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Robert Lewandowski: Wechselt er zur Bundesliga? Pro und Kontra


Rückkehr von Lewandowski
Eine einmalige Chance für zwei Bundesligisten


Aktualisiert am 04.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Robert Lewandowski: Der Pole spielt seit 2022 für den FC Barcelona in Spanien.Vergrößern des Bildes
Robert Lewandowski: Der Pole spielt seit 2022 in Spanien für den FC Barcelona. (Quelle: Imago/Xinhua)

In der Liga läuft es nicht, die finanziellen Probleme holen den FC Barcelona ein und trotzdem kommt ein neuer Stürmer. Für Robert Lewandowski wird es immer unbequemer. Eine Chance für die Bundesliga?

Seit 2022 schießt Robert Lewandowski seine Tore für den spanischen Weltverein FC Barcelona. Auch in der aktuellen Saison kommt er schon wieder auf acht Treffer in 16 Ligapartien. Doch seinen Verein plagen weiterhin finanzielle Sorgen. Wie die spanische Zeitung "Sport" berichtete, habe der Klub Probleme, die Gehaltsobergrenze der spanischen Liga einzuhalten, die in dieser Saison bei 270 Millionen Euro liegt. Zudem sei Barça hoch verschuldet und brauche Geld für die aufwendige Renovierung des Stadions Camp Nou.

Die Vereinsbosse wollen Lewandowski demnach davon überzeugen, künftig auf einen Teil seines Gehalts zu verzichten. Laut dem spanischen Radiosender "Cadena Ser" liegt sein Nettogehalt in der kommenden Saison sonst nach einer Steigerung bei knapp 16 Millionen Euro.

Nicht die einzige Sorge für Lewandowski. Denn trotz der finanziellen Probleme verpflichtete sein Verein mit Vitor Roque in der Winterpause noch einen neuen Stürmer für 40 Millionen Euro. Der soll Lewandowski Druck machen, ihn herausfordern. Und ohnehin: Sportlich steht Barcelona abgeschlagen auf dem vierten Platz in der spanischen Liga. Die Qualifikation für die Champions League ist alles andere als sicher.

Lewandowski, dessen Vertrag eigentlich noch bis 2026 läuft, muss sich nun zwangsläufig unangenehme Fragen stellen: "Will ich mich mit 35 Jahren ernsthaft mit einem 18-Jährigen duellieren? Möchte ich freiwillig auf Gehalt verzichten? Oder will ich vielleicht wieder dorthin gehen, wo ich meine mit Abstand erfolgreichste Zeit hatte – in der Bundesliga?" Zumindest muss eine Frage erlaubt sein:

Sollten sich Bundesliga-Klubs um eine Rückkehr von Lewandowski bemühen?

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja, zwei Vereine sollten alles dafür tun

Wenn auch nur ein Fünkchen Hoffnung besteht, Robert Lewandowski zurück in die Bundesliga zu holen, müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden. Klar, einen Spieler seiner Kategorie können sich in Deutschland nicht viele Vereine leisten. Ein paar aber schon. Für Dortmund würde das durchaus Sinn ergeben. Mit seiner Erfahrung und Klasse würde er dem BVB sofort helfen. Seine Rückkehr wäre in jeder Hinsicht eine absolute Sensation.

Natürlich gab es damals bei seinem Abgang aus Dortmund Unstimmigkeiten. Aber die gab es beim Wechsel von Mario Götze zu Bayern auch. Trotzdem spielte er noch mal für den BVB.

Auch Leipzig sollte sich um ihn bemühen. Vor allem, wenn Timo Werner den Verein tatsächlich verlassen sollte.

Die Chance ist da – und womöglich einmalig.

Die finanziellen Probleme setzen Barcelona unter Druck. Akzeptiert Lewandowski (Vertrag bis 2026) die freiwillige Gehaltseinbuße nicht, könnten die Zeichen bald schon auf Abschied stehen. Vielleicht ist dann sogar eine Leihe möglich. Barça und Dortmund könnten sich das Gehalt teilen und der Pole würde alles bekommen, was ihm bei Vertragsunterschrift in Spanien versprochen wurde.

Ist das alles Quatsch, weil Lewandowski mit 35 Jahren viel zu alt ist und bald mit dem Fußball aufhört? Nein. Er zeigt in Spanien, wie gut er ist, hat acht Tore in 16 Ligaspielen geschossen. Außerdem ist er Vollprofi, pflegt seinen Körper wie sonst nur Cristiano Ronaldo. Ihm ist durchaus zuzutrauen, noch zwei, drei Jahre auf dem höchsten Niveau zu spielen.

Das könnte der größte Transfer des Jahres werden.

Kontra
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, Preis und Leistung passen nicht mehr zusammen

In Barcelona vergeht keine Woche ohne Diskussionen und Gerüchte um Lewandowski. Barça will ihn angeblich abschieben, zu einem Gehaltsverzicht bewegen, Trainer Xavi soll ihn vor versammelter Mannschaft kritisiert haben ...

Das alles hat einen Grund: Lewandowski ist umstritten – und mit mittlerweile 35 Jahren längst nicht mehr der, der in der Bundesliga einen Rekord nach dem anderen aufgestellt hat.

Bei vielen Altstars können Klubs immer noch von der Erfahrung, den Führungsqualitäten und dem großen Namen profitieren, mitunter in einer neuen, altersgerechten Rolle. Lewandowski allerdings hat sich in seiner Karriere zu oft als Egoist entlarvt und als Anführer disqualifiziert. Als Kapitän der polnischen Nationalelf beispielsweise hat er mehrfach versagt. Sein Glamour-Faktor ist ebenfalls überschaubar.

Das Gehalt von Lewandowski in Barcelona soll auf 16 Millionen Netto im Jahr steigen. Damit passt es nicht mehr zu den Leistungen. Für Bayern hat Lewandowski 0,9 Tore pro Spiel erzielt, in Barcelona sind es nur noch 0,6, mit absteigender Tendenz.

Lewandowski und eine Bundesliga-Rückkehr? Das würde niemandem helfen. Bayern hat Harry Kane. Leipzig und Dortmund haben eine ganz andere Philosophie mit jungen Spielern. Die dürfen sie für den richtigen Altstar zwar auch mal aussetzen, aber sicher nicht für Lewandowski. Der wird seine Karriere eher in Saudi-Arabien oder den USA beenden, wenn Barcelona ihn wirklich loswerden will.

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  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
Verwendete Quellen
  • Im "Zweikampf der Woche" kommentieren Florian Wichert und Robert Hiersemann wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Ab Januar sehen Sie den Schlagabtausch auch wieder im Video – im Rahmen der "Sport 1 News" bei Sport 1 und im entsprechenden Artikel bei t-online.
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