Forderung an den Fußball Schiri-Experte Webb schlägt Alarm – "Genug ist genug"

Jahrelang wachte er auf den Fußballplätzen dieser Welt über die Regeln. Jetzt beklagt Howard Webb eine Verschlechterung beim Benehmen auf dem Feld.
Der ehemalige Weltklasse-Schiedsrichter Howard Webb beklagt zunehmend schlechtes Benehmen im Fußball. In einem Podcast sagte er: "Ich glaube, wir sehen seit einer ganzen Weile einige Verschlechterungen beim Benehmen, sowohl auf dem Spielfeld, als auch in den technischen Bereichen."
Weiter ergänzte der 52-Jährige: "Das ist nicht nur im englischen Fußball so, wir sehen das auf der ganzen Welt."
Webb sagte, man habe "inakzeptables Benehmen zu oft mit Leidenschaft verwechselt". Er forderte neue Verhaltensregeln, um die negative Entwicklung zu stoppen. "Genug ist genug", betonte er und warnte, dass schlechte Verhaltensweisen auf niedrigen Ebenen im Amateurfußball nachgeahmt würden. "Und das führt dazu, dass Leute entweder als Schiedsrichter aufhören oder sich von vornherein gegen die Pfeife entscheiden." Dadurch nehme die Zahl der Offiziellen weltweit ab.
Klopp zweimal bestraft
In der Premier League wurde unter anderem Liverpool-Trainer Jürgen Klopp zweimal wegen seines Verhaltens gegenüber Schiedsrichtern bestraft. Zuletzt war der deutsche Coach Mitte Mai für zwei Spiele gesperrt worden. Fulham-Stürmer Aleksander Mitrović erhielt eine Sperre von acht Spielen, nachdem er einen Schiedsrichter geschubst hatte.
Der englische Fußballverband (FA) hat seine Offiziellen ermutigt, in der kommenden Saison Karten zu verteilen, wenn Schiedsrichter von zwei oder mehr Spielern bedrängt werden. Für heftige oder wiederholte Beleidigungen gegen die Offiziellen sollen Spieler und Trainer in Zukunft höhere Geldstrafen bekommen. Im Amateurfußball droht Teams ein Punktabzug, wenn Spieler oder Mitarbeiter Schiedsrichter beleidigen. Im Profibereich ist das einem PA-Bericht zufolge bisher offenbar nicht vorgesehen.
- Nachrichtenagentur dpa