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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Das, was sie am nötigsten brauchen" Hamann überrascht mit Transferforderung an Bayern

Dietmar Hamann hat beim FC Bayern die Defensive auch nach der Verpflichtung von Jonathan Tah weiter als Schwachstelle ausgemacht. Die Probleme sieht er aber nicht in der Innenverteidigung.
Aus München berichtet Julian Buhl
Dietmar Hamann ist als Experte mittlerweile bekannt dafür, dass er die Dinge oft etwas anders und kritischer einschätzt, als seine Kollegen oder die Verantwortlichen der Klubs. Nun hat er erneut mit einer Transferforderung an den FC Bayern überrascht.
Man müsse abwarten, ob zum Beispiel auf den Flügelpositionen noch ein Spieler den Verein verlassen würde, sagte Hamann am Rande des Uefa-Legendenturniers "Ultimate Champions" im Münchner SAP-Garden. Für Hamann ist dennoch jetzt schon klar: "Ein Sechser wäre für mich das, was sie am nötigsten brauchen."
Warum, begründete er auch am Beispiel des Wechsels von Abwehr- und Nationalspieler Jonathan Tah von Bayer Leverkusen zum FC Bayern. "Er hat vorletzte Saison hervorragend gespielt, letzte Saison gut. Er ist jetzt auch schon Ende 20. Für ihn natürlich ein guter Schritt, weil er zu einem Topverein geht. Ob es die Bayern zwingend stabilisiert, werden wir sehen", sagte Hamann.
Hamann: "Die sollten lieber mal schauen, wer davorsteht"
"Was man nicht vergessen darf, ist, dass er in Leverkusen hinter Xhaka, Andrich und Palacios gespielt hat. Und die Absicherung gibt es in München nicht", so der 51-Jährige weiter. "Es wird immer auf die Innenverteidiger geschimpft in München. Die sollten lieber mal schauen, wer davorsteht und dann würden sie vielleicht etwas mehr Stabilität da reinkriegen."
Auch Ex-Bayern-Stürmer Giovane Elber, der ebenfalls bei dem Gaudi-Turnier mitspielte, äußerte sich zum Tah-Transfer. "Bayern hat schon gesehen, dass letzte Saison hinten eine Schwachstelle war. Und ich denke, deswegen ist er auch zu uns gekommen", sagte Elber. "Ich denke schon, dass er die Abwehr stabilisieren kann. Er hat nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in der deutschen Nationalmannschaft gezeigt, dass er sehr gut ist."
Elber, der genau wie zum Beispiel die ehemaligen Superstars Franck Ribéry, Kaká, Luís Figo und Co. im SAP Garden auf den Platz zurückkehrte, wurde von den Zuschauern gefeiert. Für Hamann galt das eher nicht. Bei der Vorstellung der Mannschaften zu Beginn des Turniers wurde der Ex-Profi vom Münchner Publikum mit unüberhörbaren Pfiffen bedacht. Hamann hat sich als Chefkritiker des FC Bayern eben auch bei den Münchner Fans mittlerweile einen einschlägigen Ruf verdient.
- Reporter vor Ort
- Mixed-Zone-Gespräche mit Dietmar Hamann und Giovane Elber