MHD: Französischer Rapper muss zwölf Jahre ins Gefängnis

2018 war Musiker MHD in eine Prügelei involviert, die für eine Person tödlich endete. Jetzt wurden er und Mitangeklagte zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.

Ein 23-Jähriger wurde im Juli 2018 in der Pariser Innenstadt von einem Auto gerammt, verprügelt und niedergestochen. Die schweren Verletzungen überlebte er nicht. Jetzt, fünf Jahre später, wurden mehrere Täter von einem Gericht verurteilt. Sechs Angeklagte bekamen mehrjährige Haftstrafen, drei wurden freigesprochen. Auch der französische Rapper MHD gehört zu den Verurteilten, ihm blühen zwölf Jahre Gefängnis.

• Täter seit 26 Jahren auf der Flucht: Neue Spur im Mordfall Tupac Shakur?

Eigentlich hatte die Staatsanwaltschaft 18 Jahre für den Musiker gefordert, wie unter anderem "The Guardian", berichtet. Nach einer dreiwöchigen Verhandlung bekam er jetzt zwölf Jahre. Für die weiteren fünf Mitangeklagten wurden Haftstrafen zwischen zehn und 18 Jahren verhängt. MHD, der mit bürgerlichem Namen Mohamed Sylla heißt, hatte bis zuletzt beteuert, unschuldig zu sein, genau wie die anderen Angeklagten auch.

Zeugen identifizierten MHD

Er wurde allerdings von mehreren Zeugen überführt, die ihn an seiner Kleidung und seiner Frisur erkannt hatten. Außerdem wurde das Auto des 29-Jährigen in der Nähe des Tatorts gesichtet. Das Motiv für die Tat sei wohl eine Auseinandersetzung zwischen zwei rivalisierenden Gangs gewesen, die aus zwei unterschiedlichen Stadtteilen kamen.

Bereits im Januar 2019 war MHD mit weiteren Tatverdächtigen in Untersuchungshaft genommen worden. Knapp anderthalb Jahre später wurde er vorerst freigelassen. Wann er nach seiner Verurteilung die Haft antreten muss, steht noch nicht fest.

MHD selbst stammt aus dem 19. Pariser Arrondissement. 2015 fing er mit dem Rappen an, wenig später gelang ihm der weltweite Durchbruch. Er spielte bislang Konzerte auf der ganzen Welt, unter anderem auch auf dem namhaften Coachella-Festival in Kalifornien. Auch in Deutschland ging er schon auf Tour.