ESC 2023: Guildo Horn kritisiert Eurovision Song Contest: "So wird das nix"

Er löste Ende der 90er-Jahre einen Schlagerhype aus. Nach dem ESC fühlt sich Guildo Horn an die Fußballnationalmannschaft erinnert und sagt: "So wird das nix!"

Schlagerstar Guildo Horn hat sich enttäuscht über den Eurovision Song Contest (ESC) in Liverpool geäußert: "Letztes Jahr habe ich suchttechnisch am nächsten Tag den einen oder anderen Ohrwurm immer wieder und wieder hören müssen", schrieb der Grand-Prix-Teilnehmer von 1998 am Sonntag auf Facebook. "Ich kann mich aber heute an keinen Hit vom gestrigen Finale mehr erinnern! Zusammengefasst fand ich den ESC 2023 musikalisch weitestgehend fade."

"Eigentlich war das Feld für einen wundervollen ESC-Abend in Liverpool bestens bereitet", so Horn, der damals mit "Guildo hat Euch lieb!" auf Platz sieben des Wettbewerbs landete. "Ein mit allen Abwassern gewaschenes, spritziges Moderatorenteam. Schöne Einspieler und im Publikumsbereich eine wild feiernde, regenbogenbunte Horde gut gelaunter ESC-Fans. (...) Aber trotz meiner inneren Bereitschaft, auf der Horn'schen Couch emotional tief einzusteigen, blieb leider kaum eine Melodie nachhaltig an meiner Hirnanhangsdrüse kleben, und die ist eigentlich ziemlich klebrig. Richtig mitgenommen wurde ich zu keinem Zeitpunkt."

"So wird das aber nix!"

Eher nachsichtig äußert sich Horn über den deutschen Beitrag in Liverpool: "Dass unser Beitrag Lord of the Lost in solch einem mittelmäßigen Starterfeld ganz hinten gelandet ist, ist ein offensichtliches Zeichen dafür, dass Deutschland gerade nicht unbedingt der ausdrückliche Liebling unserer europäischen Nachbarn zu sein scheint", schreibt der 60-Jährige. "Über das 'Warum' gäbe es einiges zu spekulieren. Das tue ich vielleicht mal, wenn ich noch älter bin! Wichtiger ist: Wie geht es jetzt weiter? Das Licht am Ende des Tunnels scheint leider aus!"

Er fühle sich "schwer" an die Fußballnationalmannschaft erinnert, schreibt Horn weiter: "Seit Jahren bleiben die Erfolge aus, aber auf Funktionärsebene wagt man keinen echten Neuanfang und rührt ständig in derselben klebrigen Schüssel. So wird das aber nix! Mein Tipp: Einfach mal pausieren und das gesparte Geld vernünftig investieren! Zum Beispiel für den Bau von neuen Kitas, oder zur Unterstützung der Tafel! Mir fielen da eine Menge nützlicher Dinge ein." Deutschland sei schließlich einer der großen Geldgeber des ESC.

Die Empfehlung des Trierer Künstlers: "Vielleicht dann in ein paar Jahren mit einem neuen verantwortlichen Kreativteam noch mal mit einer gewissen Leichtigkeit des Seins einsteigen. Das hilft beim Musizieren nämlich ungemein!"