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WM 2018 – Mein Public-Viewing-Fluch: Darum ist Deutschland ausgeschieden


Mein Public-Viewing-Fluch
Warum die deutsche Nationalmannschaft wirklich ausgeschieden ist

  • Nicole Glogener
MeinungEin Kommentar von Nicole Faßbender

Aktualisiert am 28.06.2018Lesedauer: 3 Min.
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Frust auf der Berliner Fanmeile: Nach der Niederlage gegen Südkorea sind die deutschen Fans enttäuscht.Vergrößern des Bildes
Frust auf der Berliner Fanmeile: Nach der Niederlage gegen Südkorea sind die deutschen Fans enttäuscht. (Quelle: K. M. Krause/imago-images-bilder)

Deutschlands historisches Vorrunden-Aus bei der WM erschüttert die Gemüter. Es stellt sich die Frage, wie es nun weitergeht. Dafür muss aber erst die Schuldfrage geklärt werden. Die Antwort darauf ist vielleicht ganz anders, als alle denken.

Seit der Niederlage der deutschen Nationalmannschaft gegen Südkorea wird viel diskutiert: Hat Bundestrainer Joachim Löw die falsche Aufstellung gewählt? Sind Spieler und Verantwortliche zu bequem geworden? Vielleicht sind aber auch alle auf der völlig falschen Fährte. Denn vielleicht bin ich schuld.

Alles begann bei der Fußball-WM 2006. Deutschland stand nach dem 5:3 im Elfmeterschießen gegen Argentinien im Halbfinale. Ich war mit meiner damaligen Schulklasse auf einem Campingausflug am See und das erste Mal beim Public Viewing. Alle waren sicher, Deutschland würde gewinnen, doch dann das: in der 119. Minute schießt Fabio Grosso das 1:0 für Italien, dicht gefolgt vom 2:0 von Alessandro Del Piero. Fassungslosigkeit bei mir und meinen Schulkameraden – und Millionen deutschen Fußballfans. Damals habe ich mir nichts weiter dabei gedacht.

Doch genau so sollte es weitergehen: jedes Mal, wenn ich Deutschlandspiele beim Public Viewing geschaut habe, hat die DFB-Elf verloren. Jedes. Einzige. Mal.

Bestimmt alles nur Zufall

Auf die WM folgte wie immer die EM. Das Spiel Kroatien gegen Deutschland in der Gruppenphase schaute ich auf einer großen Leinwand in meiner Heimatstadt zusammen mit Hunderten anderen. Und Deutschland? Verlor. Weiter kam die Mannschaft trotzdem, sogar bis ins Finale. "Hey", dachten meine beste Freundin und ich, "warum schauen wir das Finale nicht auf der Fanmeile in Berlin?" Gute Idee, glaubten wir. Schlechte Idee, wie sich zeigen sollte. Dort kam mir das erste Mal der Gedanke, dass das DFB-Team bis jetzt immer verloren hatte, wenn ich beim Public Viewing war. Naja, war bestimmt alles nur Zufall…

WM 2010 in Südafrika. Die meisten Spiele schaute ich daheim mit meinen Eltern. Außer … Ja genau: Deutschlands 0:1 Niederlage gegen Serbien in Gruppe D und das Halbfinale gegen Spanien, das eigentlich eine Revanche werden sollte.

Grund genug für mich, alle Deutschland-Partien der Europameisterschaft 2012 höchstens mit wenigen Leuten auf der Couch zu schauen. Hat zugegebenermaßen nicht geholfen, den Titel zu holen. Aber zumindest habe ich mein Bestes gegeben.


2014 habe ich keine Deutschlandspiele in der Öffentlichkeit geschaut – es sollte ja mal klappen mit dem Titel. Das Finale jedoch schaute ich mit vielen Nachbarn im Garten auf einer Leinwand – nicht wirklich Public Viewing, aber anscheinend public genug. Es wollte einfach kein Tor fallen. Eine Viertelstunde vor Ende des Spiels entschied ich, den Rest des Finales alleine zu gucken. Und dann kam die Erlösung: Mario Götze schoss Deutschland zum Sieg. Zufall?

Bei der EM 2016 war ich abergläubisch genug, alle Spiele der DFB-Elf zu Hause zu gucken. Na ja, immerhin kamen wir bis ins Halbfinale…

Der Fluch lebt weiter

Und schließlich dieses Jahr. Das erste Spiel von Jogis Jungs konnte ich nicht alleine schauen – ich war arbeiten. Natürlich lief das Spiel bei uns in der Redaktion. Mexiko gewann. Der Fluch lebte also weiter. Auch beim Spiel gegen Schweden, zu dem Stefan Effenberg mit seiner Claudia bei uns in der Redaktion war, hatte ich Dienst. Ja, Deutschland hat gewonnen. Allerdings war ich beim Treffer von Reus gerade auf dem Weg in die Küche. Als es zum Ende hin immer noch 1:1 stand, bin ich in einen anderen Raum gegangen und habe von dort aus weitergearbeitet. Und prompt schoss Kroos das Last-Minute-Tor.

Dann kam das schicksalhafte letzte Gruppenspiel. Ich bin mit Kollegen in einen Biergarten gegangen, um das Match anzusehen. So ganz wollte ich nicht mehr an den Fluch glauben, schließlich war ich beim Sieg gegen Schweden ja nicht wirklich alleine, die Kollegen waren in Hörweite. Ach, hätte, hätte Fahrradkette.

Zugegeben, auch gestern habe ich die letzten 15 Minuten Abseits aller Zuschauer verbracht und bin durch Berlins Straßen spaziert. Hat bekanntlich nicht geholfen. Vielleicht gibt es diesen Fluch also gar nicht und ich habe zufälligerweise immer dann die Spiele mit vielen Menschen geschaut, wenn Deutschland schlecht war. Oder aber ich schaue bei der EM in zwei Jahren alle Deutschlandspiele in meinem Keller.

Haben Sie schon einmal Ähnliches erlebt wie unsere Autorin? Dann schildern Sie ihren persönlichen Fußball-Fluch im Kommentarbereich!

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