t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportFußballFrauenfußball

Frauen-WM – Inka Grings: Woran der deutsche Frauenfußball jetzt arbeiten muss


Nach WM-Aus
Woran der deutsche Frauenfußball jetzt arbeiten muss

MeinungEine Kolumne von Inka Grings

Aktualisiert am 01.07.2019Lesedauer: 3 Min.
Meinung
Was ist eine Meinung?

Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
DFB-Kapitänin Alexandra Popp schlägt frustriert die Hände vors Gesicht: Das Viertelfinale war Endstation bei der WM.Vergrößern des Bildes
DFB-Kapitänin Alexandra Popp schlägt frustriert die Hände vors Gesicht: Das Viertelfinale war Endstation bei der WM. (Quelle: imago-images-bilder)

Aus im Viertelfinale – aber das DFB-Team hat eine ordentliche WM gespielt. Doch um in Zukunft wieder zur Weltspitze zu gehören, muss sich einiges ändern.

Das war’s, Deutschland ist raus. Der Traum vom Titel ist Geschichte. Dabei hat das deutsche Team gegen Schweden sehr gut angefangen und ein wunderschönes 1:0 erzielt. Ich hatte gehofft, dass dieses frühe Tor etwas Ruhe gibt. Aber es war eben ein WM-Viertelfinale und Schweden war einfach gut drauf. Und dann passierten die Abwehrfehler, die auch in den Spielen zuvor passiert sind. Irgendwann werden solche Fehler dann bestraft.

Nach dem ersten Gegentor sah man auch, dass die Stabilität in dieser jungen Mannschaft noch nicht vorhanden ist. Die deutsche Mannschaft wusste vor dem Turnier selber, dass sie nicht durchspazieren würde. Es gab zu viele Ballverluste im Mittelfeld, so hat das DFB-Team dann auch keine Ruhe in ihr Spiel bekommen. Letztendlich war es ein absolut verdienter Sieg für Schweden.

Lehrreiche Spiele für ein junges Team

Trotzdem glaube ich, dass die Mannschaft insgesamt ein ordentliches Turnier gespielt hat. Für die Zukunft ist sie grundsätzlich auf dem richtigen Weg. Die Spielerinnen sind klar im Kopf, haben vielleicht sogar manchmal zu viel nachgedacht. Aber ich kenne den Trainerstab gut und weiß, dass ihnen die Konstellation bis zum Viertelfinale bewusst war. Natürlich war die Vorrunde nicht einfach zu bewerten, weil die Mannschaft ohne Gegentor blieb, der Stab aber selber wusste, dass das Team nicht das Gelbe vom Ei gespielt hat.

Ich halte viel von der Bundestrainerin und will mir nicht anmaßen, an der Aufstellung Kritik zu äußern. Ich denke, man muss das Gesamtpaket betrachten und da muss man ehrlich sein: Die Mannschaft ist noch nicht reif und erfahren genug gewesen, um den Titel zu holen. Das waren lehrreiche Spiele und ich bin überzeugt, dass dieser junge Kader in einem perfekten Alter ist, um zukünftig erfolgreich zu sein.

Bundesliga hat kein Top-Niveau mehr

Dass Olympia verfehlt wurde, ist auf der einen Seite absolut nicht gut für den deutschen Frauenfußball, weil der internationale Wettkampf wegfällt. Auf der anderen Seite ist es eine Chance für die Bundestrainerin mit genügend Zeit ein Team zu formen. Sie alleine kann das allerdings nicht. Ich denke, dass das Turnier gezeigt hat, dass auf nationaler Ebene die Vereine, die Liga und auch der DFB in die Analyse gehen müssen.

Das hat insbesondere die zweite Partie gegen Spanien gezeigt. Das war zum Teil ein Klassenunterschied von der Handlungsschnelligkeit, der Spielintelligenz und vom Tempo her. All diese Dinge sollten wir eigentlich auch in der Bundesliga sehen. Ich glaube, dass das die Stellschrauben sind, an denen man drehen sollte.

Der Frauenfußball hat noch mehr Aufmerksamkeit verdient

Den Spielerinnen kann man keinen Vorwurf machen. Die Leidenschaft war absolut gegeben. Aber ob das derzeitige Niveau der Bundesliga reicht, um international konkurrenzfähig zu sein, da wird in den nächsten Wochen intensiv drüber gesprochen werden müssen. Die Liga muss sich weiterentwickeln.

Ich würde mir wünschen, dass auch von Seite der Medien erkannt wird und wurde, dass der Frauenfußball immer interessanter wird. Wir haben bei diesem Turnier unfassbar viele temporeiche und spannende Spiele gesehen. Und da hoffe ich, dass das auch bei den Medien angekommen ist. Aber nochmal: Es muss von allen Seiten Input kommen. Von den Medien, der Liga, dem Verband und der Fifa. Die Spielerinnen gehen immer 100% an ihre Grenzen. Und irgendwann sind sie dann auch eingeschränkt, wenn sie nebenher noch arbeiten oder studieren müssen.


Natürlich ist es gut, wenn die Birne auch mal etwas Anderes sieht als immer nur Fußball. Aber man hat mehr Möglichkeiten sich zu entwickeln, wenn man den Fokus stärker auf das Spiel legen kann. All diese Dinge müssen kommen und sich ändern. Sonst wird der deutsche Fußball absolut hinterherhinken.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website