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Sogar Bellingham macht's: Warum schneiden sich Fußballer Löcher in die Stutzen?


Auch Bellingham macht's
Warum schneiden sich Fußballer Löcher in die Stutzen?

Von t-online, Kgl

Aktualisiert am 10.02.2023Lesedauer: 3 Min.
Jude Bellingham in löchrigen Stutzen: Was erhoffen sich die Fußballer davon?Vergrößern des BildesJude Bellingham in löchrigen Stutzen: Was erhoffen sich die Fußballer davon? (Quelle: IMAGO/Moritz Mueller)
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Immer mehr Fußballprofis laufen mit zerschnittenen Stutzen auf. Was sie sich davon erhoffen und ob es wirklich etwas bringt.

Neymar, Jude Bellingham, Leroy Sané oder Giorgio Chiellini – was haben all diese Fußballer gemeinsam? Es könnte die Auflistung einer internationalen Top-Elf sein, aber vielmehr eint sie ein kurioses Detail: Sie alle laufen mit löchrigen Stutzen auf.

Was auf den ersten Blick wie das Ergebnis eines besonders hart geführten Zweikampfes wirkt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als Absicht. Immer mehr Fußballer setzen vor dem Spiel die Schere an ihr Beinkleid. Aber warum?

Löcher als Mittel gegen Krämpfe?

"Ich hatte viele Probleme mit Wadenkrämpfen und gedacht: Das machst du auch mal", erklärte Stürmer Sven Michel von Union Berlin der "Bild"-Zeitung. "Es ist echt so, dass der Druck sich verringert und du nicht ganz so schnell Krämpfe bekommst, auch wenn du es nicht zu 100 Prozent verringern kannst", berichtete Michel weiter.

Die Stutzen zerschneiden, um Druck zu reduzieren und damit Krämpfe zu vermeiden? Die Antwort des Union-Profis überrascht etwas. Denn bislang lautete die Weisheit eher, dass Kompression, also das "Zusammenpressen" der Muskulatur durch die Stutzen, der Schlüssel ist, um Ermüdung und Krämpfe zu vermeiden. Nicht umsonst bieten fast alle Sportartikelhersteller Kompressionsbekleidung, vor allem für den Laufsport, an. Der Gedanke dahinter: Durch den Druck auf die Gefäße oder durch eine Pump-Wirkung wird der Blutkreislauf beschleunigt. Das Blut fließt schneller und damit ermüden die Muskeln langsamer.

Kompression hilft kaum

Prof. Dr. Veit Senner, Sportwissenschaftler an der Technischen Universität München, sagte dem Fußballportal "fupa.net" jedoch: "Letztlich ist es Unsinn." Der Sauerstoffaustausch finde in der Lunge statt. "Weil das Blut schneller fließt, kommt aber nicht mehr Sauerstoff am Muskel an", so Senner weiter.

Studien hätten jedoch gezeigt, dass die Kompression den Muskel vom Schwingen abhalte, was wiederum zu weniger Ermüdung führe. Doch auch das sei nur ein minimaler Faktor. "Die mechanische Stabilisierung kann einen Einfluss haben", so Senner. Aber: "Der Einfluss bewegt sich im Promill-Bereich."

Experte glaubt an Placeboeffekt

Sind die Fußballer mit den Löchern in den Strümpfen also auf einem besseren Weg? "Das kann man schon machen", meint Senner. Negative Auswirkungen auf die Stabilisierung hätten die Löcher nicht und die Belüftung sei dadurch etwas besser. "Die Fußballer haben aus ihrer Erfahrung eine Lösung optimiert", so der Experte.

Dennoch glaubt der Wissenschaftler eher an eine Art Placeboeffekt. "Am Ende schaut's halt cool aus, für sie. Wenn man daran glaubt, hat es eine Wirkung, das hilft manchmal mehr als alles andere", sagt Senner.

Der unter Fußballern weit verbreitete Aberglaube könne zudem dabei helfen und zu enge Stutzen seien sowieso nicht gut. Am Ende sei komfortabel immer besser. Er glaubt sogar, dass Stutzen künftig generell durch "eine Art Gitterstrumpf" ersetzt werden könnten.

Ob sich die Sportler damit jedoch noch genauso cool fühlen würden, wie scheinbar mit den löchrigen Stutzen, ist fraglich. Einen prominenten Gegner hat der Trend so oder so. Sein Name: José Mourinho.

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Der portugiesische Star-Trainer (aktuell AS Rom) teilte vor einigen Tagen eine Fotoserie auf Instagram, die die löchrig bekleideten Fußballerwaden zeigte. Dazu schrieb er: "Schöne Socken für das schöne Spiel...von den Fußball-Autoritäten genehmigt", und setzte gleich drei zähnefletschende Emojis dazu.

Für seinen frechen Spruch bekam "The Special One" viel Zuspruch, doch Mourinho muss sich wohl trotzdem an den "neuen" Anblick gewöhnen müssen.

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