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Olympia-Aus für Russland? IOC-Chef Bach unter Druck


"Hänge Bach die Medaillen um"
Olympia-Aus für Russland? IOC-Chef Bach unter Druck

Von dpa, sid, t-online
Aktualisiert am 24.07.2016Lesedauer: 2 Min.
Komplette Verbannung oder Ausschluss mit Schlupflöchern? Unter der Führung des deutschen Präsidenten Thomas Bach entscheidet das Internationale Olympische Komitee über Russlands Olympia-Teilnahme.Vergrößern des BildesKomplette Verbannung oder Ausschluss mit Schlupflöchern? Unter der Führung des deutschen Präsidenten Thomas Bach entscheidet das Internationale Olympische Komitee über Russlands Olympia-Teilnahme. (Quelle: PanoramiC/imago-images-bilder)
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Das Internationale Olympische Komitee muss im Dopingskandal um Russland eine historische Entscheidung von großer Tragweite treffen. Das Exekutivkomitee des IOC berät am Sonntagmittag, ob nach den russischen Leichtathleten das komplette Land wegen Staatsdopings von den Sommerspielen in Rio de Janeiro ausgeschlossen werden soll. Der Druck von allen Seiten ist gewaltig.

Kurz vor dem IOC-Beschluss zu einem möglichen Bann von den Rio-Spielen, die am 5. August eröffnet werden, bekommt Bach medialen Gegenwind - vor allem aus Russland.

Russischer Olympiasieger gegen Olympia-Aus

So will beispielsweise der russische Ex-Freistilringer Arsen Fadsajew seine Goldmedaillen aus Protest persönlich an Bach übergeben, sollte Russland ausgeschlossen werden. "Wenn saubere Sportler nicht zu den Sommerspielen fahren dürfen, reise ich zu Thomas Bach und hänge ihm die Medaillen um den Hals", sagte der frühere Weltklassesportler.

Er selbst habe zwar mit seinen Olympiasiegen von 1988 und 1992 Glück gehabt. Aber 1984 habe die Sowjetunion die Sommerspiele in Los Angeles boykottiert. "Ich werde den Schock nie vergessen, als mir die Teilnahme genommen wurde. Thomas Bach ist Olympiasieger und kann verstehen, wie wichtig für einen Sportler eine Teilnahme ist", meinte der 53 Jahre alte Fadsajew in Moskau.

Gorbatschow appelliert an Bach

Zuvor hatte bereits der frühere Sowjetpräsident Michail Gorbatschow an Bach appelliert, Russland nicht komplett auszuschließen. "Mich beunruhigt und betrübt die Möglichkeit, dass dann zusammen mit den Tätern auch Unschuldige bestraft werden", schrieb der Friedensnobelpreisträger in einem in Moskau veröffentlichten Brief.

Das Prinzip der kollektiven Strafe sei unannehmbar. "Es widerspricht der Kultur der olympischen Bewegung", betonte Gorbatschow.

Putin kündigt Anti-Doping-Kommission an

Demonstrativ kündigte Kreml-Chef Wladimir Putin zudem die Gründung einer neuen Anti-Doping-Kommission in Russland an. Die Leitung soll vermutlich der 81-jährige Witali Smirnow übernehmen, der seit 45 Jahren IOC-Mitglied ist. "Er hat einen absolut tadellosen Ruf und genießt das Vertrauen der olympischen Familie", sagte Putin.

14 Anti-Doping-Agenturen fordern Sperre mit Ausnahmen

Für einen Olympia-Bann sprachen sich indes die 14 nationalen Anti-Doping-Agenturen, darunter die deutsche NADA, aus. Sie forderten in einem Brief an Bach eine Sperre aller Russen für die Olympischen Spiele unter Berücksichtigung von Ausnahmefällen. "Aber die Hürden müssen hoch sein", sagte NADA-Vorstand Lars Mortsiefer.

Es könne nur in die Richtung gehen, die auch der Leichtathletik-Weltverband IAAF eingeschlagen habe, sagte Mortsiefer, "dass Sportler über einen langen Zeitraum nicht unter dem Einfluss des russischen Kontrollsystems gestanden haben. Sportler, die auch nur annähernd damit in Berührung kamen, dürfen keine Chancen mehr bekommen."

McLaren-Bericht stellt systematisches Doping fest

Das IOC wird die Entscheidung, ob das Nationale Olympische Komitee Russlands suspendiert wird, vor allem auf Grundlage des Ermittlungsberichts der Welt-Anti-Doping-Agentur zu den schweren Doping-Anschuldigungen gegen Russland fällen. In dem Report von WADA-Chefermittler Richard McLaren war ein staatlich angeordnetes systematisches Doping nicht nur in der Leichtathletik festgestellt worden.

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