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Spezialkräfte retten Löw: Schweinsteiger und Klose sorgen gegen Ghana für neuen Schwung


Motor und Motivator
Löws "Spezialkräfte" retten die deutsche Elf

Von t-online
22.06.2014Lesedauer: 3 Min.
Bastian Schweinsteiger (li.) und Miroslav Klose gaben dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft neue Impulse.Vergrößern des BildesBastian Schweinsteiger (li.) und Miroslav Klose gaben dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft neue Impulse. (Quelle: dpa-bilder)
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Aus Fortaleza (Brasilien) berichtet Thomas Tamberg

Sie hoben den Daumen und winkten den deutschen Fans zu, während sich die erste Elf vor dem Spiel gegen Ghana konzentriert warmmachte. Zunächst war für Bastian Schweinsteiger und Miroslav Klose nur die Rolle als Grüßonkel vorgesehen. Im Laufe des Abends sollte das Duo dann aber doch noch in die Hauptrollen schlüpfen. Klose mit seinem Treffer für die Geschichtsbücher und Schweinsteiger als Motor und Motivator sorgten letztlich dafür, dass die DFB-Elf beim 2:2 gegen Ghana mit einem blauen Auge davon kam und weiterhin gute Aussichten auf das Erreichen der K.-o.-Runde hat.

Als Ghana innerhalb von neun Minuten die 1:0-Führung durch Mario Götze (51.) durch die Treffer von Andrew Ayew (54.) und Gyan Asamoah (63.) gedreht hatte, musste Joachim Löw reagieren. Und so schlug in der 70. Minute die Stunde der Routiniers. Nachdem der Bundestrainer bereits zur Pause Shkodran Mustafi für den von Muskelproblemen geplagten Jeromé Boateng eingewechselt hatte, setzte Löw alles auf eine Karte und schöpfte mit einem Doppelwechsel sein Wechselkontingent frühzeitig aus.

Klose trifft sofort

Nicht einmal zwei Minuten später hatte sich diese Maßnahme bereits ausgezahlt. Schweinsteiger trieb den Ball nach vorne und holte eine Ecke heraus, die Klose nach Kopfballverlängerung von Benedikt Höwedes zum 2:2-Endstand vollendete. Damit zog der 36-Jährige mit dem Brasilianer Ronaldo gleich. Beide haben 15 Tore bei Weltmeisterschaften erzielt, so viele wie kein anderer. Auch in der Folgezeit waren Klose und Schweinsteiger an vielen Szenen beteiligt und drückten dem Spiel in der Endphase ihren Stempel auf.

Somit hatte sich bereits im zweiten Spiel bewahrheitet, was Löw vor dem Turnier angekündigt hatte, als er angesichts der besonderen klimatischen Bedingungen Begriffe einführte, die so im Fußball noch nicht verwendet wurden. Löw sprach von einer "ersten 14" und von "Spezialkräften", die jederzeit in "Alarmbereitschaft" sein sollten. Das waren Klose und Schweinsteiger tatsächlich, als sie für Mario Götze und Sami Khedira, die laut Bundestrainer beide am "Ende ihrer Kräfte" waren, auf das Spielfeld kamen.

Mit frischen Kräften im letzten Drittel des Spiels, so der Plan, sollte der entscheidende Vorteil herausgearbeitet werden, wenn bei den übrigen Spielern die Kräfte nachlassen. Allerdings mussten sich die beiden Spezialkräfte auch erst einmal an die hohen Temperaturen gewöhnen, wie Klose nach der Partie zugab. Er habe hinterher mit Basti gesprochen, der es ähnlich sah. "Du machst zwei Sprints und suchst das Sauerstoffzelt."

Schweinsteiger als Motivator

Während sich Klose nach der Einwechslung sofort Richtung Sturmzentrum aufmachte, klatschte Schweinsteiger in die Hände und ruderte mit den Armen, um der in der Nachmittagshitze von Fortaleza zusehends schwächelnden deutschen Mannschaft neue Lebensgeister einzuhauchen. "In der zweiten Hälfte herrschte ein irrsinniges Tempo", sagte Löw, "da haben sich die Spieler völlig verausgabt." Den Ruck, der plötzlich durch die Mannschaft ging, war bis zur obersten Reihe im Estadio Castelao zu spüren.

Schließlich brachte der 54-Jährige nicht irgendwen, sondern auf einen Schlag die geballte Erfahrung von 236 Länderspielen. "Basti und Miro haben beim Gegner natürlich Eindruck geschunden", sagte Mats Hummels. "Aus Sicht von Ghana hätte ich auch das Gefühl, da kann noch was passieren, wenn Schweinsteiger und Klose reinkommen." Insbesondere dem Bayern-Star war anzusehen, wie sehr er darauf brannte, endlich einen Teil zum deutschen Spiel beitragen zu dürfen.

Für neuen Schwung gesorgt

Löw sah sich hinterher mit seinen personellen Entscheidungen vollauf bestätigt. "Ich wollte durch diese beiden Einwechslungen noch einmal für neuen Schwung sorgen. Das hat ganz gut geklappt. Klose hat mit seinem Tor bewiesen, welche Klasse er hat und dass er für uns enorm wertvoll ist. Und Schweinsteiger konnte nochmal im Mittelfeld dagegenhalten und hatte auch nach vorne gute Aktionen."

Während Schweinsteiger im Mittelfeld die Offensive stärkt, ist Khedira der Mann für eine defensivere Spielweise. Allerdings erwischte der Star von Real Madrid keinen Sahnetag. Die enorme Hitze machte ihm mehr zu schaffen als anderen. Schweinsteiger dagegen konnte Werbung in eigener Sache betreiben.

Spezialkräfte hoch im Kurs

Man darf gespannt sein, für wen sich Löw im letzten Gruppenspiel gegen die USA entscheiden wird. "Bei diesen Bedingungen ist jeder wichtig", sagte Per Mertesacker und sieht gerade in den Einwechselspielern den Schlüssel zum Erfolg. "Wir haben da einfach eine großartige Qualität." Klose machte allerdings bereits deutlich, dass er keinerlei Probleme habe, erneut wieder nur als Joker zu fungieren. Oder besser gesagt: als Spezialkraft.

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