Ex-Bundestrainer über Müller Löw sagte: "Thomas, jetzt sei doch mal still!"

Der frühere Bundestrainer schwärmt von Müller als "Kommunikator" und verrät: Manchmal war es zu viel. Er glaubt indes, dass sein einstiger Schützling dem Fußball weiter erhalten bleibt.
Thomas Müller steht kurz vor seinem letzten Heimspiel für den FC Bayern. Doch der frühere Bundestrainer Joachim Löw ist überzeugt: Der 35-Jährige wird dem Fußball erhalten bleiben. "Ich bin mir sicher, wir werden ihn im Fußball wiedersehen", sagte Löw der "Süddeutschen Zeitung".
Löw und Müller verbindet eine lange gemeinsame Zeit im DFB-Team. Der Ex-Bundestrainer erinnerte sich an Müller nicht nur als herausragenden Spieler. Auch als Persönlichkeit sei er "einzigartig" gewesen. Das Verhältnis sei stets "sehr gut und sehr persönlich" gewesen. Noch heute seien beide regelmäßig im Austausch.
Besonders beeindruckt zeigte sich Löw von Müllers Wirkung innerhalb der Mannschaft. Er erklärte: "Wenn Thomas in der Kabine war, dann änderte sich die Temperatur." Müller habe seine Mitspieler auf verschiedene Weise erreichen können – vor Anpfiff, in der Halbzeit, auch zur Beruhigung. Für Löw war Müller einer der Spieler, "die so wichtig für eine Kabine sind".
"Wir haben es nicht gut umgesetzt"
Ein weiterer Aspekt war Müllers Kommunikationsfreude – manchmal auch zu ausgeprägt. Löw erinnerte sich an Trainingssituationen, in denen er ihn bremsen musste: "Thomas, jetzt sei doch mal still! Du musst nicht alles kommentieren."
Noch immer beschäftigt Löw die Entscheidung von 2019, Müller, Mats Hummels und Jérôme Boateng nach der enttäuschenden WM 2018 nicht mehr für die Nationalmannschaft zu nominieren.
Diese Maßnahme bezeichnete er rückblickend als "unglückliche Episode" und räumte ein: "Wir haben es nicht gut umgesetzt. Das weiß ich aus heutiger Sicht." Zur EM 2021 holte er Müller und auch Hummels zurück, dennoch war im Achtelfinale gegen England Endstation (0:2), Löw trat im Anschluss zurück.
Müller steht vor zwei letzten Auftritten im Bayern-Trikot: Am Samstag empfängt der Klub Borussia Mönchengladbach in der Allianz Arena, ehe es eine Woche später zur TSG Hoffenheim geht. Im Sommer steht zudem noch die Klub-WM an. Ob der Routinier danach seine Karriere fortsetzt, ist bislang offen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID
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