"Tagebuch der Anne Frank" und "1984" Diese Bücher sollen Schüler in den USA nicht mehr lesen

Sie gehören zu absoluten Klassikern der Weltliteratur: Bücher wie das "Tagebuch der Anne Frank" oder "1984" wurden in den USA teils aus Bibliotheken verbannt.
In mehreren US-Bundesstaaten sind zahlreiche Literaturklassiker aus Schulunterricht und öffentlichen Bibliotheken verbannt. Laut dem Autorenverband PEN America wurden im vergangenen Jahr in 220 Schulbezirken in 29 Bundesstaaten mehr als 10.000 Fälle von Buchverboten dokumentiert. Florida und Iowa verzeichnen dabei die meisten Eingriffe. Besonders oft betroffen sind Bücher, die sich mit Rassismus, Geschlechterrollen, queerer Identität oder der US-amerikanischen Geschichte auseinandersetzen.
In vielen Fällen reicht bereits eine einzelne Beschwerde aus, damit ein Werk als ungeeignet für Kinder eingestuft wird – verbunden mit Bußgeldern im fünfstelligen Bereich für Verstöße. Besonders häufig verbannt wurden laut PEN Bücher, in denen schwarze Figuren oder Autor:innen im Mittelpunkt stehen (44 Prozent) oder die sich mit LGBTQ+-Inhalten beschäftigen (39 Prozent).
"Tribute von Panem" und "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" verbannt
Verboten wurden unter anderem Margaret Atwoods "The Handmaid's Tale", George Orwells "Farm der Tiere" und "1984" sowie das "Tagebuch der Anne Frank". Auch "To Kill a Mockingbird" von Harper Lee, ein Roman über Rassismus und soziale Ungerechtigkeit im amerikanischen Süden, wird zunehmend aus dem Unterricht entfernt. Diese Werke gelten als zentrale Texte der Weltliteratur und waren bislang oft Pflichtlektüre an Schulen.
Auch moderne Jugendromane geraten ins Visier. So sind etwa Suzanne Collins' "Die Tribute von Panem", John Greens "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" sowie Jodi Picoults Schulamoklauf-Roman "Neunzehn Minuten" von Verbannungen betroffen. Diese Bücher schildern gesellschaftliche Gewalt, Krankheit oder jugendliche Lebenswelten mit ernsten Themen – Inhalte, die laut Kritikern konservativer Initiativen nicht altersgerecht seien.
Allerdings haben die Verbannungen in den einzelnen Bezirken nicht direkt etwas mit dem politischen Klima der aktuellen Präsidentschaft von Donald Trump zu tun. Die aktuelle Liste stammt aus dem vergangenen Schuljahr.
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