Tennis-Sensation: Deutscher Nobody erreicht Achtelfinale

Peter Gojowczyk steht erstmals im Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers. Der 32 Jahre alte Qualifikant aus MΓΌnchen schaffte bei den US Open am Freitag einen Sieg gegen den Schweizer Henri Laaksonen.
Peter Gojowczyk brΓΌllte all seine Freude heraus und schlug die HΓ€nde dann unglΓ€ubig vors Gesicht: Der 32 Jahre alte MΓΌnchner setzt den besten Lauf seiner Grand-Slam-Karriere mit wilder Entschlossenheit fort und steht erstmals unter den besten 16.
Der Qualifikant, der ohne Trainer und persΓΆnlichen Physio zu den US Open gereist war, zog am Freitag nach der nΓ€chsten Glanzleistung mit einem 3:6, 6:3, 6:1, 6:4-Erfolg gegen den Schweizer Henri Laaksonen ins Achtelfinale von New York ein.
Gojowczyk hat damit bereits ein Preisgeld von 265.000 US-Dollar (rund 220.000 Euro) sicher und trifft nun auf den French-Open-Finalisten Stefanos Tsitsipas aus Griechenland oder das spanische Top-Talent Carlos Alcaraz.
Auch Zverev will ins Achtelfinale
Mit Alexander Zverev und Oscar Otte besitzen am Samstag zwei weitere deutsche MΓ€nner die Chance auf den Achtelfinaleinzug. Zverev trifft auf den frΓΌheren Weltranglistenachten Jack Sock aus den USA. Otte, ebenfalls Qualifikant, bekommt es mit dem Italiener Andreas Seppi zu tun. Bei den Frauen ist einzig noch Angelique Kerber dabei. Die dreimalige Grand-Slam-Siegerin nimmt es am Freitagabend im Duell zweier frΓΌherer Turniersiegerinnen mit der US-Amerikanerin Sloane Stephens auf.
Gojowczyk war als einer von fΓΌnf Qualifikanten in die dritte Runde eingezogen - so viele wie seit 1984 nicht mehr bei den US Open. Und ein StΓΌck weit waren seine Erfolge auch Siege gegen die Wahrscheinlichkeit. WΓ€hrend Topstars mit groΓen Teams nach New York reisten, nahm Gojowczyk die Herausforderung als Ein-Mann-Team an. "Ich bin schon stolz, wie ich das alles manage", sagte der Athlet, der in UnterfΓΆhring bei MΓΌnchen trainiert und aktuell keinen festen Coach hat.
Also bereitete er sich im Alleingang auf die Partie gegen Laaksonen vor, dem er auf Tour-Level noch nicht begegnet war. Bei Challenger-Turnieren verlor Gojowczyk zwei enge Duelle auf Hartplatz gegen den gebΓΌrtigen Finnen, doch die gesamte Matchsituation war mit einer Drittrundenpartie bei einem Grand Slam nicht zu vergleichen.
Bei strahlendem Sonnenschein auf dem Grandstand kam Gojowczyk gut in den ersten Satz, verlor dann aber ein wenig seinen Fokus, wirkte unzufrieden, schΓΌttelte den Kopf. Doch die Reaktion passte, er spielte jetzt aggressiver und holte sich Anfang des zweiten Matchabschnitts sofort ein Break, das er nicht mehr her gab.
Und Gojowczyk blieb jetzt voll am DrΓΌcker, lieΓ Laaksonen nicht mehr ins Duell zurΓΌckkommen und jubelte ΓΌber seinen groΓen Erfolg.
- Mit der Nachrichtenagentur SID