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Sodbrennen-Medikament: Studie warnt vor erhöhtem Demenz-Risiko


Forscher entdecken Zusammenhang
Beliebtes Medikament erhöht das Demenzrisiko

Von t-online, cbr

Aktualisiert am 10.07.2025 - 18:33 UhrLesedauer: 2 Min.
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Ein Mann nimmt eine Tablette: Säureblocker bergen, über längere Zeit eingenommen, offenbar besondere Rsikien. (Quelle: Riska/getty-images-bilder)
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Sodbrennen kennt fast jeder. Doch die Arzneimittel, die dagegen verschrieben werden, bergen offenbar erhebliche Risiken.

Sodbrennen geht zurück auf übermäßige oder aufsteigende Magensäure. Bei Beschwerden kommen meist Säureblocker, sogenannte Protonenpumpenhemmer, zum Einsatz. Über 3,5 Milliarden Tagesdosen werden jährlich in Deutschland verschrieben.

Was sind Protonenpumpenhemmer?

Protonenpumpenhemmer (PPI) blockieren gezielt die sogenannte Protonenpumpe in den Belegzellen der Magenschleimhaut. Diese Protonenpumpe ist ein Protein, das Protonen (Wasserstoffionen) in den Magen pumpt und so die Bildung von Magensäure (Salzsäure) anregt. PPI binden an die Protonenpumpe und hemmen deren Funktion. Dadurch wird die Ausschüttung von Magensäure stark reduziert. Bekannte Präparate sind zum Beispiel Omeprazol, Pantoprazol oder Rabeprazol.

Die Arzneimittel gelten als wirksam und unkompliziert in der Anwendung – doch sie stehen nun im Verdacht, das Demenzrisiko zu erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommt eine US-Studie. Die Untersuchung wertete die Gesundheitsdaten von 5.712 Erwachsenen ab 45 Jahren aus. Keine der Personen war zu Beginn an Demenz erkrankt. Sie wurden mehr als fünf Jahre regelmäßig zu ihrem Medikamentengebrauch befragt. Etwa jeder Vierte nahm Protonenpumpenhemmer, die Medikamente wurden ärztlich verschrieben.

Langzeiteinnahme offenbar problematisch

Die Forscher unterteilten die Konsumenten in vier Gruppen, basierend auf der Einnahmedauer:

  • nie
  • bis zu 2,8 Jahre
  • 2,8 bis 4,4 Jahre
  • über 4,4 Jahre

Insgesamt entwickelten 585 Teilnehmer im Verlauf der Studie eine Demenz. Besonders auffällig war der Unterschied in der Gruppe mit der längsten Einnahmedauer. In der Gruppe ohne PPI waren es 19 Demenzfälle pro 1.000 Personenjahre. In der Gruppe, die die Arzneimittel über 4,4 Jahre nahm, waren es 24 Fälle pro 1.000 Personenjahre.

Nach Bereinigung um Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, Blutdruck oder Diabetes blieb ein erhöhtes Risiko von 33 Prozent bestehen – aber nur bei langfristiger Einnahme. Bei kürzerer Einnahmedauer zeigte sich hingegen kein erhöhtes Risiko.

Nicht abrupt absetzen

Vorhergegangene Studien hatten PPI bereits mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle, Knochenbrüche und Nierenerkrankungen in Verbindung gebracht. Dennoch betonen die Forscher, dass nicht bewiesen ist, dass die Säureblocker Demenz verursachen. Die Untersuchung zeigt lediglich einen Zusammenhang auf. Hier sei weitere Forschung nötig.

"Protonenpumpenhemmer sind ein hilfreiches Mittel zur Kontrolle von Reflux", sagt Studienautorin Kamakshi Lakshminarayan, "doch ihre langfristige Anwendung sollte gut überlegt sein." Ein abruptes Absetzen könne die Symptome sogar verschlechtern, warnen die Forscher. Betroffene sollten daher nicht eigenmächtig handeln, sondern gemeinsam mit ihrem Arzt eventuell Alternativen suchen, auch Lebensstiländerungen könnten hilfreich sein.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

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