t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



Menü Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
HomeUnterhaltungLiteratur

Literatur: Vom Schandpfahl zum Internetpranger


Literatur
Vom Schandpfahl zum Internetpranger

Von dpa
17.01.2018Lesedauer: 1 Min.
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Frankfurt am Main (dpa) - Menschen werden an einen Schandpfahl gebunden, ihnen werden in aller Öffentlichkeit die Haare geschoren oder sie müssen vor einer johlenden Menge entwürdigende Handlungen vollziehen. Die Geschichte der Demütigung ist lang und grausam.

Die renommierte Historikerin Ute Frevert zeigt in ihrem sehr lesenswerten Buch die Mechanismen dahinter auf: Demütigung hat immer mit Macht zu tun und sie muss sich - anders als etwa die Beleidigung - vor einem Publikum vollziehen. Die Motive sind stets dieselben: Verletzungen von Regeln sollen geahndet oder das Gemeinschaftsgefühl gestärkt werden, etwa bei Initiationsriten im Militär oder an der Uni.

Seit der Aufklärung wurden öffentliche Demütigungen als unvereinbar mit der Würde des Menschen empfunden und zurückgedrängt. Doch durch das Internet sind öffentliche Demütigungen wieder an der Tagesordnung und schlimmer als je zuvor. Denn das Publikum ist riesig und das Internet vergisst nie. Insofern ist das Buch "Die Politik der Demütigung" nicht nur historisch interessant, sondern von großer Aktualität.

- Ute Frevert: Die Politik der Demütigung. Schauplätze von Macht und Ohnmacht, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 336 Seiten, 25,00 Euro, ISBN 978-3-10-397222-1.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website