Es geht um vier Liverpool-Helden Also doch? Sensationsplan für eine große Bayern-Zukunft
Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.
Fußball-Fans diskutieren, wie stark der neue FC Bayern wirklich ist. Reicht der Kader, um die Nummer eins in Europa zu werden – oder muss der Verein einfach größer denken?
Der FC Bayern ist unter seinem neuen Trainer Vincent Kompany gut in die neue Saison gestartet und zur aktuellen Länderspielpause noch ungeschlagen. Trotzdem gibt es Kritik und Diskussionen: Reichen die defensive Stabilität, die Kader-Qualität und der junge, unerfahrene Trainer, um das ersehnte Champions-League-Finale 2025 in München zu erreichen? Kann Sportvorstand Max Eberl Bayern mit Kompany und Spielern wie João Palhinha, Michael Olise und Hiroki Ito wieder zur Nummer eins in Europa machen?
Oder braucht es den großen Wurf?
Seit Jahren wird Jürgen Klopp mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. In diesem Sommer war seine Absage deutlich. Für eine Rückkehr auf die Trainerbank im kommenden Jahr allerdings hat er sich eine Hintertür offen gelassen. Und das ist auch der Zeitpunkt, an dem die Verträge von Klopps jahrelangen Führungsspielern in Liverpool auslaufen. Sowohl das Arbeitspapier von Mohamed Salah als auch das von Virgil van Dijk und Trent Alexander-Arnold endet 2025.
Alle drei Superstars sind – Stand heute – ablösefrei zu bekommen. Ist das womöglich die große Chance, eine Erfolgsgeschichte Liverpool 2.0 zu schreiben? Kann Bayern Klopp mithilfe seiner ehemaligen Weggefährten und zum Teil Lieblingsspieler überzeugen, sein Karriereende als Trainer zu verschieben? Oder:
Braucht Bayern das Liverpool-Gen für eine große Zukunft?
Ja, diese Chance kommt nur einmal
Die Bayern-Bosse sind angeblich zufrieden mit ihrem Trainer und Kader. Trotzdem sieht alles nach einem Übergangsjahr aus. Die Abwehr bleibt wackelig, der Trainer ein Experiment und der Kader nicht zu Ende gedacht – mit Spielern wie Goretzka, die eigentlich wegsollten.
Eine Neuauflage des erfolgreichen FC Liverpool der vergangenen Jahre mit den ablösefreien Spielern Salah, van Dijk und Alexander-Arnold sowie dem derzeit vertragslosen Trainer Klopp ab 2025 bei Bayern würde nicht nur alle Probleme lösen. Sie würde den Klub mit einem Schlag wieder auf Augenhöhe mit Real Madrid oder Manchester City katapultieren.
Salah ist mit 32 Jahren in der Form seines Lebens und die perfekte Ergänzung zu Harry Kane im Angriff. Van Dijk ist mit 33 Jahren der beste Innenverteidiger der Welt, der seine Gegner mit Haut und Haaren frisst und der Bayern-Abwehr endlich Sicherheit bringt. Zu alt? Dann braucht es Alexander-Arnold, mit 25 Jahren dazu, der das Bayern-Problem auf der Rechtsverteidiger-Position löst und endgültig den Weg für Joshua Kimmich ins Mittelfeld freimacht.
Der perfekte Trainer, um alle Bayern-Spieler ans Limit zu bringen? Natürlich Klopp.
Der Einzige, der das schaffen kann, was Julian Nagelsmann und Thomas Tuchel nicht gelungen ist: Bayern wieder an die Spitze Europas zu bringen. Diese vier bei Bayern zu vereinen, ist nichts anderes als ein Sensationsplan.
Nein, das ist totaler Quatsch
Bayern braucht kein "Liverpool-Gen", um sich eine erfolgreiche Zukunft zu sichern. Das ist totaler Quatsch. Die Vorstellung, Spieler wie Mohamed Salah, Virgil van Dijk und Trent Alexander-Arnold zu verpflichten, mag auf den ersten Blick verlockend klingen, aber bei näherer Betrachtung ist sie weder notwendig noch zukunftsweisend. Salah ist zwar mit 32 Jahren noch in guter Form, doch seine besten Tage liegen hinter ihm – genauso wie der um ein Jahr ältere van Dijk, der längst nicht mehr der dominante Verteidiger vergangener Jahre ist. Beide stehen vor dem Karriereende, und Bayern sollte nicht auf ältere Spieler setzen, sondern auf Talente mit Zukunftsperspektive.
Trent Alexander-Arnold ist mit 25 zwar jünger, aber selbst er hat – auch aufgrund von Verletzungen – in der vergangenen Saison nicht konstant auf Weltklasseniveau gespielt.
Natürlich würde Bayern sich bei diesen Akteuren Ablösen sparen, aber die finanzielle Belastung wäre aufgrund der sehr hohen Gehälter trotzdem enorm.
Und Jürgen Klopp? Der aktuelle Saisonstart unter Vincent Kompany zeigt doch, dass Bayern bereits einen guten Trainer hat, der die Mannschaft weiterentwickeln wird.
Weshalb sollte Bayern auf ein fragwürdiges Liverpool-Modell setzen und auf Übertrainer Klopp hoffen, wenn sie doch mit Kompany einen haben, der langfristig etwas aufbauen kann?
Bayern braucht keine kurzfristigen Lösungen, sondern eine nachhaltige Entwicklung – und die ist mit diesem Kader und Trainerteam bereits auf einem guten Weg. Die ein oder andere Schwachstelle muss noch beseitigt werden, aber ganz sicher nicht mit Spielern aus Liverpool.
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