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Leroy Sané: Rot nach Ausraster gegen Österreich – Drama für das DFB-Team


Leroy Sané fliegt vom Platz
Sich selbst auf lange Sicht beschädigt

MeinungVon William Laing

Aktualisiert am 22.11.2023Lesedauer: 3 Min.
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Bitterer Abend in Wien: Leroy Sané flog mit Rot vom Platz.Vergrößern des Bildes
Bitterer Abend in Wien: Leroy Sané flog mit Rot vom Platz. (Quelle: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Memmler)

Beim blamablen Auftritt der deutschen Nationalelf gegen Österreich flog Leroy Sané mit einer Roten Karte vom Platz. Das ist ein großer Schaden für die DFB-Elf und für ihn selbst.

Leroy Sané ist ein Ausnahmespieler. Das war schon klar, als er noch in jungen Jahren für den FC Schalke 04 kickte, und das wurde zuletzt auch beim FC Bayern deutlich, wo der 27-Jährige bisher die Saison seines Lebens spielt.

Acht Tore und sechs Vorlagen in elf Bundesligaspielen straften auch die größten Kritiker Lügen, die ihm vor allem wegen seiner Leistungsschwankungen in den vergangenen Jahren immer wieder die Weltklasse absprachen.

Leroy Sané in seiner aktuellen Form zu kritisieren, schien bis gestern Abend unmöglich zu sein. Vor allem, weil ein Sané in Topform die Hoffnungen im ganzen Land nährte, dass die deutsche Nationalmannschaft erfolgreich spielen kann – und zwar nachhaltig. Doch spätestens in der 49. Minute beim Testspiel der DFB-Elf gegen Österreich erhielt diese Hoffnung einen Dämpfer.

 
 
 
 
 
 
 

Sané flog kurz nach der Pause mit der Roten Karte vom Platz, weil er sich von Gegenspieler Philipp Mwene provozieren ließ und diesen im Anschluss rabiat umstieß. Später entschuldigte er sich zwar öffentlich für seine Entgleisung, doch der Schaden war da schon angerichtet. Es ist ein Schaden, der weit über dieses Spiel hinaus reicht – für das deutsche Team, für Bundestrainer Julian Nagelsmann und vor allem für Sané selbst.

Video | "Drecksackmentalität": Nagelsmann äußert sich zur Roten Karte
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Sané hat sich vorerst selbst ins Aus geschossen

Zunächst einmal geht es dabei um die Sperre, die den Bayern-Star erwartet. Zwar war die Partie gegen Österreich kein Pflichtspiel, doch eine Strafe dürfte Sané wohl trotzdem erwarten. Mindestens zwei Spiele wird der Angreifer zuschauen müssen, auch mehr sind möglich.

Das heißt: Die beiden nächsten, so wichtigen Testpartien im März 2024 wird er aller Voraussicht nach verpassen. Nicht unwahrscheinlich, dass Sané dann ein halbes Jahr lang kein DFB-Spiel absolviert. Mit einer dummen Aktion hat er sich nach den überragenden Leistungen der vergangenen Wochen vorerst selbst ins Aus geschossen.

Schlimm ist dieser voraussichtliche Ausfall auch für den Bundestrainer. Julian Nagelsmann hat in seiner neuen Funktion vor wenigen Wochen ohnehin ein Himmelfahrtskommando angetreten. Doch das Fünkchen Hoffnung, das sowohl der Trainerwechsel von Hansi Flick zum 36-jährigen Nagelsmann als auch die Bestleistungen von Sané in deutschen Fankreisen entzündet hatte, scheint schon wieder erloschen zu sein. Jetzt, nach Sanés Roter Karte erst recht.

Nagelsmann steht nun vor der schier unlösbaren Aufgabe, eine völlig entmutigte DFB-Truppe auf die EM vorzubereiten und dabei auch noch einen der begabtesten Fußballer in ihren Reihen zu ersetzen. Das kann und wird nicht funktionieren.

Den Worten folgten keine Taten

Zumal der Sané-Ausraster auch die Mannschaft zusätzlich verunsichern dürfte. Auf der Pressekonferenz vor dem Türkei-Spiel, das die DFB-Elf ebenfalls völlig verdient verlor (2:3), hatte ausgerechnet Sané noch betont, dass er mit der Nationalmannschaft "große Ziele" habe und "auf dem Platz Verantwortung übernehmen" wolle. Den Worten folgten keine Taten: im Gegenteil. Vielmehr zeigte sich: Selbst der Ausnahmekönner hat sich nicht im Griff. Die Nerven bei der DFB-Elf liegen kollektiv blank.

Weniger als sieben Monate vor der Europameisterschaft wankt die Nationalmannschaft damit bedenklicher als je zuvor. Ins neue Jahr wird sie mit einem mulmigen Gefühl den kommenden Aufgaben entgegen taumeln. Erst im März hat sie die Chance, ihre Fehler wiedergutzumachen. Leroy Sané wird dabei wohl nicht helfen können. Doch selbst mit ihm ist das Team aktuell verloren.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • sport.sky.de: "Vom Sorgenkind zum "Sahnestück": Sane lässt FCB warten"
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