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Handball-EM | Niederlage gegen Frankreich – Deutschland unter Druck


Bei Heim-EM unter Druck
Das kann sich Deutschland nicht mehr erlauben

Von Benjamin Zurmühl

17.01.2024Lesedauer: 3 Min.
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Alfred Gíslason kann eine Schiedsrichter-Entscheidung kaum fassen: Der Handball-Bundestrainer hat nach der Frankreich-Niederlage vier Endspiele vor sich.Vergrößern des Bildes
Alfred Gíslason kann eine Entscheidung des Schiedsrichters kaum fassen: Der Handball-Bundestrainer hat nach der Niederlage gegen Frankreich vier Endspiele vor sich. (Quelle: IMAGO/Eibner Pressefoto/Marcel von Fehrn)

Deutschland steht zwar in der EM-Hauptrunde, bringt aber eine Niederlage mit. Das erhöht den Druck.

Es lief die 59. Spielminute, als Juri Knorr einen letzten Versuch wagte. Der Nationalspieler schloss beim Stand von 29:32 noch einmal flach aus dem Rückraum ab, fiel dabei sogar hin. Doch Frankreichs Torwart Rémi Desbonnet fuhr gedankenschnell den linken Fuß aus – und wehrte den Versuch ab. Knorr blieb am Boden sitzen. Er wusste, das war es. Das Spiel war vorbei.

Mit 30:33 musste sich Deutschlands Handball-Nationalmannschaft am Dienstagabend dem Titelfavoriten aus Frankreich geschlagen geben. Lange konnte die DHB-Auswahl mithalten, doch in der Schlussphase zog der Olympiasieger davon. Der hohen Qualität im französischen Kader war der junge deutsche Kader nicht gewachsen. Während Frankreich viel rotieren konnte, ohne an Qualität einzubüßen, wählte Bundestrainer Alfred Gíslason seine Wechsel sehr genau, tauschte nur vereinzelt aus.

Linksaußen Lukas Mertens sah die individuellen und konditionellen Vorteile beim Gegner: "Wenn man einem Dika Mem, einem Nikola Karabatić und einem Nedim Remili zehn Minuten Pause geben kann und die dann mit voller Power in der Crunchtime wiederkommen, dann zeigt das schon, dass die zu den Spitzennationen gehören."

"Wir haben es selbst in der Hand"

Das Ticket für die Hauptrunde gefährdete die Niederlage aber nicht. Das hatte sich Deutschland schon nach dem zweiten Spieltag gesichert. Doch das Ergebnis am Dienstagabend erschwert dem DHB-Team den Traum vom Halbfinale. "Eine EM ist anders als eine WM. Du kannst vielleicht eine Niederlage verkraften und weit kommen, aber die zweite wäre in fast allen Fällen das Aus für das Halbfinale", hatte Alfred Gíslason bereits vor dem Frankreich-Spiel gesagt. Diese eine Niederlage hat Deutschland nun auf dem Konto.

 
 
 
 
 
 
 

Juri Knorrs klare Analyse: "Jedes Spiel ist jetzt ein Endspiel gegen vier super Mannschaften, gegen die wir sicherlich nicht immer als Favorit reingehen." Der 23-Jährige gab sich kampfbereit: "Wir haben es selbst in der Hand."

Für Lukas Mertens hat die Niederlage ebenfalls wenig an der Einstellung geändert. "Bei der Europameisterschaft ist jedes Spiel ein Endspiel. Heute war auch ein Endspiel. Ich freue mich auf die Hauptrunde, freue mich auf 20.000 verrückte Fans in Köln."

Die Tabelle vor der Hauptrunde

Die Ausgangslage für die Hauptrunde in Köln ist klar: Zwei der sechs Teams in der Gruppe I kommen ins Halbfinale. Ungarn und Frankreich bringen jeweils zwei Punkte mit, Kroatien und Österreich einen, Island und Deutschland null.

"Wir hätten sehr gerne die beiden Punkte gehabt. Aber der Weg ist immer noch da. Jetzt kommen vier gute Mannschaften auf uns zu. Aber wenn wir die alle schlagen, was sicherlich nicht einfach ist, dann haben wir gute Chancen, im Halbfinale dabei zu sein", erklärte Bundestrainer Alfred Gíslason auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Los geht es am Donnerstag ausgerechnet mit dem Spiel gegen Island. Für Gíslason ein besonderes Duell, schließlich trifft er mit der deutschen Mannschaft auf die Auswahl seiner Heimat. "Ich werde alles dafür tun, dieses Spiel zu gewinnen. Das kann ich garantieren. Ich bin zwar Isländer, aber ich arbeite mit dieser Mannschaft und liebe diese Mannschaft. Da bin ich egoistisch. Das ist auch innerhalb einer Familie so, da will man gewinnen."

"Ich hoffe, ihr schlagt alle"

Nach dem Island-Spiel kommt es am Samstag dann zum Nachbarschaftsduell gegen EM-Überraschung Österreich, ehe am Montag Ungarn und am Mittwoch Kroatien auf die DHB-Auswahl warten.

Parallel wird Deutschland auch ganz genau auf das schauen, was bei den anderen Spielen passiert. Alfred Gíslason machte keinen Hehl daraus, dass er sich über etwas Schützenhilfe aus Frankreich freuen würde. "Ich wünsche euch viel Glück und hoffe, ihr schlagt alle in der Hauptrunde", sagte er zu Frankreichs Nationaltrainer Guillaume Gille auf der Pressekonferenz.

Gilles Antwort wurde von einem Lächeln begleitet: "Ich bin guter Dinge, dass wir versuchen werden, jeden Gegner zu schlagen. Hoffentlich machen die Deutschen genau das Gleiche, das würde uns auch viel bedeuten."

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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