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Nach WM- und Olympia-Aus: Experten sehen auch Chance für DFB-Frauen


Frauen-Trainer VfL Wolfsburg
Experten sehen auch Chance für DFB-Frauen

Von dpa
Aktualisiert am 01.07.2019Lesedauer: 3 Min.
Hat das Frauenteam des VfL Wolfsburg zur deutschen Meisterschaft geführt.Vergrößern des BildesHat das Frauenteam des VfL Wolfsburg zur deutschen Meisterschaft geführt. Trainer Ralf Kellermann. (Quelle: Marcel Kusch./dpa)
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Rennes (dpa) - Auch bei Frauenfußball-Experten und Bundesliga-Protagonisten herrscht nach dem Viertelfinal-Aus der Nationalmannschaft bei der WM in Frankreich große Enttäuschung.

Allerdings sehen Siegfried Dietrich, Ralf Kellermann, Inka Grings und Co. auch die Chance für einen langfristigen Neuaufbau mit den zahlreichen Talenten. Da im kommenden Jahr auch die Olympia-Teilnahme wegfällt, sollte die Zeit effektiv genutzt werden. Auch der Deutsche Fußball-Bund und die Vereine sind nun gefragt, am gemeinsamen Produkt weiterzuarbeiten und aufs Tempo zu drücken.

"Nach dem schmerzhaften Ausscheiden müssen alle noch enger zusammenrücken, der DFB, die Liga, die Vereine. Ich bin überzeugt, dass die Nachhaltigkeit dieser WM viel größer ist als bei früheren Turnieren, weil in ganz Europa auch im Alltagsgeschäfts in den Frauenfußball-Ligen richtig Gas gegeben wird", sagte Siegfried Dietrich, Manager des Bundesligisten 1. FFC Frankfurt und Ligasprecher, der Deutschen Presse-Agentur.

Er räumte ein, dass es schöner gewesen wäre, "wenn die DFB-Frauen das Halbfinale erreicht und sich für Olympia 2020 qualifiziert hätten", aber: "Das sollte Ansporn für uns alle sein, an dem Gesamtprodukt Frauenfußball mit seinen Gesichtern intensiv weiterzuarbeiten."

Er sei "tief enttäuscht, weil eine große Chance verpasst wurde", schrieb dagegen Ralf Kellermann im "Kicker". Das Halbfinale sei für die Mannschaft von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg zum Greifen nah gewesen. "Das tut schon weh! Die Aufmerksamkeit für den Frauenfußball während des Olympischen Turniers im nächsten Jahr in Tokio hätte dem deutschen Frauenfußball schon sehr gutgetan", betonte der ehemalige Meistertrainer und jetzige Sportliche Leiter des Branchenführers VfL Wolfsburg. "In allen fünf WM-Spielen hat die Mannschaft nur phasenweise angedeutet, was in ihr steckt - aber leider nie über 90 Minuten."

Ähnlich sah es Ex-Europameisterin Inka Grings: "Der Traum vom Titel ist Geschichte. Dabei hat das deutsche Team gegen Schweden sehr gut angefangen und ein wunderschönes 1:0 erzielt. Ich hatte gehofft, dass dieses frühe Tor etwas Ruhe gibt", schrieb Grings bei "t-online". Die 40-Jährige trainiert derzeit den Männer-Regionaliga-Absteiger SV Straelen, den Club, der von Voss-Tecklenburgs Ehemann Hermann Tecklenburg geführt wird. "Aber es war eben ein WM-Viertelfinale und Schweden war einfach gut drauf. Und dann passierten die Abwehrfehler, die auch in den Spielen zuvor passiert sind. Irgendwann werden solche Fehler dann bestraft."

Nichtsdestotrotz konstatierte Grings, die bei der WM auch als ARD-Expertin unterwegs war, "dass die Mannschaft insgesamt ein ordentliches Turnier gespielt" habe. "Für die Zukunft ist sie grundsätzlich auf dem richtigen Weg." Man müsse das Gesamtpaket betrachten und ehrlich sein: "Die Mannschaft ist noch nicht reif und erfahren genug gewesen, um den Titel zu holen. Das waren lehrreiche Spiele und ich bin überzeugt, dass dieser junge Kader in einem perfekten Alter ist, um zukünftig erfolgreich zu sein."

Grings sieht die Möglichkeit, nun langfristig ein schlagkräftiges Team mit einigen erfahrenen Spielerinnen und den jungen Talenten aufzubauen. "Auf der einen Seite ist es absolut nicht gut für den Frauenfußball, weil der internationale Wettkampf wegfällt. Auf der anderen Seite ist es eine Chance für die Bundestrainerin mit genügend Zeit ein Team zu formen." Die Bundestrainerin könne es aber nicht alleine richten. "Ich denke, dass das Turnier gezeigt hat, dass auf nationaler Ebene die Vereine, die Liga und auch der DFB in die Analyse gehen müssen."

Auch die ehemalige Cheftrainerin Steffi Jones, von der sich der DFB im März vergangenen Jahres getrennt hatte, war enttäuscht nach dem 1:2 gegen Schweden. Dabei habe man sich bei der WM in jedem Spiel gesteigert und auch einen "guten Matchplan" gehabt, schrieb Jones im "Kicker". "Vieles, was sich beim deutschen Team positiv entwickelt in den vergangenen Wochen, fällt aktuell wieder hinten runter. Aber diese Enttäuschung darf nur kurz anhalten, dann muss das Trainerteam um Martina Voss-Tecklenburg die WM aufarbeiten und ihre Lehren daraus ziehen", forderte die 46-Jährige weiter. "Für mich bedeutet dies, den Umbruch und Verjüngungsprozess noch konsequenter fortzusetzen."

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