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Frauen-EM: Deutschland ist raus – es fehlten nur wenige Zentimeter


Deutschlands EM-Drama
Das hätte alles verändert


24.07.2025Lesedauer: 3 Min.
Klara Bühl (r.) und Selina Cerci: Die Bayern-Spielerin hatte ein Tor auf dem Fuß.Vergrößern des Bildes
Klara Bühl (r.) und Selina Cerci: Die Bayern-Spielerin hatte ein Tor auf dem Fuß. (Quelle: IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Gelhardt)
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Deutschland hat den Einzug ins EM-Finale verpasst. Dabei fehlten nur wenige Zentimeter, um das Duell mit Spanien für sich zu entscheiden.

Aus Zürich berichtet Kim Steinke

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Es war zum Haareraufen. Ein Krimi, Spannung bis zum Ende. Das dominante Spanien rannte an, bestimmte mit seinem Ballbesitz das Halbfinale der Europameisterschaft der Frauen. Das eher defensive Deutschland verteidigte mit Herz, lauerte auf Konter und setzte einen Nadelstich nach dem anderen.

Obwohl sich beide Teams lange nichts schenkten, behielt am Ende Spanien die Oberhand. Nach 120 Minuten schieden die DFB-Frauen gegen den Weltmeister mit 0:1 aus. Drei Szenen aber hätten das Spiel kippen können. Es fehlten nur wenige Zentimeter.

Der Freistoß

Die Spanierinnen verzeichneten über das gesamte Spiel 67 Prozent Ballbesitz, erarbeiteten sich 22 Torabschlüsse. Der Siegtreffer sollte jedoch erst in der 113. Minute durch einen Geniestreich von Weltfußballerin Aitana Bonmatí fallen. Deutschland indes kam bis zum Abpfiff auf 15 Abschlüsse – und beinahe wäre Klara Bühl ein Coup gelungen.

In der 85. Minute bekam das deutsche Team einen Freistoß vor dem gegnerischen Strafraum zugesprochen – ein Fall für Klara Bühl. Denn die Bayern-Spielerin ist in der deutschen Bundesliga für ihre Standards bekannt. Bühl schnappte sich den Ball, atmete tief durch und drehte ihren Versuch um die gegnerische Mauer herum. Spaniens Torhüterin Cata Coll spekulierte auf die lange Ecke, setzte bereits einen Schritt aus ihrer Sicht nach rechts.

Bühl hingegen hatte auf das Torwarteck gezielt. Ihr strammer Flachschuss passierte die Mauer, doch der Ball rauschte wenige Zentimeter am rechten Pfosten vorbei.

Die Doppelchance

Deutschland erhöhte den Druck und wurde in der Offensive mutiger. Nur wenige Minuten nach dem Freistoß, in der vierten Minute der Nachspielzeit, war es erneut Bühl mit der Chance zum 1:0 aus deutscher Sicht. Die eingewechselte Selina Cerci rannte auf die spanische Abwehrkette zu, Bühl kreuzte den Weg der Hoffenheimerin, die den Ball im richtigen Moment ablegte.

Mit ihrem zweiten Kontakt fasste sich Bühl ein Herz, zog kurz vor dem Sechzehner ab. Spaniens Olga bekam den Fuß dazwischen und fälschte den Schuss ab, der im hohen Bogen aufs eigene Tor zuflog. Cata Coll war bereits auf dem Weg nach vorn, bekam jedoch noch rechtzeitig die Fäuste hoch und wehrte den Ball auf der Torlinie nach vorn ab.

Die mitgelaufene Carlotta Wamser reagierte und kam plötzlich frei an den Ball. Sie zog direkt ab, jedoch flach und ins kurze Eck – Coll war zur Stelle und parierte mit ihren Füßen zur Ecke. In beiden Chancen fehlten nur wenige Zentimeter, um aus DFB-Sicht auf 1:0 zu stellen.

Das offene Eck

Das Halbfinale zwischen Deutschland und Spanien ging in die Verlängerung. Deutschlands Schlussfrau Ann-Katrin Berger hatte daran entscheidenden Anteil: In der 21. Minute lenkte sie einen Schuss aus kurzer Distanz von Esther González über das Tor, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte blieb sie lange stehen und parierte erneut einen wuchtigen Schuss von Gonzalez.

Bis zur 113. Minute präsentierte sich Berger fehlerfrei und hatte entscheidenden Anteil daran, dass es bis dahin 0:0 stand. Dann folgte der spanische Geniestreich. Athenea del Castillo steckte den Ball auf Aitana Bonmatí durch. Fast alle Personen im Stadion rechneten mit einer Hereingabe – auch Ann-Katrin Berger. Doch die spanische Weltfußballerin feuerte einen Schuss ins kurze Eck ab und überlistete damit Berger, die nicht mehr schnell genug reagieren konnte. Es fehlten abermals nur wenige Zentimeter, um Bonmatís Schuss zu parieren.

Spiele

Nach dem Spiel entschuldigte sich Berger für ihren Fehler: "Ich möchte nicht drum herumreden. Die kurze Ecke ist meine, ich hätte es besser wissen sollen", bekannte die 34-Jährige. Und sie ging noch härter mit sich ins Gericht: "Ich bin enttäuscht von mir. Es ist eine blöde Situation und es tut mir furchtbar leid, dass ich in dem Moment nicht da sein konnte."

Das Glück war im Halbfinale gegen Spanien nicht auf der deutschen Seite. Ein Geniestreich und wenige Zentimeter besiegelten den Finaleinzug der "La Furia Roja". Während Deutschland den Heimweg antritt, bereitet sich das spanische Team um Bonmatí und Cata Coll auf das Endspiel in Basel gegen Titelverteidiger England vor (Sonntag, ab 18 Uhr im t-online-Liveticker).

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen vor Ort
  • Gespräch in der Mixed Zone mit Ann-Katrin Berger
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