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FC Liverpool – Manchester United: Ralf Rangnick ist plötzlich Außenseiter


Ralf Rangnick in Manchester
Plötzlich Außenseiter


19.04.2022Lesedauer: 3 Min.
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Ralf Rangnick: Seine Amtszeit bei Manchester United hatte sich der deutsche Trainer anders vorgestellt.Vergrößern des Bildes
Ralf Rangnick: Seine Amtszeit bei Manchester United hatte sich der deutsche Trainer anders vorgestellt. (Quelle: Shutterstock/imago-images-bilder)

Als Ralf Rangnick nach England kam, wurde viel über das Erbe des Deutschen gesprochen. Seine erfolgreichen Landsleute Klopp und Tuchel hätten viel von ihm gelernt. Aber ins Duell mit Klopp geht er als klarer Außenseiter.

Es ist der große Klassiker des Nordens: Liverpool gegen Manchester United. Und wohl noch nie war dieser Klassiker so deutsch geprägt wie an diesem Wochenende. Denn während auf dem Rasen mit Joel Matip allenfalls ein in Deutschland geborener Spieler stehen wird, sind die Seitenlinien fest in deutscher Hand.

Jürgen Klopp gegen Ralf Rangnick, so lautet das Trainerduell. Rein von ihrem Fußballsachverstand dürften sich beide Deutsche auf Augenhöhe befinden. Bei den bislang 13 Duellen der beiden zog Rangnick nur zweimal den Kürzeren, sechsmal siegte er.

Aber vor dem ersten Aufeinandertreffen in England könnte ihre Lage unterschiedlicher nicht sein. Denn Rangnick kämpft mit Manchester United aktuell lediglich um den Einzug in die Champions League. Klopp könnte mit Liverpool in dieser Saison ein historisches Quadrupel einfahren, sollte er nach dem EFL Cup auch die englische Meisterschaft, den FA Cup sowie die Champions League gewinnen.

Bruchstückhafter Fußball

Rangnick trat im Dezember ein schweres Erbe an. Als Interimstrainer sollte er den sportlichen Negativtrend bei United aufhalten. Allerdings standen Teile der Mannschaft wohl nie wirklich hinter dem 63-Jährigen – und folglich war es für ihn auch unmöglich, seine fußballerischen Ideen umzusetzen.

Schon nach wenigen Partien rückte Rangnick allmählich vom Versuch des aggressiven Pressingfußballs ab. Was übrig bleibt, ist ein behäbiges Ballbesitzspiel, semi-intensive Verteidigungsarbeit und keinerlei spielerische Identität.

United unterscheidet sich nur in einem Punkt wesentlich von Mittelfeldteams der Premier League: Der Klub hat weiterhin eine Reihe von Starspielern, allen voran Cristiano Ronaldo. Neben dem Portugiesen gibt es zudem mit Spielmacher Bruno Fernandes, Flügeldribbler Jadon Sancho und Antreiber Fred weitere starke Individualisten. Aber als taktisches Kollektiv funktioniert der aktuell Tabellenfünfte nicht wirklich. Deshalb wirkt der Fußball oft bruchstückhaft und ausrechenbar. Wer es nicht besser wüsste, würde Rangnick ob der gezeigten Leistungen seine Kompetenz absprechen.

Rangnick lobt Klopp

Dabei steht der Fußballlehrer aus dem Schwabenland doch gerade für intensiven und kollektiv-taktisch versierten Fußball. Ähnlich auch wie Klopp, der aber den Vorteil genießt, dass er mit Liverpool über längere Zeit an seinen Konzepten arbeiten konnte. Die "Reds" weisen in keiner Spielphase entscheidende Schwachstellen auf. Sei es bei der Spieleröffnung, beim Gegenpressing im Mittelfeld oder beim Ausspielen von Torchancen ganz vorn, Liverpool gehört zu den Besten in England und ganz Europa.

"Das Gleiche (was er in Liverpool schaffte, Anm. d. Red.) ist bei Dortmund und Mainz passiert. Er hat alle diese Vereine auf einem anderen Niveau entwickelt. Er ist einer der besten, wenn nicht der beste Trainer", sagt Rangnick lobend über Klopp.

"Es ist kein Zufall, was passiert ist"

Am Dienstagabend stehen sich beide an der Seitenlinie gegenüber, tun dies aber mit ungleichen Mitteln. Selbst wenn United immer noch große Namen auf dem Rasen aufbietet, fehlt es schlicht an wichtigen Elementen, um mit anderen Spitzenteams mithalten zu können.

Rangnick konnte an dieser Situation innerhalb einiger Monate – zumal in der schwierigen Rolle des Interimstrainers – nichts ändern. Über Liverpool sagte er im Vorfeld der Partie: "Es ist kein Zufall, was passiert ist. Sie haben die richtigen Spieler geholt und sich von den richtigen Spielern getrennt. Deshalb sind sie da, wo sie sind."

Das war vielleicht ein Fingerzeig in Richtung der Verantwortlichen in Manchester, die in den vergangenen Jahren viele Fehler begangen haben.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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