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Manipulationsskandal erschüttert Snooker-Welt: Bereits zehn Spieler gesperrt


Chinesische Spieler suspendiert
Manipulationsskandal erschüttert Snooker-Welt

Von t-online, np

Aktualisiert am 05.01.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 1005790345Vergrößern des BildesZhang Jiankang: Der chinesische Snooker-Spieler wurde wegen des Vorwurfs der Wettmanipulation vorläufig suspendiert. (Quelle: Mark Stephenson via www.imago-images.de)
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Die Randsportart Snooker steht vor einem Scherbenhaufen. Seit Monaten halten sich hartnäckig Manipulationsvorwürfe.

Ein großer Manipulationsskandal erschüttert seit Wochen die Snooker-Welt. Vor gut drei Monaten verkündete der Weltverband WPBSA (World Professional Billiards & Snooker Association) die Suspendierung des Chinesen Liang Wenbo. Damals begründete der Verband seinen Entschluss vage mit einem Fehlverhalten des Spielers.

Doch mittlerweile scheint klar zu sein, dass sich Wenbo der Wettmanipulation schuldig gemacht hat – und damit ist er nicht der einzige. Seitdem wurden neun weitere chinesische Spieler gesperrt, zuletzt vor zwei Tagen Zhang Jiankang und Zhao Xintong, die Nummer neun der Welt. Damit sind insgesamt zwei Spieler der Top 16 der Weltrangliste angeklagt.

Ermittlungen "in Kürze abgeschlossen"

Die WPBSA spricht in ihrem Statement davon, dass ihre Entscheidung "Teil einer laufenden Untersuchung" sei, bei der es "um den Vorwurf geht, den Ausgang von Spielen zu Wettzwecken manipuliert und damit gegen die WPBSA-Verhaltensregeln verstoßen zu haben." Bis zum Abschluss der Ermittlungen soll die Anklageerhebung bestehen bleiben.

Sowohl Zhao als auch Zhang hätten das Recht, gegen diese Entscheidung Berufung einzulegen, die anderen acht Angeklagten hatten bislang auf einen Widerspruch verzichtet. Die Ermittlungen seien aber bereits "weit fortgeschritten" und "in Kürze abgeschlossen", über eine mögliche Anklage werde im Anschluss entschieden.

"Bei dem Umfang dieser Affäre kann man nicht mehr von Einzelfällen sprechen. Offensichtlich haben sich Strukturen gebildet, die systematischen Betrug ermöglichen. Der Schaden für das Snooker ist immens. Bei jedem überraschenden Ergebnis rumort es da schon im Kopf", schreibt Snooker-Experte Rolf Kalb in seiner Kolumne für "Eurosport".

Kalb weiter: "Viel Vertrauen in die Integrität des Snooker-Sports ist zerstört worden. Dieses Vertrauen kann man nur mit konsequenten Ermittlungen und offener, transparenter Kommunikation wieder aufbauen, und das wird lange Zeit dauern.

Experte Kalb glaubt nicht an lebenslange Sperren

Ob sich alle zehn betroffenen Spieler des "Match Fixing", also der Spielmanipulation, schuldig gemacht haben, ist aktuell noch nicht abzusehen. Allerdings könne auch Mitwisserschaft zu Strafen und Sperren der Spieler führen.

"Ich bin mir sicher, dass am Ende des Verfahrens auch lange Sperren ausgesprochen werden. Und mit den dann verurteilten Spielern werde ich auch kein Mitleid haben", schreibt Kalb. An eine lebenslange Sperren glaube er aber nicht. "Die sind rechtlich gar nicht möglich, auch wenn die Statuten der WPBSA das vorsehen. Vor ordentlichen Gerichten würden lebenslange Sperren aber keinen Bestand haben, sondern in der Luft zerrissen werden. Das wäre dann ein klassisches Eigentor bei der Aufarbeitung dieser fürchterlichen Affäre."

WPBSA-Präsident Jason Ferguson forderte dennoch eine Null-Toleranz-Politik: "Wir wollen in dieser Sache sehr schnell vorankommen. Wir machen so viel Druck, wie wir können. Diese Dinge sind sehr schädlich. Wir müssen der Öffentlichkeit beweisen, dass wir uns darum kümmern und schnell handeln können", so sein Statement gegenüber der englischen Zeitung "Metro".

Die Nationalität der betroffenen Spieler könnte indes noch zu einem Problem für den Verband werden. China gilt als einer der wichtigsten TV-Märkte im Snooker, zudem werden viele Snookertische in China hergestellt. Auch die China Open waren bis zum Ausbruch der Pandemie ein fester Bestandteil des Turnierkalenders.

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