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Thomas Hitzlsperger outet sich: "Homosexualität kein ernsthaftes Thema"


Ex-Nationalspieler
Thomas Hitzlsperger macht seine Homosexualität öffentlich

Von dpa, sid, t-online
Aktualisiert am 08.01.2014Lesedauer: 2 Min.
Thomas Hitzlsperger hat sich zu seiner Homosexualität bekannt.Vergrößern des BildesThomas Hitzlsperger hat sich zu seiner Homosexualität bekannt. (Quelle: dpa-bilder)
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Der frühere Nationalspieler Thomas Hitzlsperger hat als erster prominenter Fußballer seine Homosexualität öffentlich gemacht. "Ich äußere mich zu meiner Homosexualität, weil ich die Diskussion über Homosexualität unter Profisportlern voranbringen möchte", sagte der 31-Jährige im Interview mit der "Zeit".

Hitzlsperger habe das Gefühl, dass jetzt, nach dem Ende seiner Karriere, ein guter Moment für das Outing gekommen sei.

Der ehemalige Bundesliga-Profi des VfB Stuttgart und des VfL Wolfsburg, der lange in England spielte, bestritt zwischen 2004 und 2010 52 Länderspiele für den DFB.

Erstes Coming out eines Fußball-Promis

Das Bewusstsein, homosexuell zu sein, war "ein langwieriger und schwieriger Prozess" im Leben des ehemaligen Mittelfeldspielers. "Erst in den letzten Jahren dämmerte mir, dass ich lieber mit einem Mann zusammenleben möchte", so Hitzlsperger.

Noch kein anderer deutscher Profi zuvor äußerte sich derart offen zu Homosexualität. Hitzlsperger selbst kenne keinen Fußballer persönlich, der das zu seinem Thema gemacht habe. Homosexualität werde im Fußball "schlicht ignoriert".

"Homosexualität kein ernsthaftes Thema"

Anfang September 2013 hatte der gebürtige Münchner sein Karriereende bekanntgegeben. Nach Stationen bei Bayern München in der Jugend, Aston Villa, Stuttgart, Lazio Rom und Wolfsburg spielte er zuletzt beim FC Everton in der Premier League.

"In England, Deutschland oder Italien ist Homosexualität kein ernsthaftes Thema, nicht in der Kabine jedenfalls", erinnerte sich Hitzlsperger.

Fußballer-Sprüche nicht immer einfach zu ertragen

Der Umgang mit Homosexualität in der Fußballwelt, in dem der Profisport als absolut harter Leistungssport dargestellt werde, sei widersprüchlich. "Kampf, Leidenschaft und Siegeswille sind untrennbar miteinander verknüpft". Das passe nicht zu dem Klischee vieler Leute: "Schwule sind Weicheier."

Die Sprüche der Kollegen seien nicht immer einfach zu ertragen gewesen. "Überlegen Sie doch mal: Da sitzen zwanzig junge Männer an den Tischen und trinken", sagte Hitzlsperger: "Da lässt man die Mehrheit gewähren, solange die Witze halbwegs witzig sind und das Gequatsche über Homosexuelle nicht massiv beleidigend wird." Trotzdem sagte Hitzlsperger: "Ich habe mich nie dafür geschämt, dass ich nun mal so bin".

Vor seinem Outing habe er Bundestrainer Joachim Löw und Teammanager Oliver Bierhoff persönlich darüber informiert, mit dem Thema an die Öffentlichkeit zu gehen.

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