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DFB: Coach Julian Nagelsmann mit Seitenhieb gegen Kritiker


Haben Sie das gehört?
Bundestrainer Nagelsmann mit Seitenhieb gegen Kritiker

Von t-online, Kgl

Aktualisiert am 17.12.2023Lesedauer: 3 Min.
Julian Nagelsmann: Der Bundestrainer war bei seinem TV-Auftritt im ZDF zu Scherzen aufgelegt.Vergrößern des BildesJulian Nagelsmann: Der Bundestrainer war bei seinem TV-Auftritt im ZDF zu Scherzen aufgelegt. (Quelle: IMAGO/Herbertz / Nico Herbertz)
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Nach zuletzt zwei Niederlagen mit dem DFB musste sich Nationaltrainer Julian Nagelsmann einige Kritik anhören. Auf einen bestimmten Aspekt reagierte er nun mit Humor.

Es war ein ereignisreiches Jahr für Julian Nagelsmann. Im März wurde der 36-Jährige noch überraschend als Trainer beim FC Bayern München entlassen. Im September wurde er dann als Nachfolger von Hansi Flick als Bundestrainer vorgestellt. Ein Tag, der in Erinnerung bleibt, wie Nagelsmann nun im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF gestand.

"Der Anruf von Rudi Völler, wo er gesagt hat, dass er sich sehr gut vorstellen kann, dass ich neuer Bundestrainer werde, war im positiven Sinne ein sehr, sehr besonderer Tag in diesem Jahr", so Nagelsmann.

"Habe mich schon mal hingesetzt"

"Ich war zu Hause. Mein Berater hat schon mal vorgewarnt, dass wahrscheinlich jetzt gleich ein Anruf kommt von Rudi Völler, damit ich jetzt nicht aus allen Wolken falle", verrät der Bundestrainer über den Tag der Berufung. "Also war ich zu Hause im Büro und habe mich schon mal hingesetzt, damit ich nicht im Stehen umkippe. Ich habe auch vorbereitet, was ich antworte und was ich sagen werde", verrät Nagelsmann.

Einen Spickzettel habe er dafür aber nicht gebraucht. "Ich bin ja noch jung, ich kann mir noch ein paar Dinge merken", scherzte er. Dann konnte sich der Bundestrainer allerdings auch einen kleinen Seitenhieb gegen seine Kritiker nicht verkneifen, schob lächelnd hinterher: "Und ohne Laptop!"

Kritik an "Laptop-Trainern"

Der Hintergrund: Speziell die jüngere Trainergeneration nutzt gerne moderne Technik, um Spielszenen im Handumdrehen analysieren zu können. So bekommen einige Trainer Videoausschnitte von Spielszenen direkt auf einen Laptop oder ein Tablet auf der Bank geliefert, um diese noch während des Spiels analysieren und entsprechend reagieren zu können.

Kritiker bezeichnen sie deshalb gerne als "Laptop-Trainer". Mehmet Scholl prägte den Begriff zu seiner Zeit als TV-Experte und meinte damit Trainer, für die "Taktik das oberste Gebot" sei. Der oft vorgebrachte Vorwurf: Die Trainer verkomplizieren das Spiel unnötig und vergraben ihren Kopf in technisch-taktische Analysen, statt sich auf die Grundlagen zu fokussieren.

Nagelsmann wollte Dinge einfach halten

Speziell im Kontext der Nationalmannschaft und der Diskussion um die angeblich verlernten sogenannten "deutschen Tugenden" wie Kampfbereitschaft und defensive Kompaktheit hat diese Form der Kritik häufig Hochkonjunktur. Auch Nagelsmann musste sich nach den jüngsten Länderspielpleiten Kritik in diese Richtung anhören. Speziell da er bei seiner Vorstellung angekündigt hatte, die Dinge einfach halten zu wollen, dann aber zu ungewöhnlichen Mitteln griff, wie unter anderem, Offensivspieler Kai Havertz in der Defensive einzusetzen.

Nun also seine süffisante Antwort auf die Kritik, die im Applaus des Publikums fast unterzugehen drohte. Auch später in der Sendung wurde Nagelsmann nochmal auf die Kritik angesprochen. Moderator Jochen Breyer fragte: "Sie hatten ja schon angekündigt, es möglichst einfach zu machen. Jetzt gibt es viele, die sagen, es war aber nicht einfach. Besteht als viel wissender Trainer, als genialer Trainer womöglich die Gefahr, dass man die Dinge automatisch verkompliziert?"

"Die Gefahr besteht"

"Natürlich besteht die Gefahr, wenn man ein Trainer ist, der sich Gedanken macht, dass es manchmal auch zu viele sind", antwortete Nagelsmann. Das würde sicherlich jeder aus seiner Arbeitswelt kennen. Dennoch sei er beim DFB angetreten, um den Spielern eine klare Idee und Struktur an die Hand zu geben.

"Das Skurrile, was man dann in der Nachbetrachtung sieht, ist, dass natürlich oft nach dem Spiel gegen die USA (ein Sieg, Anm. d. Red.) das gleiche Argument für Erfolg verwendet wird, was dann im Spiel gegen die Österreicher (Niederlage, Anm. d. Red.) auch für Misserfolg genannt wird", so die Beobachtung des Bundestrainers. "Natürlich ist am Ende das alles Entscheidende, dass die Spieler den Plan umsetzen können", so Nagelsmann. Dafür sei man auch zwischen den Länderspielpausen immer wieder mit den Spielern im Austausch.

 
 
 
 
 
 
 

Nagelsmann plädiert für mehr Vertrauen in Spieler

Dabei plädiert er für mehr Vertrauen, dass Spieler auch mehrere Ideen umsetzen könnten. "Generell kann man den Spielern schon zutrauen, das bestätigen auch alle Spieler, dass sie gewisse Ideen auch umsetzen können. Ob das dann zehn sind, wenn man sehr wenig Training hat, oder nur zwei, das muss jeder für sich entscheiden", sagt der Bundestrainer und zieht einen Vergleich: "Generell setzt man in der Schule auch voraus, dass man das, was man in der zweiten Klasse lernt, in der zwölften auch noch kann. Wir alle sollten Spielern auch zutrauen, dass sie das, was sie am Dienstag machen, auch am Donnerstag noch können. Spieler können mehr, als man manchmal meint", so Nagelsmann.

"Aber man soll es nicht verkopfen. Das ist auch ein klares Ziel von mir", erklärt er. Derartige Anpassungen habe er aber auch schon bei seinen verschiedenen Trainerstationen in Hoffenheim, Leipzig und Bayern machen müssen, versichert er.

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