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Biathlon | Benedikt Doll: Mehr als nur ein Hoffnungsschimmer für Olympia


Biathlon-Star Doll überrascht alle
Und plötzlich träumen die Deutschen von Olympia-Gold

  • Jannik Meyer
Von Jannik Meyer, Antholz

Aktualisiert am 22.01.2022Lesedauer: 3 Min.
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Benedikt Doll bejubelt seinen Sieg in Antholz.Vergrößern des Bildes
Benedikt Doll bejubelt seinen Sieg in Antholz. (Quelle: GEPA pictures/imago-images-bilder)

Nach dem Karriereende von Laura Dahlmeier sind Podestplätze im deutschen Biathlon zur Seltenheit geworden. Siege gibt es fast gar nicht mehr. Doch pünktlich zu den Olympischen Spielen findet ein Weltmeister urplötzlich zu seiner Topform – und gewinnt sogar.

Nach dem letzten Schießen im Massenstart beim Biathlon-Weltcup im italienischen Antholz hatte Benedikt Doll sieben Sekunden Vorsprung auf den Norweger Johannes Thingnes Bö. Eine Zeit, die der laufstarke Norweger normalerweise locker aufholen kann. "Ich wusste: In der ersten halben Runde muss ich Vollgas geben. Wenn er dort den Abstand verkürzt, hat er gute Chancen, mich einzuholen", sagt Doll nach dem Rennen zu t-online.

Weltcupsieg genau zur richtigen Zeit

"Als ich dann zur 'Huber Alm' den letzten Anstieg hoch gekommen bin, habe ich gemerkt: Okay, er ist weg", beschreibt der gebürtige Schwarzwälder den Moment, als er begriff, dass es zum am Ende für ihn reichen würde. Damit feierte Doll seinen ersten Weltcupsieg dieses Winters. Und der kommt genau zur richtigen Zeit, denn in zwei Wochen (4. bis 20. Februar) starten die Olympischen Spiele in Peking.

Auch deshalb habe der Sieg eine besondere Bedeutung, so der 31-Jährige. "Der Sieg ist natürlich sehr wichtig. Er gibt mir Ruhe und Selbstbewusstsein." Trotzdem sei es kein "Selbstläufer", dass es in Peking ähnlich gut läuft.

Doch der Sieg des deutschen Biathleten kommt keineswegs aus dem Nichts. In den letzten Wochen wurde Dolls Form immer besser. Schon beim Einzelrennen (12.) am Donnerstag zeigte er eine starke Laufleistung. Dort haperte es mit vier Fehlern noch am stehenden Anschlag.

Doll nun auch mit guter Schießleistung

Im Massenstart am Samstag erlaubte er sich nur einen Schießfehler. "Läuferisch bin ich richtig gut, dadurch kann man auf der Strecke etwas mehr Energie sparen und hat am Schießstand mehr Körner", verdeutlichte der 31-Jährige.

DSV-Kollege Johannes Kühn freute sich über die hervorragende Leistung von Doll. "Das ist richtig stark. In der letzten Runde habe ich gesehen, dass er vor Bö ist. Da habe ich die Daumen gedrückt", sagte Kühn zu t-online und fügte schmunzelnd hinzu: "Jetzt steigt für ihn persönlich natürlich vor Olympia der Druck."

"Habe mich machtlos gefühlt"

Kühn selbst feierte nach einer Corona-Infektion sein Weltcup-Comeback. "Ich habe mir das heute sehr, sehr schwer vorgestellt – am Ende war es aber nur schwer. Deswegen bin ich insgesamt zufrieden, auch wenn sowohl das Schießen als auch das Laufen nicht super war", erklärte Kühn, der im Massenstart Platz 19 belegte.

Seine Platzierung begründete er wie folgt: "Der Platz bringt mir ein paar Punkte für die Gesamtwertung. Das war der Grund, warum ich heute überhaupt gestartet bin."

Dennoch hat sich der 30-Jährige längst nicht so wohl gefühlt wie vor der Krankheit. "Ich habe mich auf der Strecke recht machtlos gefühlt", gab er zu. In der Herren-Staffel am Sonntag (12:50 Uhr im Liveticker auf t-online) wird Kühn nicht an den Start gehen.

Deshalb richtet der gebürtige Passauer seinen Blick bereits auf die Spiele in Peking. "Ich bin sehr optimistisch, dass meine Form dort wieder besser ist. Ich habe jetzt noch zwei Wochen zur Vorbereitung Zeit. Da habe ich keine Bedenken."

Doll und Kühn sind die besten deutschen Biathleten dieses Winters. Beide scheinen zum Saisonhöhepunkt in China zu ihrer Topform zu finden. Das macht Hoffnung auf Olympisches Edelmetall für Deutschland.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen in Antholz
  • Gespräch mit Benedikt Doll
  • Gespräch mit Johannes Kühn
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