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Florian Wirtz: FC Bayern richtet alles auf ihn aus – geht das schief?


Bayern-Maßnahmen für Wirtz
Kaum zu glauben


Aktualisiert am 04.05.2025 - 10:06 UhrLesedauer: 1 Min.
Florian Wirtz im Trikot von Bayer Leverkusen. Wird er das in wenigen Wochen tauschen?Vergrößern des Bildes
Florian Wirtz im Trikot von Bayer Leverkusen: Wird er das in wenigen Wochen tauschen? (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)
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Der FC Bayern macht offenbar Ernst. Ein 250-Mio.-Paket, ein neues Spielsystem und Sparmaßnahmen auf der Geschäftsstelle sollen den größten Transfer der Klubhistorie möglich machen. Ist das alles noch okay?

Der FC Bayern plant den wohl größten Transfer seiner Geschichte: Mit Florian Wirtz soll das vermutlich begehrteste Talent Europas nach München geholt werden. Laut "Sport Bild" dürfte das Transferpaket für den 22-Jährigen insgesamt bis zu 250 Millionen Euro umfassen. Je eine Hälfte davon für die Ablösesumme und die Gehaltskosten für fünf Jahre.

Das würde ein Jahressalär von 25 Mio. Euro ergeben – ist aber noch lange nicht alles, was der Rekordmeister für Wirtz tut.

Wie "Bild" berichtet, denkt Trainer Vincent Kompany sogar darüber nach, sein System für den Leverkusen-Star anzupassen. Demnach soll es ein neues Modell mit zwei zentralen Spielmachern werden, um Wirtz gemeinsam mit Jamal Musiala aufstellen zu können.

Jede Woche gibt es neue Berichte.

Zuvor hatte "Bild" vermeldet, dass der Verein auf der Geschäftsstelle massive Sparmaßnahmen durchsetzt, um das Geld in Wirtz investieren zu können: Einstellungsstopp, kein Inflationsausgleich mehr, Home-Office-Restriktionen und eine generelle Kostenbremse bei Betriebsabläufen. Offenbar wird hier sogar eine Unruhe und Unsicherheit bei den Mitarbeitern hingenommen, während im Profibereich weiterhin mit astronomischen Summen jongliert wird.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die zentrale Frage:

Sollte sich der gesamte Verein zukünftig nach Florian Wirtz richten?

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja, der sportliche Erfolg muss über allem stehen

Es ist absolut richtig, wenn der FC Bayern jetzt auf der Geschäftsstelle spart, um ein Finanzpaket auf die Beine zu stellen – und auch das Spielsystem auf den neuen Superstar ausrichtet. Die Realität im Fußballgeschäft ist knallhart: Ohne sportlichen Erfolg gibt es auf Dauer keine wirtschaftliche Stabilität. Und sportlicher Erfolg entsteht nicht durch kostspielige Bürostrukturen, sondern durch Weltklasse auf dem Platz. Florian Wirtz könnte genau diese Weltklasse bringen. Er ist jung, spektakulär und hat das Potenzial, Bayern in eine neue Ära zu führen.

Das muss er natürlich im Duo mit Jamal Musiala machen. Gemeinsam im Zentrum sind sie nun mal am besten. Und das Beste, was Deutschland fußballerisch zu bieten hat. Ein Systemwechsel ist da mehr als angebracht.

Natürlich sind Sparmaßnahmen für die Mitarbeiter erst mal unangenehm. Aber der Klub agiert offensichtlich verantwortungsvoll: Er entlässt der Berichterstattung zufolge niemanden, sondern friert neue Einstellungen ein und verschiebt Gehaltserhöhungen. In einer Zeit, in der überall Inflation herrscht und Unternehmen nach Effizienz streben, ist das ein absolut nachvollziehbarer Schritt. Es geht nicht darum, Mitarbeiter auszubeuten – es geht darum, den größten sportlichen Erfolg möglich zu machen und damit langfristig auch die wirtschaftliche Basis für alle zu sichern.

Bayern ist in einer Übergangsphase: Trainerwechsel, Umbruch im Kader, wachsender internationaler Konkurrenzdruck. Jetzt auf Transfers wie den von Wirtz zu verzichten, wäre fahrlässig. Wer vorn bleiben will, muss investieren – auch wenn das kurzfristig intern wehtut. Langfristig profitieren davon alle im Klub.

Kontra
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, das ist ein Armutszeugnis für Bayern

Es ist kaum zu glauben: Der FC Bayern jagt Thomas Müller vom Hof und haut auf der Geschäftsstelle die Kostenbremse rein, um letztlich irgendwie 250 Mio. Euro für einen 22-Jährigen aufzubringen und dann sogar das System auf ihn auszurichten. Was kommt als Nächstes? Wird der Verein oder das Stadion nach Wirtz benannt? Oder gleich die ganze Stadt?

Seit 2009 steht der FC Bayern überwiegend für das nun schon traditionelle 4-2-3-1-System von Louis van Gaal. Das jetzt für einen neuen Spieler zu verändern, wäre ein krasser Fehler. Zwei Spielmacher? Was für ein Quatsch!

Und dann erst die Sparmaßnahmen. Was für ein verheerendes Signal! Wer so handelt, hat den Bezug zur eigenen Identität längst verloren. Der Verein, der einst für "Mia san mia" und ein familiäres Miteinander stand, wird so zu einer Transfermaschine. Gehälter kürzen, Inflation ignorieren, neue Jobs streichen – und dann gleichzeitig so einen Deal eintüten? Geht's noch?

Natürlich braucht Bayern große Spieler. Aber der Preis dafür darf nicht sein, die eigenen Leute im Regen stehenzulassen. Die Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle sind das Rückgrat des Klubs. Ohne ihre Arbeit laufen keine Verträge, keine Events, keine Medienarbeit. Sie stehen für die Werte, die Bayern einst so groß gemacht haben. Und genau diese Werte opfert der Verein laut "Bild" jetzt auf dem Altar des schnellen Erfolgs.

Wer glaubt, dass Wirtz allein Bayern retten kann, der irrt. Und was soll erst passieren, wenn der zwar kommt, aber sich dann verletzt?

Stabilität wächst von innen heraus – und wer intern Vertrauen zerstört, zahlt irgendwann auch auf dem Rasen den Preis. Der Kurswechsel bei Bayern? Ein Armutszeugnis. Und am Ende wird der Klub womöglich nicht nur seine Seele verlieren, sondern auch seine Vormachtstellung in Deutschland.

 
 
 
 
 
 
 

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Verwendete Quellen
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