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Sean "Diddy" Combs: Musikstar muss ins Gefängnis


Richter lehnt 50-Millionen-Kaution ab
Sean "Diddy" Combs muss ins Gefängnis

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 18.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Sean "Diddy" Combs: Der Rapper muss ins Gefängnis.Vergrößern des BildesSean "Diddy" Combs: Der Rapper muss ins Gefängnis. (Quelle: Jordan Strauss/Invision/AP/dpa)

Der Musikstar soll laut Anklage über Jahrzehnte Frauen zum Sex genötigt haben. Er wurde am Montag in New York festgenommen, eine Kaution lehnte der Richter nun ab.

Sean "Diddy" Combs bleibt bis zum Beginn seines Prozesses in Haft. Das beschloss Richterin Robyn Tarnofsky am Dienstag nach einer langen Debatte darüber, ob bei dem Musikmogul Fluchtgefahr bestehe. Die Staatsanwaltschaft hatte argumentiert, dass er aufgrund seines immensen Reichtums, der auf knapp eine Milliarde Dollar geschätzt wird, und seines Privatjets versuchen könnte, sich der Justiz zu entziehen.

Combs' Anwalt, Marc Agnifilo, beteuerte hingegen vor Gericht, dass sich sein Mandant in Therapie befinde und ein guter Kandidat für den Hausarrest sei, den die Verteidigung gegen eine Kaution von 50 Millionen Dollar beantragt hatte. Dies lehnte Tarnofsky ab, die Anwälte des Rappers planen gegen diese Entscheidung Berufung einzulegen.

Combs werden Menschenhandel für Sex und organisierte Kriminalität vorgeworfen. Aus der Anklageschrift geht hervor, dass er über Jahrzehnte Frauen missbraucht, bedroht und genötigt haben soll, seine sexuellen Wünsche zu erfüllen und danach zu schweigen, um seinen Ruf zu wahren. Er habe eine "kriminelle Unternehmung" betrieben, um sein Handeln zu verschleiern und darauf vertraut, dass seine Mitarbeiter ihn unterstützen, heißt es in der Anklage.

Combs erklärt sich für "nicht schuldig"

Der 54-Jährige war am Montagabend (Ortszeit) laut einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft in New York festgenommen worden. Beim Verlesen der Anklage am Dienstag stand Combs US-Medienberichten zufolge kurz auf und erklärte sich klar für "nicht schuldig". Kameras waren in dem Gerichtssaal nicht zugelassen.

Combs Anwalt sprach in einer Mitteilung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, von einer "ungerechten" Strafverfolgung durch die US-Staatsanwaltschaft. Der Musiker habe mit den Behörden kooperiert und sich angesichts der erwarteten Anklage freiwillig nach New York begeben. Agnifilo bezeichnete seinen Mandanten als "unschuldigen Mann", der sich darauf freue, seinen Namen vor Gericht reinzuwaschen. Er beschrieb Combs zudem als Musik-Ikone, Geschäftsmann und "liebevollen Familienvater". Er sei ein Mensch mit Fehlern, aber kein Straftäter.

Gegen Combs liegen seit dem vorigen Jahr mehrere Zivilklagen wegen Vergewaltigung und Missbrauchs vor. Im März sorgten Razzien in Los Angeles und in Miami für Schlagzeilen. US-Ermittler durchsuchten dort Häuser des Rappers. Im Mai veröffentlichte CNN ein Video, auf dem zu sehen war, wie Combs 2016 seine damalige Freundin Cassie Ventura in einem Hotel angreift. Der Rapper hatte daraufhin öffentlich um Entschuldigung gebeten.

Die Sängerin hatte dem Musiker 2023 in einer Zivilklage unter anderem sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung, Einschüchterung und körperliche Gewalt während ihrer langjährigen Beziehung vorgeworfen. Es kam nicht zu einem Prozess, sondern zu einem Vergleich. Combs wies die Vorwürfe damals zurück.

Verwendete Quellen
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