussicht nach nicht mit elf Mann am eigenen Strafraum verbarrikadieren und den Abpfiff herbeisehnen, sondern aktiv am Spielgeschehen teilnehmen.

"Polen kann beides: Ballbesitzspiel und Umschaltspiel", so Titz. Heißt: Die polnische Mannschaft kann sowohl den Gegner bespielen und eigene Chancen kreieren als auch tief stehen, Fehler provozieren und dann auf schnelle Kontern setzen. "Ich glaube, dass Polen versuchen wird, Fußball zu spielen."

Die polnische 1-4-2-3-1-Basisformation verschiebt sich dabei je nach Spielsituation. In der Offensive rücken die Außenverteidiger nach vorne, ein Achter lässt sich für den Spielaufbau fallen, der sehr aktive ehemalige Augsburger Arkadiusz Milik schiebt neben Lewandowski in die Spitze. Bei Ballverlust geht es dann direkt ins inzwischen bei vielen Mannschaften übliche Gegenpressing.

"Die Polen haben es gegen Nordirland geschafft, die Räume blitzschnell zuzustellen und den Gegner innerhalb weniger Sekunden in einen Fehler oder den Befreiungsschlag gezwungen", lobt Titz.

Was muss die DFB-Elf tun?

Das selbstbewusste Auftreten der Polen kann gleichzeitig allerdings auch eine Chance für die DFB-Elf sein. Anders als gegen die Ukraine könnten sich für die schnellen deutschen Offensiv-Spieler, die ihre Konterstärke beim 2:0-Sieg erst in der Nachspielzeit eindrucksvoll demonstrieren durften, Räume für schnelle Gegenstöße bieten.

"Die DFB-Elf wird sicher die Kontrolle übernehmen und mehr Ballbesitz haben", so Titz. "Trotzdem wird das Spiel hin- und hergehen. Wenn Polen den Ball hat, wäre es ein legitimes Mittel, sich fallen zu lassen – und das kann dann durchaus ein Vorteil für die deutsche Nationalmannschaft sein."

Mustafi oder Hummels?

Trotz aller Möglichkeiten in der Offensive darf aber auch die Defensive nicht vernachlässigt werden. Die größte Gefahr der Polen lauert nämlich im Sturm, heißt Robert Lewandowski und ist nicht nur dank seiner 30 Bundesliga-Tore in ganz Europa bekannt. Neben seinen unbestrittenen Torjäger-Qualitäten überzeugt der 27-Jährige aber auch durch seine Spielintelligenz.

"Er bewegt sich in verschiedenen Räumen, rückt auch mal auf die Außen oder lässt sich bis zur Mittellinie zurückfallen", so Titz. "Dabei ist es wichtig, dass der Innenverteidiger Lewandowski an einen der Achter übergibt, sonst entstehen in der Viererkette große Lücken."

Bleibt noch die Frage, wer die deutsche Innenverteidigung bildet und sich an der Seite des unangefochtenen Abwehrchefs Boateng gegen Lewandowski zur Wehr setzen darf. Torschütze Mustafi oder Mats Hummels? Titz würde sich in diesem Fall – eine vollständige Genesung des zukünftigen Münchners vorausgesetzt – für Hummels entscheiden. "Er ist dank seiner Erfahrung, der Spieleröffnung und der Präsenz auf dem Platz schon noch einmal eine andere Kategorie." Und wäre deshalb in Topform ein wichtiger Pfeiler in der Abwehr. Denn, da ist sich Titz sicher: "Die Polen haben die Qualität, Deutschland weh zu tun."

Über Christian Titz:

Unser Taktikexperte Christian Titz ist DFB-Fußballlehrer und Autor mehrerer Fußballfachbücher. Aktuell ist er U17-Trainer beim Hamburger SV. Mehr Infos zu seinen Tätigkeiten finden Sie unter www.coaching-zone-portal.de oder in diesem Video.

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