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"Immer wieder sonntags": Claudia Jungs politische Karriere kommt zur Sprache


Von der Bühne in den Landtag
Dieser Schlagerstar war mal Politikerin

Von t-online, lw

16.05.2023Lesedauer: 3 Min.
Claudia Jung: Die Schlagersängerin macht seit Anfang der 1980er-Jahre Musik.Vergrößern des BildesClaudia Jung: Die Schlagersängerin macht seit Anfang der Achtzigerjahre Musik. (Quelle: Daniel Lakomski/imago-images-bilder)
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Die Welten könnten kaum unterschiedlicher sein: Politik und Musikbusiness. Doch Claudia Jung stellte sich vor 15 Jahren der Herausforderung, beides zu vereinen.

"Alles, was sie macht, macht sie mit Leib und Seele – ob es auf ihrem Bauernhof (...) oder früher die Arbeit in der Politik war" – so begrüßte Moderator Stefan Mross Schlagersängerin Claudia Jung vor wenigen Tagen in seiner Show "Immer wieder sonntags". Zuvor hatte sie ihren neuen Song "Der Moment unsres Lebens" performt.

Seit Beginn der Achtziger macht die heute 59-Jährige Musik, ist fester Bestandteil der Schlagerszene. In Deutschland holte sie mit ihrem Album "Claudia Jung" die Goldene Schallplatte, in Österreich bekam sie für mehrere Alben Gold und Platin. Doch Mross sprach am Sonntag einen anderen wichtigen Lebensabschnitt der Sängerin an: die Politik.

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"Es war ein bisschen wie ein Spiel"

Denn ihr Fokus lag nicht immer auf der Musik. 2008 schlug Jung, die mit bürgerlichem Namen Ute Singer heißt, parallel ihre politische Karriere in Bayern ein. "Es war ein bisschen wie ein Spiel, es war die Herausforderung", begründete Jung ihre damalige Entscheidung im "SWR Promitalk" im Juni 2022. Im Gemeinderat von Gerolsbach, einer Gemeinde im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm, habe sie während ihrer Tätigkeit für die Christliche Wählergemeinschaft (CWG) gemerkt, dass die Menschen ihr zuhörten.

Wenig später nominierten die Freien Wähler (FW) Jung bei den bayerischen Kommunalwahlen – mit Erfolg. Die Sängerin zog in den Kreistag ein. Bei den Landtagswahlen im selben Jahr überzeugte Jung ebenfalls. Doch das kam für sie offenbar überraschend: "Ich habe wirklich nicht im Traum damit gerechnet, dass ich gleich irgendwie mit dem drittbesten Ergebnis von Oberbayern nach Hause gehe, was die Freien Wähler angeht", sagte sie im SWR-Gespräch. "Da musst du jetzt durch", habe sie sich damals gesagt.

"Darf die das überhaupt?"

Fünf Jahre agierte sie für die Freien Wähler, unter anderem im Ausschuss für Eingaben und Beschwerden und im Ausschuss für Soziales, Familie und Arbeit. Zudem war sie Vertreterin der FW-Fraktion des Landtags im Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks.

Ihr Sprung von der Schlagerbühne in die politische Welt löste allerdings Kritik aus, vor allem in der CSU, wie sie berichtete. "Eine Schlagersängerin im Wahlkampf – was will die denn, darf die das überhaupt?", habe man sich damals gefragt.

Im Mai 2013 landete Jung in den Schlagzeilen wegen einer Verwandtenaffäre: 2012 hatte sie ihren Stiefsohn für einige Monate angestellt und von der Mitarbeiterpauschale für Landtagsabgeordnete bezahlt. Stiefkinder sind jedoch Verwandte ersten Grades, deren Beschäftigung in Abgeordnetenbüros bereits seit 2000 verboten ist. Die Staatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen gegen Zahlung einer Geldauflage ein, hieß es im Oktober 2013.

Jungs politische Karriere fand unabhängig davon im selben Jahr ein Ende: Die Sängerin erhielt bei der Landtagswahl nicht ausreichend Stimmen. Wenig später legte sie den Kreisvorsitz der Freien Wähler in Pfaffenhofen nieder. Sie begründete diesen Schritt mit mangelnder Unterstützung in der Kreisvorstandschaft, in der es außerdem unterschiedliche Vorstellungen über die künftige Ausrichtung gebe.

"Dieser Spagat hat mich doch einiges an Nerven gekostet"

Beim SWR räumte Jung knapp zehn Jahre nach dem Ende ihrer politischen Karriere ein, dass diese Phase für sie anstrengend gewesen sei. "Dieser Spagat hat mich doch einiges an Nerven gekostet", sagte sie mit Blick auf ihre musikalische Laufbahn und die Politik. Denn auch während ihrer Arbeit im Landtag produzierte sie Musik: Drei Alben veröffentlichte sie zwischen 2008 und 2013.

Dennoch sagt sie heute über ihr politisches Engagement: "Manchmal fehlt es mir." Sie trage aber immer noch diese Kämpfernatur in sich. Deshalb unterstützt sie soziale Projekte, wie etwa tiergestützte Therapie für traumatisierte Kinder und Jugendliche.

Und wird Jung der Musikwelt ebenso den Rücken kehren wie der Politik? Bei ihrem Auftritt bei "Immer wieder sonntags" macht sie jedenfalls nicht den Eindruck, als hätte sie die Freude am Singen verloren – im Gegenteil. Und seit April vergangenen Jahres hat die 59-Jährige eine weitere Aufgabe: Sie ist Oma geworden. Hier lesen Sie mehr dazu.

Verwendete Quellen
  • bayern.landtag.de: Profil von Claudia Jung
  • sueddeutsche.de: "Sängerin legt FW-Kreisvorsitz nieder"
  • swr.de: "Claudia Jung: Harte Schlagerwelt, härtere Politik und herzliche Familie"
  • landtagswahl2008.bayern.de: "Wahl zum 16. Bayerischen Landtag am 28. September 2008"
  • ardmediathek.de: "Immer wieder sonntags" vom 14. Mai 2023
  • donaukurier.de: "Claudia Jung übersteht Verwandtenaffäre"
  • donaukurier.de: "Claudia Jung verlässt Freie Wähler"
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