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FC Bayern ohne Musiala? Es gibt doch einen Tausch


Musiala weg vom FC Bayern
Es gibt doch einen Tausch


Aktualisiert am 16.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Jamal Musiala beim 6:1 des FC Bayern bei Holstein Kiel. Der Mittelfeldspieler traf zum 1:0.Vergrößern des Bildes
Jamal Musiala beim 6:1 des FC Bayern bei Holstein Kiel. Der Mittelfeldspieler traf zum 1:0. (Quelle: HMB-Media/imago-images-bilder)

Das Duo "Wusiala" verzauberte in der Länderspielwoche ganz Deutschland und brillierte auch am Wochenende in der Bundesliga. Doch TV-Experte Hamann ist nur vom Leverkusener überzeugt und legt Bayern deshalb ein Tauschgeschäft nahe. Eine gute Idee?

Sie stehen für die Zukunft des deutschen Fußballs und haben beide jeweils einen Marktwert von satten 130 Millionen Euro. Jüngst überzeugten die beiden 21-Jährigen im Duo bei den Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft. Bayern-Profi Jamal Musiala (Vertrag in München bis 2026) glänzte beim 5:0-Sieg gegen Ungarn mit einem Tor und seinen unnachahmlichen Dribblings. Leverkusens Florian Wirtz (Vertrag bis 2027) traf ebenfalls und agierte als kreativer Kopf im Mittelfeld. Auch beim 2:2 gegen die Niederlande stand das Duo "Wusiala" in der Startelf.

Die beiden sind in Topform. Am vergangenen Wochenende traf Musiala auch für den FC Bayern bei Holstein Kiel (6:1), Wirtz gelang ein Tor beim 4:1 von Leverkusen bei der TSG Hoffenheim.

Umso überraschender waren die Aussagen von Dietmar "Didi" Hamann. Der Ex-Nationalspieler kritisierte in seiner Kolumne bei Sky Musiala für seine Leistungen und lobte ausschließlich Wirtz in den höchsten Tönen. "Musiala ist eher ein Einzelspieler und oft ein Alleinunterhalter. Wenn er zehnmal den Ball bekommt, nimmt er neunmal den Kopf runter und fängt an zu dribbeln", schrieb er. Wirtz hingegen mache laut Hamann seine Mitspieler besser. Und er ging noch weiter: „Wenn ich aus Bayern-Sicht Wirtz und Musiala tauschen könnte, würde ich es gleich morgen tun.“

Dieses Zitat bietet seitdem reichlich Diskussionsstoff, sowohl beim FC Bayern als auch in der gesamten Liga. Es führt zu der Frage:

Sollte Bayern wirklich versuchen, Musiala gegen Wirtz zu tauschen?

Pro
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, Wirtz gegen Musiala ist ein guter Deal

Mit seiner Kritik an Musiala ("Alleinunterhalter") ist Hamann zu weit gegangen. Musiala und Wirtz sind beide fantastische Spieler, um die die ganze Welt Deutschland beneidet. Dennoch gibt es keinen Grund, die Worte des Experten komplett abzutun. Die Frage, ob Wirtz besser und mannschaftsdienlicher ist als Musiala, ist legitim.
Denn tatsächlich treffen beide selbst häufig, aber Wirtz bereitete in der vergangenen Saison elf Treffer vor, Musiala nur sechs. In seiner gesamten Bundesliga-Karriere waren es bei Wirtz 35 Assists, bei Musiala nur 26. Wirtz hält seine Position besser und hat noch mehr Einfluss auf das Spiel.
Wirtz und Musiala im kommenden Sommer einfach tauschen? Wirtz zu Bayern, Musiala zu Leverkusen? Das scheint unrealistisch. Aber: Während Bayern alles versucht, um Wirtz nach München zu locken und im Notfall 100 Millionen Euro Ablöse zahlen müsste, droht ein Abgang von Musiala. Dessen Vertrag läuft 2026 aus und Manchester City will ihn unbedingt. Gelingt es dem FC Bayern nicht, Musialas Vertrag zu vernünftigen Konditionen zu verlängern, ist 2025 die letzte Chance, eine hohe Ablösesumme zu kassieren. Musiala für 100 Millionen zu City und Wirtz für den gleichen Preis zu Bayern? Warum eigentlich nicht? Dann gibt es doch einen Tausch – zumindest beim FC Bayern. Und zwar keinen schlechten.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, alles spricht gegen einen Tausch

Jamal Musiala ist eine der tragenden Figuren im Spiel des FC Bayern und hat das Potenzial, das Gesicht des Vereins zu werden. Er hat sich in München vom Jugendspieler bis zum Topprofi entwickelt. Das schafft Identifikation mit den eigenen Fans. Und das ist genauso wertvoll für einen Klub wie die spielerische Klasse. Diese besondere Rolle könnte ein eingetauschter Wirtz aus Leverkusen niemals einnehmen.

Und das ist nicht der einzige Punkt, der aus Bayern-Sicht gegen einen solch schrägen Deal spricht.

Musiala ist viel erfahrener als Wirtz – was gerade in jungen Jahren einen enormen Unterschied ausmacht. Er hat bereits in der Champions League auf höchstem Niveau überzeugt und sich in über 30 Einsätzen einen internationalen Namen gemacht. Wirtz nicht. Der spielte noch nie in der Königsklasse.

Und auch die Verletzungshistorie von Wirtz (darunter ein Kreuzbandriss) wirft die Frage auf, ob er überhaupt die gleiche Konstanz wie Musiala erreichen kann. Für Bayern wäre es zumindest ein hohes Risiko.

Vielmehr sollte der Rekordmeister – wenn er es sich denn leisten kann – alles daran setzen, Wirtz zusätzlich nach München zu lotsen und Musiala langfristig zu binden. Als kongeniales Duo könnten sie künftig wie in der Nationalmannschaft gemeinsam glänzen. Das wäre gut für Bayern und gut für ganz Deutschland. Alles andere ist eigentlich unvorstellbar.

 
 
 
 
 
 
 

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