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Freddie Mercurys 30. Todestag: "schwul wie eine Narzisse"


30. Todestag von Freddie Mercury
"Die Show muss weitergehen!"


Aktualisiert am 24.11.2021Lesedauer: 4 Min.
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Freddie Mercury: Der Musiker starb am 24. November 1991.Vergrößern des Bildes
Freddie Mercury: Der Musiker starb am 24. November 1991. (Quelle: Anwar Hussein / imago images)

Freddie Mercury, Sänger der britischen Rockband Queen, ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Musikgeschichte: hochbegabt, exzentrisch und gleichzeitig sensibel. Nichts konnte dieses Ausnahmetalent stoppen, nicht einmal der Tod. Seine Musik lebt seit 30 Jahren in den Herzen seiner Fans weiter.

Zuerst waren da immer diese großen Zähne, die einem sofort auffielen und über die er selbst einmal sagte, abgesehen von seinem Gebiss, das er sich gern richten lassen würde, aber keine Zeit dafür habe, sei er "perfekt". Gut, dass er sich diese Zeit niemals nahm. Denn die Zähne, die gehörten einfach zu Freddie Mercury, diesem musikalischen Ausnahmekünstler, ebenso wie sein Schnauzbart oder seine Bühnengesten wie die erhobene Faust, die man – einmal gesehen – nie wieder vergessen hat. Nicht einmal 30 Jahre nach seinem Tod am 24. November 1991.

Es gibt sie, diese ganz großen Talente wie Freddie Mercury, John Lennon, den er verehrte, oder David Bowie, deren Musik sich für immer in die Herzen ihrer Fans und in die Annalen der Musikgeschichte eingebrannt hat. Musiker wie von einem anderen Stern. Sie sind, obschon sie inzwischen teils schon so lange von uns gegangen sind, immer noch da. Ihre Musik überdauert die Zeit und die Generationen.

Freddie Mercury war auf den ersten Blick der extrovertierte Künstler, der als schillernder Paradiesvogel und Kopf der britischen Rockband Queen mit seinen grandiosen Bühnenoutfits und Performances die Leute von den Stühlen riss. Man muss sich nur ein paar alte Videos von ihm auf YouTube anschauen, Bühnenshows, die Jahrzehnte zurückliegen, aber sie schwappt sofort über: diese unglaubliche Energie, die ihm innewohnte und mit der er sich spätestens 1985 beim Live-Aid-Benefizkonzert im Londoner Wembley-Stadion in die DNA der Musikgeschichte schrieb.

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Man kann es sich hundertmal anschauen und es ist nie genug: Mercury, der die Bühne einnimmt, als habe er sein ganzes Leben lang nur auf diesen einen Moment gewartet. Dieser Stolz in seinem Blick, diese Leidenschaft, seine alles einehmende Aura, die selbst heute drei Jahrzehnte nach seinem Tod von den Bildschirmen strömt.

"Schwul wie eine Narzisse"

Dabei war der auf Sansibar geborene Farrokh Bulsara, wie Mercury mit bürgerlichem Namen hieß, wenn er nicht auf der Bühne stand, alles andere als eine Rampensau. Er war sensibel und zurückhaltend, fast schüchtern. Gleichzeitig schätzten Freunde und Wegbegleiter den Mann, dessen Stimme dreieinhalb Oktaven umfasste, und der sich selbst als "schwul wie eine Narzisse" bezeichnete, für seinen Charme, seinen Witz und seine Ironie, die auch heute noch durchschwingt, wenn man ihn zitiert: "Ich habe Spaß mit meinen Kleidern auf der Bühne. Es ist kein Konzert, was Sie sehen, es ist eine Modenschau. (…) Ich mach mich gern über mich lustig. Ich würde mich niemals so anziehen, wenn ich mich ernst nähme."

Selbst wenige Jahre vor seinem tragischen Tod durch die Immunschwächekrankheit Aids nahm er kein Blatt vor den Mund und sich gleichzeitig selbst auf die Schippe, als er sagte, er glaube nicht, "dass ein 42-Jähriger weiterhin im Turnanzug herumlaufen sollte".

Noch heute ziert sein Konterfei unzählige T-Shirts und gerahmte Bilder an Wohnzimmerwänden. Der Erfolg des Queen-Films "Bohemian Rhapsody" aus dem Jahr 2018 – für den Hauptdarsteller Rami Malek einen Oscar gewann – zeigt, dass die Faszination an der Figur Freddie Mercury ungebrochen ist. Und manchmal fragt man sich, wie er selbst wohl diesen Nachruhm empfunden hätte, dieser Mensch, der auf der Bühne "ein Monster" erschaffen hat und schon immer wusste, eines Tages "kein Rockstar", sondern "eine Legende" zu sein. Unzählige Superstars hat er inspiriert, selbst Lady Gagas Künstlername ist eine Hommage an ihr Idol und den Queen-Song "Radio Ga Ga".

"The Show Must Go On"

Freddie Mercury gab der Welt das Gefühl, ihn zu kennen und mit ihm und der Musik von Queen zu verschmelzen, etwa, wenn man im Auto unterwegs ist und aus tiefster Kehle Songs wie "Don't Stop Me Now", "We Will Rock You" oder "We Are The Champions" mitschmettert. Mercury lebte ein kurzes, eindrucksvolles und ausuferndes Leben, das er, fast fernab des Blitzlichtgewitters, sogar eine Zeitlang in München verbrachte und dort zwischen 1979 und 1985 wohl das eine oder andere "Weißwurstfrühstück" verzehrte.

Wie schlecht es in den letzten Jahren um seine Gesundheit stand, das wussten nur seine engsten Vertrauten. Mercury hielt seine Aids-Erkrankung bis zuletzt geheim. Erst 24 Stunden vor seinem Tod, der laut seines damaligen Sprechers von "einer Lungenentzündung, die durch Aids hervorgerufen wurde", herrührte, outete er sich. So hat er einmal gesagt: "Ich denke wirklich nicht über meinen Tod nach oder wie man mich in Erinnerung behalten wird. Wenn ich tot bin, wen kümmert’s? Mich nicht." Und weiter: "Ich möchte als Musiker von Wert und Substanz in Erinnerung bleiben."

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Der Queen-Song "The Show Must Go On" wurde in seinem Todesjahr 1991 veröffentlicht. Freddie Mercury wusste, dass sich die Welt nach seinem Abschied von der großen Bühne des Lebens weiterdreht, aber er wusste auch, dass sie es von nun an nicht mehr ohne ihn tun würde.

Denn einer wie Freddie, der geht nicht vollkommen. Der bleibt. Der ist immer da. Der tanzt noch in hundert Jahren stolz über die Bühne und singt sich in die Herzen neuer Generationen. Weil Legenden das eben so machen. Lang lebe der König!

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