Matthäus bringt DFB-Comeback ins Spiel "Dann kann sich Nagelsmann mit Neuer beschäftigen"

Nationaltorwart Marc-André ter Stegen fällt lange aus. Wie geht es überhaupt weiter im DFB-Tor? Lothar Matthäus äußert sich zu Gedankenspielen – um Manuel Neuer.
Knapp ein Jahr ist es noch bis zur Fußball-WM 2026 in Kanada, Mexiko und den USA. So lange bleibt Marc-André ter Stegen nicht mehr, seinen Platz als Nummer eins im deutschen Tor zu verteidigen und zu festigen: Der 33-Jährige fällt nach einer erneuten Operation mindestens drei Monate aus – und wird beim FC Barcelona wohl auch nach seiner Genesung keine Einsatzzeiten mehr bekommen. Denn Barça-Trainer Hansi Flick setzt stattdessen dem Vernehmen nach auf den jungen Spanier Joan Garcia als Nummer eins und Routinier Wojciech Szczesny als dessen Stellvertreter.
Wie geht es nun weiter? Ter Stegen könnte für Bundestrainer Julian Nagelsmann zum Wackelkandidaten im DFB-Tor werden, sollte er im Verein nicht spielen. Das meint auch Sky-Experte Lothar Matthäus – der nun eine ungewöhnliche Lösung vorschlägt: "Julian hat mit Oliver Baumann, Alexander Nübel und Bernd Leno gute Alternativen", erklärte der 64-Jährige am Freitag beim Pay-TV-Sender.
Aber: "Sollte er in den kommenden Monaten jedoch feststellen, dass er diesen Optionen nicht hundertprozentig vertrauen kann, kann man sich natürlich mit Manuel Neuer beschäftigen. Der muss allerdings auch selbst wollen und entscheiden, ob er sich neben den vielen Spielen mit Bayern München noch einmal dieser zusätzlichen Belastung stellen will", merkte Matthäus weiter an. "Manuel müsste also bereit sein. Zuletzt hat er gut gehalten, war jedoch immer wieder von Verletzungen geplagt."
Baumann und Nübel erwiesen sich bereits als verlässlich
Ein inhaltliches Fundament für derartige Gedankenspiele gibt es nicht. Neuer ist 39 Jahre alt, hat beim DFB nach der Heim-EM 2024 im vergangenen Sommer nach 124 Länderspielen einen klaren Schlussstrich gezogen und bei den Bayern in den vergangenen drei Jahren viele Spiele verletzungsbedingt verpasst. Schon beim Vorrundenaus in Katar war der Weltmeister von 2014 längst nicht mehr frei von Fehlern.
Wahrscheinlich ist auch: Nagelsmann wird sein Bekenntnis zu ter Stegen so schnell nicht aufkündigen – und die Qualifikation im Herbst wohl erneut mit den Bundesliga-Torhütern Baumann (TSG 1899 Hoffenheim) und Nübel (VfB Stuttgart) bestreiten. Beide haben sich in der abgelaufenen Nations-League-Saison als verlässlich erwiesen.
Für ter Stegen wird der Winter hingegen zur alles entscheidenden Transferphase: Nach eineinhalb Seuchenjahren fast ohne Spielpraxis wird er einen Verein brauchen, um vor der WM wieder auf Touren zu kommen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa