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Marcel Ophüls: Der Oscar-Gewinner ist tot


Er wurde 97 Jahre alt
Oscar-Gewinner Marcel Ophüls ist tot

Von dpa
Aktualisiert am 26.05.2025Lesedauer: 2 Min.
Marcel Ophüls: Er war Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor.Vergrößern des Bildes
Marcel Ophüls: Er war Regisseur und Drehbuchautor. (Quelle: IMAGO / teutopress)
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Mit seinen Dokumentationen hat er Aufsehen erregt. Einer seiner Filme durfte in Frankreich erst Jahre nach seinem Erscheinen gezeigt werden. Nun ist Marcel Ophüls gestorben.

Der französisch-amerikanische Dokumentarfilmer Marcel Ophüls ist tot. Ophüls starb am Samstag im Alter von 97 Jahren in Südfrankreich, wie Ophüls' Enkel der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

In seinen investigativen Dokumentarfilmen kämpfte der Filmemacher gegen Ungerechtigkeit, Unmenschlichkeit und Geschichtslügen. Zu seinen bekanntesten Werken zählen "Hundert Jahre ohne Krieg – Das Münchner Abkommen" und "Hotel Terminus – Zeit und Leben des Klaus Barbie".

Ophüls wurde am 1. November 1927 in Frankfurt am Main als Sohn des berühmten, aus Saarbrücken stammenden Filmemachers Max Ophüls und der Schauspielerin Hilde Wall geboren. 1933 floh er mit seiner Familie aus Nazi-Deutschland nach Frankreich, später weiter in die USA. Nach dem Krieg drehte Ophüls zunächst Spielfilme und kam in den Sechzigerjahren zum Dokumentarfilm.

Der Durchbruch gelang Ophüls 1967 mit einer Dokumentation über das Münchner Abkommen von 1938, durch das Hitler-Deutschland die Annexion des Sudetenlandes ermöglicht wurde. In dem Film, den er für das französische Fernsehen drehte, geht es Ophüls unter anderem um die Frage, ob man mit Diktatoren verhandeln darf.

Sein Film war verboten

Danach widmete sich Ophüls der deutschen Besetzung Frankreichs während des Zweiten Weltkriegs. Zwischen 1968 und 1971 arbeitete er fürs deutsche Fernsehen und stellte dort "Das Haus nebenan – Chronik einer französischen Stadt im Krieg" fertig, eine Doku über das Vichy-Regime von General Pétain, das mit den Nazis kollaborierte. In dem Film räumte er mit der Nachkriegslegende des einträchtigen Widerstands gegen die Nazis auf. Das französische Fernsehen lehnte es ab, den Film zu zeigen. Erst Anfang der Achtziger durfte er ausgestrahlt werden.

1989 erhielt er für "Hotel Terminus – Zeit und Leben des Klaus Barbie" den Oscar für den besten Dokumentarfilm. 1972 war er schon einmal dafür nominiert. In seiner Karriere erhielt er zudem unter anderem den Grimme-Preis, den Hessischen Kulturpreis und 2015 die Berlinale-Kamera.

Filmisch beschäftigte er sich auch mit dem Fall der Berliner Mauer und den internationalen Kriegsberichterstattern in Sarajevo während des Balkan-Kriegs. Ophüls, der seinen ganz eigenen Stil entwickelt hatte, drehte noch bis ins hohe Alter Filme.

Verwendete Quellen
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