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Literatur: Ein Serienmörder verbreitet "Kalte Angst"


Literatur
Ein Serienmörder verbreitet "Kalte Angst"

Von dpa
23.01.2018Lesedauer: 2 Min.
Arno Strobel versteht sich auf Spannung.Vergrößern des BildesArno Strobel versteht sich auf Spannung. (Quelle: Jens Kalaene./dpa)
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Berlin (dpa) - Arno Strobel gibt den Lesern keine Zeit, sich erst einmal in seinen neuen Roman "Kalte Angst" hineinzufinden. Schon der erste Satz führt mitten in eine Mordszene: "Sie steht regungslos da und starrt die Gestalt an." Eine grotesk verkleidete Gestalt, die aussieht wie eine Mischung aus Mensch und Fliege, hat sie und ihre Familie in ihrem Haus überfallen.

Die Frau beginnt nicht einmal zu verstehen, was gerade geschieht, als der Mörder sie anspricht: "Du hast die Zeichen gesehen und weißt genau, dass es sein muss. Und du willst es auch, oder etwa nicht?" Als sie nicht antworten kann, zwingt der Täter sie, hilflos zuzusehen, wie ihr Mann und ihr Sohn gnadenlos umgebracht werden.

Die Düsseldorfer Polizei setzt einen ganz besonderen Ermittler ein: Max Bischoff, der bereits in "Tiefe Narben", dem ersten Roman aus der Reihe "Im Kopf des Mörders", die Hauptfigur war. Bischoff setzt auf ungewöhnliche, psychologische Ermittlungsmethoden. Nach einer schweren Zeit ist er immer noch ziemlich angeschlagen. Er muss seinen Kollegen erst einmal beweisen, dass er wieder voll einsatzfähig ist, und er weiß selbst, dass seine Belastungsgrenzen enger sind, als er wahrhaben will.

Bischoff und sein Kollege Böhmer beginnen gerade, erste Details zu dem Doppelmord zusammenzutragen, als ein weiterer Mord geschieht. Wieder wird ein Ehepaar zu Hause überfallen, und ein weiteres Mal zwingt der mit einer Fliegenmaske verkleidete Täter die Frau, den Mord an ihrem Mann mit anzusehen.

Für Bischoff und Böhmer ist klar, dass sie ungewöhnliche Wege beschreiten müssen, um diesen absonderlichen Mörder zu finden. Da kommt ein unerwartetes, geradezu sensationelles Angebot. Der Direktor eines psychiatrischen Krankenhauses hat einen Patienten, der vieles über die Mordserie zu wissen scheint. Als die beiden Kommissare mit dem Mörder in der Psychiatrie sprechen, wird ihre Skepsis eher größer als kleiner.

Aber dann verrät der Mann ein Detail, das die beiden Ermittler aufhorchen lässt. Weiß der Mann doch, wer der Täter ist und wo er sich sein nächstes Opfer suchen wird? Ein weiterer brutaler Überfall, den Strobel auch wieder in allen schockierenden Einzelheiten schildert, lässt darauf schließen, dass der Mann trotz seiner Isolation mehr weiß.

Die Frage ist, wie er an sein Wissen gekommen ist. Bischoff und Böhmer versuchen, an seine Informationen und seine Quellen zu kommen, aber der Mann verlangt einen Preis, den niemand bezahlen kann. Bischoff verbeißt sich in den Fall und muss immer wieder erkennen, wie sehr ihn dieser an die Grenzen seiner psychischen Belastbarkeit bringt.

Arno Strobel hat bereits mit einigen Thrillern sein Talent gezeigt, spannende Romane mit außergewöhnlichen Figuren und unerwarteten Wendungen zu schreiben. Da ist auch "Kalte Angst" wieder ein typischer Strobel-Roman. Allerdings bleiben die Figuren recht statisch und geben den Lesern wenig Raum, Sympathien für sie zu entwickeln.

- Arno Strobel: Im Kopf der Mörders - Kalte Angst. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main, 364 Seiten, 9,99 Euro, ISBN 978-3-596-29617-0.

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