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Fazit zur Handball-EM 2020: Diese DHB-Stars haben ihre Chance genutzt


Trotz verpasster Medaille
"Jogi" und der Kabinen-DJ – diese DHB-Stars haben überzeugt

Von Cian Hartung

Aktualisiert am 24.01.2020Lesedauer: 3 Min.
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Johannes Bitter (l.), Timo Kastening (m.) und Philipp Weber: Sie alle haben ihre EM-Chance genutzt.Vergrößern des Bildes
Johannes Bitter (l.), Timo Kastening (m.) und Philipp Weber: Sie alle haben ihre EM-Chance genutzt. (Quelle: Benjamin Springstrow/imago-images-bilder)

Am Samstag wartet auf die deutsche Handball-Nationalmannschaft das letzte Spiel der Handball-Europameisterschaft. Doch bereits jetzt lässt sich sagen, welche Spieler ihre Spielzeiten bei dem Turnier genutzt haben und auf weitere Einsätze hoffen dürfen.

Gegen Tschechien hat die deutsche Handball-Nationalmannschaft in ihrem letzten Hauptrundenspiel mit 26:22 gewonnen. Mit Portugal wartet auf das DHB-Team am Samstag im Spiel um Platz fünf nochmals ein schwieriger Gegner. Die Mannschaft von der Iberischen Halbinsel gilt als aufstrebende Handballnation und will ihren Aufschwung mit einem fünften Platz bei dieser Europameisterschaft untermauern.

Nach einer durchwachsenen Vorrunde und der knappen Niederlage im Entscheidungsspiel gegen Kroatien hat die Auswahl von Bundestrainer Prokop zwar das angestrebte Ziel einer Medaille verpasst. Dennoch, so lässt sich vor Abschluss des Turniers sagen, konnten drei Nationalspieler ihre Einsatzzeiten nutzen und sich langfristig in den Fokus des Bundestrainers und der deutschen Handball-Fans spielen.

Timo Kastening (Rechtsaußen)

Der Spieler vom Tabellenzweiten TSV Hannover-Burgdorf lässt sich ohne Zweifel als DER deutsche Shootingstar dieser Europameisterschaft bezeichnen. Ab dem Vorrundenspiel gegen Lettland ersetzte er auf seiner Position den zuvor glücklosen Tobias Reichmann. Mit 26 Treffern und eine Trefferquote von insgesamt 90 Prozent zeigte er ab diesem Punkt im Turnier starke Leistungen und wurde vor allem in den wichtigen Hauptrundenspielen unentbehrlich.

Gegen Weißrussland war er Mann des Spiels, gegen Kroatien warf er das deutsche Team mit seinen Treffern nach vorn und gegen Österreich war er mitverantwortlich für den deutlichen Sieg.

Der 24-Jährige tat sich zudem als Kabinen-DJ hervor und sorgte mit seiner Unbekümmertheit und Schlagermusik à la Ikke Hüftgold für gute Laune in der Kabine. Mit Hinblick auf die Olympia-Qualifikation könnte er mit Siebenmeterspezialist Reichmann um die Position auf Rechtsaußen kämpfen. Nicht zu vergessen wäre da noch Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen), doch in diesem Dreikampf hat Kastening derzeit deutlich die Nase vorn.

Johannes Bitter (Tor)

Nach acht Jahren Turnier-Abstinenz in der deutschen Handball-Nationalmannschaft und einer starken Bundesliga-Hinrunde wurde der Torwart vom TVB Stuttgart vor der EM vom Bundestrainer als die Nummer zwei in den Kader berufen. Der 37-jährige Routinier meldete nie Ansprüche an und stellte sein Ego hinten an. Zu Beginn des Turniers fiel er vor allem als Motivator und Einpeitscher von der Bank auf und half der Mannschaft mit seiner Erfahrung, wo er nur konnte. Wenn Stammtorwart Andreas Wolff einen schlechten Tag hatte, kam er rein und hielt eindrucksvoll.

Der Höhepunkt seiner Europameisterschaft war die Leistung gegen Österreich. Dort "parierte" er die deutsche Mannschaft mit 15 gehaltenen Bällen und einer eindrucksvollen Quote von 54 Prozent zum Sieg. Noch Minuten nach dem Abpfiff wurde er von den deutschen Fans mit "Jogi"-Sprechchören gefeiert. Auch im letzten Hauptrundenspiel gegen Tschechien war er bester Deutscher (12 Paraden, 34 Prozent gehaltene Bälle) und hielt sein Team auf Kurs.

Mit Silvio Heinevetter (Füchse Berlin) und Dario Quenstedt (THW Kiel) hat er zwei namhafte Konkurrenten auf seiner Position, die in der vergangenen Saison aber ihrer Topform hinterherliefen. Bitter hat dagegen sportlich und menschlich gezeigt, dass er für das junge DHB-Team ein Zugewinn ist und gut für den so wichtigen Teamgeist ist. Er könnte daher auch ein Kandidat für die Spiele der Olympia-Qualifikation im April sowie für die Olympischen Spiele in Tokio im August sein.

Philipp Weber (Rückraum Mitte)

Nach dem Ausfall von Fabian Wiede, dem eigentlichen Spielmacher des DHB-Teams, sollte diese Rolle Füchse-Rückraumpieler Paul Drux und dem Mann vom SC DHfK Leipzig zufallen. Drux konnte diese Position selten füllen, Weber ging aber dank seines guten Auges für die Mitspieler und seiner Kreativität am Ball als Spielmacher auf, vor allem ab der Hauptrunde.

Gegen Kroatien machte er sein vielleicht bestes Spiel des Turniers und lief bei der knappen Niederlage zur Topform auf (4 Treffer, 67 Prozent Trefferquote). Aber auch gegen Weißrussland und Österreich zeigte er hervorragende Leistungen.

Noch sollte man abwarten, wie die Genesung von Fabian Wiede nach seiner Schulteroperation im Dezember vorangeht, doch Weber könnte auch für die Olympia-Qualifikation oder Tokio eine Option sein – das hat er eindrucksvoll bei dieser Europameisterschaft gezeigt. Mit Christian Prokop hat der 26-Jährige einen Befürworter, der mit ihm, so scheint es bislang, auch für die Zukunft plant.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen vor Ort
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