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FC Bayern und der Harry Kane-Transfer: Ist die Ablöse gerechtfertigt?


Harry Kane geht zu Bayern
Wenn das rauskommt

Pro & KontraVon Robert Hiersemann und Florian Wichert

Aktualisiert am 10.08.2023Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Kane bald in Lederhose? So reagiert das Netz auf einen möglichen Wechsel. (Quelle: Glomex)

Der FC Bayern und Tottenham sind sich einig: Harry Kane wechselt nach Deutschland. Aber ist die hohe Ablösesumme wirklich gerechtfertigt?

Die Transfersituation des FC Bayern bestimmt aktuell die Nachrichten. Seit Wochen blicken alle mit Spannung auf den Transferkrimi um Weltklasse-Stürmer Harry Kane. Wie "The Athletic" berichtet, sollen sich der deutsche Rekordmeister und Tottenham Hotspur nun über einen Transfer des Stürmers einig geworden sein. Das bestätigen inzwischen unter anderem auch Sky und die "Daily Mail".

Laut Medienberichten liegt die Ablösesumme bei 110 Millionen Euro. Das ist Bundesliga-Rekord! Mehr wurde noch nie für einen Spieler bezahlt. Eine offizielle Bestätigung der Klubs oder des Spielers selbst gibt es allerdings noch nicht.

Und die große Frage lautet nun:

Ist es richtig, dass der FC Bayern mehr also 100 Mio. Euro Ablöse für Harry Kane zahlt?

Pro
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, Kane ist in Topform und gierig

Es gibt nur wenige Spieler, für die es sich lohnt, eines seiner Prinzipien über Bord zu werfen. Zum Beispiel das Prinzip, als finanziell weitsichtig handelnder Fußballverein keine horrenden Ablösesummen über 100 Millionen Euro für einen Spieler, der 30 Jahre alt ist, zu zahlen.

Einer der Spieler, für die sich das lohnt, ist Harry Kane, Englands Nationalstürmer.

Der ist ein Gigant, einer der besten Premier-League-Stürmer aller Zeiten. Eine Tormaschine, dreimaliger Torschützenkönig in England, einmal bei einer WM. 58 Tore in 84 Länderspielen, 213 Treffer in 320 Premier-League-Spielen. Und er ist ein Spieler für die Champions League, wo er in 32 Matches 21 Mal getroffen hat.

Warum er ein Gewinn für Bayern wäre? Weil er in Topform ist und allein in der abgelaufenen Saison 30 Ligatore geschossen hat. Weil er neben den Torjägerkanonen noch keinen einzigen Titel geholt hat und entsprechend gierig nach Pokalen ist. Und weil er kein Wandervogel ist, sondern sich einem Verein verschreibt. Er spielte schon in der Jugend für Tottenham – nun sucht er nach langer Zeit eine neue Herausforderung.

Weltfußballer Robert Lewandowski war nach seinem Abgang vor einem Jahr in der vergangenen Saison für Bayern nicht zu ersetzen. Bayern kann deshalb kein weiteres Jahr auf einen Nachfolger warten, musste das Geld jetzt in die Hand nehmen und Kane kaufen. Der bringt eine vergleichbare Torquote sowie einen besseren Charakter mit.

In der Bundesliga wird es damit in den nächsten fünf Jahren nur noch einen Torschützenkönig geben: Harry Kane.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, Kane ist keiner für Bayern

Für die Rolle als Stammstürmer beim großen FC Bayern kommen nicht viele Angreifer auf der Welt infrage – Harry Kane schon gar nicht. Und deshalb ist es auch ein Fehler, den Briten für eine Ablöse über 100 Millionen Euro zu kaufen. Der Rekordmeister hätte vielmehr nach einem Weltklasse-Mann suchen müssen, der ihm ab sofort jede Saison in der Liga 30 oder gar 40 Tore garantiert. Kane schafft das nicht.

Er kam in den letzten fünf Saisons in England nur zweimal auf 30 oder mehr Ligatore. Und das, obwohl die Premier League vier Spieltage mehr hat als die Bundesliga. Natürlich ist er ein Topstürmer, aber ein Robert Lewandowski ist er ganz sicher nicht.

Ein Punkt kommt noch hinzu: Bayern bräuchte doch eigentlich einen Stürmer, der – genau wie Lewandowski damals – extrem selten verletzt ist. Denn nur mit Konstanz sind Spitzenwerte zu erreichen. Und nur so sind künftig auch wieder große Titel drin. Kane war schon häufig in seiner Karriere verletzt. Außerdem ist er inzwischen auch nicht mehr der Jüngste, Kane ist 30 Jahre alt.

Bayern hätte sich einen jüngeren, verheißungsvolleren Topangreifer holen müssen. Diese Lösung für diese astronomische Summe ergibt einfach keinen Sinn. Wenn jetzt auch noch rauskommen sollte, dass Bayern Tottenham-Boss Daniel Levy wirklich alle Wünsche erfüllt hat und auf die geforderten 100 Millionen Pfund (116 Millionen Euro) erhöht hat, wäre das ein absolutes Armutszeugnis.

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  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
Verwendete Quellen
  • Im "Zweikampf der Woche" kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online) und Robert Hiersemann (Stellvertretender Redaktionsleiter bei t-online) aktuelle Fußballthemen.
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