Bayern in der Krise: Wer Thomas Tuchel jetzt privat zur Seite steht

Die Situation ist schwer für Thomas Tuchel. Der Bayerntrainer gerät wegen der Ergebniskrise seines Teams immer mehr in die Kritik. Wer ist ihm jetzt eine Stütze?

Thomas Tuchel wirkte nach der Niederlage in der Champions League gegen Lazio Rom am Mittwochabend ratlos. Er habe "keine Ahnung", was mit seiner Mannschaft nach der Halbzeit passiert sei. Am Ende stand ein 0:1 aus Sicht des FC Bayern München auf der Anzeigetafel, der deutsche Rekordmeister wird beim Rückspiel am 5. März in der Allianz Arena mindestens zwei Tore brauchen, um eine Verlängerung oder ein Elfmeterschießen gegen die Römer zu vermeiden.

Doch genau das scheint bei Bayern nicht mehr selbstverständlich zu sein: das Toreschießen. Schon am Wochenende bei der 0:3-Pleite gegen Bayern Leverkusen stotterte der Offensivmotor gewaltig, auch im Heimspiel gegen Werder Bremen gelang vor drei Wochen kein eigener Treffer. Steckt Thomas Tuchel mit seiner Mannschaft in einer Krise?

"Wie gehen Sie persönlich diese Phase an?"

Die Moderatorin Laura Wontorra formulierte ihre Frage nach dem CL-Spiel am DAZN-Mikrofon so: "Sie sind ein unheimlich erfolgreicher Trainer, Sie haben viele tolle Titel schon eingesammelt in Ihrer Karriere. Jetzt folgt natürlich eine harte Phase, die anstrengend ist, weil noch viele Spiele anstehen, weil Crunchtime ist in der Bundesliga, aber auch in der Champions League: Wie gehen Sie persönlich diese Phase an?"

Tuchel weicht aus, spricht von "wir" und seiner Mannschaft. "Wir werden nicht von unserem Weg weggehen, werden uns nicht gegenseitig beschuldigen", so der Trainer des FCB. Dabei drehte sich die Frage vielmehr um seine Person, um seine persönliche Herangehensweise – und vielleicht sogar um das, was ihm abseits des Fußballplatzes hilft, um abzuschalten und in einer schweren Phase den Kopf freizubekommen.

Der 50-Jährige hätte auch Einblicke in seine Gefühlswelt geben können, doch er zog es vor, zu schweigen. Dabei gilt Thomas Tuchel als Familienmensch. Freunde bezeichneten ihn einst "als aufgeräumten Familienvater, der sich Zeit zum Zuhören nimmt". 2009 hatte er seine Partnerin Sissi geheiratet, mit ihr hat er zwei Töchter, Emma und Kim. Fünf Jahre später nahm er sich eine Auszeit, um Zeit mit seiner Frau und seinen Kindern zu verbringen.

Doch die Beziehung scheiterte. Nach 13 Jahren Ehe ließen sich Thomas Tuchel und seine Frau 2022 scheiden. "Wir mussten immer ein neues Zuhause aufbauen und haben das jedes Mal gemacht. Wir sind immer mit der ganzen Familie gereist. Jetzt hat sich meine persönliche familiäre Situation leider ein bisschen geändert durch meine Scheidung", gewährte Tuchel Ende 2023 bei einem Auftritt auf einer Münchner Sportmesse Einblick in seine Gefühlswelt.

Nach der Trennung soll Tuchel laut übereinstimmenden Medienberichten wieder in einer Beziehung leben. Die neue Frau an seiner Seite sei Natalie Guerriero Max. Eine Unternehmerin, die 14 Jahre jünger sei als Tuchel und ebenfalls zwei Kinder mit in die Beziehung bringe. Das Paar soll sich in London kennengelernt haben, wo die gebürtige Brasilianerin nach Angaben britischer Boulevardzeitungen gelebt haben soll. Ob sie nun mit Tuchel – der schon Monate vor seinem Bayern-Vertrag wieder in München wohnte – zusammenlebt, ist nicht bekannt.

"Ich entdecke das alles jetzt mit meiner neuen privaten Situation"

Es wäre für Thomas Tuchel in dieser schweren Phase seiner Karriere sicherlich eine emotionale Stütze, seine Partnerin an seiner Seite zu wissen. Doch auch ein anderer Aspekt aus seinem Privatleben bietet ihm Zuflucht seit seinem Wechsel zum FC Bayern. Tuchel wohnt wieder näher an seinem bayerisch-schwäbischen Heimatort Krumbach. Dort leben seine Eltern und seine Großmutter noch immer.

Er sei "in letzter Zeit wieder viel öfter" daheim, sagte der 50-Jährige auf der Münchner Sportmesse Ende 2023. "Wenn ich die Tür zum Haus öffne, wo meine Eltern immer noch leben, bin ich einfach nur der Sohn, der nach Hause kommt, und das ist sehr schön. Ich entdecke das alles jetzt mit meiner neuen privaten Situation." Eine vertraute Umgebung, Geborgenheit innerhalb der Familie: Das alles könnte Thomas Tuchel jetzt den Rücken stärken in dieser für ihn vielleicht schwierigsten Zeit beim FC Bayern München.