Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.
Offene Zukunft von ter Stegen Jetzt muss Bayern Neuer fallen lassen

Deutschlands Nationaltorhüter ter Stegen wird wohl in Barcelona zeitnah seinen Stammplatz verlieren – ein Wechsel ist naheliegend. Passt er zum FC Bayern?
Der Druck wächst – auf allen Seiten. Beim FC Barcelona verdichten sich die Anzeichen, dass Marc-André ter Stegen (Vertrag bis 2028) seinen Stammplatz verlieren könnte. Verschiedene spanische Medien berichten, dass der 24-jährige Joan García per Ausstiegsklausel kommen soll und direkt zur neuen Nummer eins aufsteigen wird. Für ter Stegen, der sich öffentlich betont gelassen gibt, wird die Lage zunehmend brisant.
Im Hintergrund brodelt es: Der Stammtorhüter der deutschen Nationalmannschaft soll laut der spanischen Zeitung "Sport" über die Entwicklungen in Barcelona verärgert sein. In seinem Umfeld sei sogar von einer regelrechten "Kampagne" die Rede, die darauf abziele, ihn zu marginalisieren. Ter Stegen weiß: Mit Blick auf die WM 2026 in Mexiko, Kanada und den USA braucht er nicht nur Spielpraxis, sondern ein klares sportliches Umfeld auf höchstem Niveau. Und genau das scheint ihm Barcelona nicht mehr bieten zu wollen.
Beim FC Bayern wiederum steht aktuell mit Manuel Neuer (Vertrag bis 2026) ein 39-Jähriger im Tor, dessen sportliches Ende näherrückt. Nach seiner langen Verletzungshistorie und durchwachsenen Leistungen stellt sich die Frage:
Muss Bayern jetzt die Chance ergreifen und Marc-André ter Stegen als neue Nummer eins verpflichten?

Ja, der Moment ist gekommen
Es gibt diesen einen Moment, in dem ein großer Klub handeln muss. Und genau der ist für die Bayern jetzt gekommen. Marc-André ter Stegen ist auf dem Markt, Deutschlands neue Nummer eins, 33 Jahre alt, im besten Torwartalter, erfahren, international etabliert. Der Rekordmeister muss Manuel Neuer jetzt fallen lassen – nicht aus Respektlosigkeit, sondern weil die Gelegenheit günstig ist.
Ter Stegen ist nicht nur verfügbar, er ist auch extrem motiviert. Die WM 2026 in Mexiko, Kanada und den USA steht bald an – und er weiß, dass er, wenn er dort spielen will, Stammtorwart bei einem europäischen Topklub sein muss. In Barcelona wird er gerade abgesägt. Das ist Bayerns einmalige Chance. Statt Millionen in Risiko-Transfers zu stecken, könnte man mit der ter-Stegen-Verpflichtung gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Sportlich wäre es im Vergleich zu Neuer eine Steigerung, und die Strahlkraft ter Stegens als aktueller deutscher Nationaltorhüter ist auch nicht zu unterschätzen.
Der Kader des deutschen Rekordmeisters wird in diesem Sommer ohnehin umgebaut, eine neue Hierarchie entsteht – und ter Stegen brächte neuen Wind in den Verein. Er wäre nicht nur ein sportliches Upgrade, sondern auch ein Signal an die Konkurrenz und an das eigene Team: Stillstand ist keine Option mehr. Mit ihm im Tor beginnt eine neue Ära – eine, die nicht auf Vergangenheit, sondern auf Zukunft setzt.

Nein, ter Stegen ist eine überteuerte Wette
Ein Nationaltorwart mit offener Zukunft, ein Weltklub im Umbruch – das klingt nach einem perfekten Match. Ist es aber nicht. Der FC Bayern sollte die Finger von Marc-André ter Stegen lassen. Der vermeintliche Königstransfer entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als überteuerte Wette auf eine angeschlagene Marke.
Ter Stegen ist zweifellos ein Top-Keeper – aber auch einer mit Gepäck.
Er ist verletzungsanfällig, spielte in der vergangenen Saison aufgrund eines Patellasehnenrisses nur neun von 60 möglichen Pflichtpartien.
Erst die Verletzung, jetzt das Misstrauensvotum mit Joan García. Und dann das Drama um möglicherweise mangelnde Kommunikation, angebliche Kampagnen gegen ihn – das alles hat wenig mit dem kühlen Selbstverständnis eines Spitzentorwarts zu tun.
Noch gravierender aber ist: Bayern hat kein Torwartproblem. Manuel Neuer mag 39 sein, aber er hat sich eindrucksvoll zurückgekämpft. Nach allem, was er für die Bayern geleistet hat, wäre die Ablösung durch ter Stegen weder sportlich noch menschlich vertretbar. Und finanziell? Ein Transfer dieser Größenordnung wäre absurd – gerade wenn Bayern gleichzeitig in der Defensive und Offensive nachrüsten muss. Ter Stegen? Das wäre eine Luxuslösung, die niemand braucht.
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