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Carsten Maschmeyer lässt dirico.io-Gründer auf Twitter pitchen


Ex-Bildchef Diekmann rührt Werbetrommel
Maschmeyer lässt Gründer live im Netz pitchen

  • Lars Wienand
Von Lars Wienand

02.03.2018Lesedauer: 7 Min.
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Hört zu? Carsten Maschmeyer lässt sich Geschäftsideen jetzt auf Twitter präsentieren.Vergrößern des Bildes
Hört zu? Carsten Maschmeyer lässt sich Geschäftsideen jetzt auf Twitter präsentieren. (Quelle: Screenshot Twitter)

"Die Höhle der Löwen"-Investor Carsten Maschmeyer hat sich einen Unternehmensgründer live im Netz vorgeknöpft: Der #Twitterpitch brachte PR, Geschäfte kommen so aber wohl nicht zustande.

Carsten Maschmeyer läuft sich im Netz warm für seine neue Show "Start Up! Wer wird Deutschlands bester Gründer?", bei der es eine Million Euro für ein Startup zu gewinnen gibt: Auf Twitter ließ er sich eine Firma vorstellen. Der Koblenzer Unternehmensgründer Sascha Böhr (32) stellte das Programm Diricio vor, das professionelles Social-Media- und Content-Marketing sicherstellen soll. Gute PR für beide.

Doch das Fernsehen mit Schnitten und Regie ist für Gründer-Shows das bessere Format – Fragen und Antworten auf Twitter nachzuverfolgen war eine Strafe. Deshalb hat t-online.de das Gespräch auch noch einmal übersichtlich dokumentiert.

Ex-Bildchef Diekmann am #Twitterpitch beteiligt

Übers Geschäftliche wollen die Beiden jetzt doch auch erst bei einem persönlichen Treffen sprechen, zu dem es noch kommen soll, der Erkenntnisgewinn der Twitter-Präsentation war gering. Dafür schaffte es #Twitterpitch in die deutschen Top Hashtags, unter anderem angeschoben durch den früheren Bild-Chefredakteur Kai Diekmann.

Wohl kein Zufall: Mit seiner eigenen Neugründung "Storymachine" will er dem DFB-Präsidenten Reinhard Grindel zu Profil in Social Media verhelfen, wurde gerade bekannt. Und Maschmeyer wohl auch. An dem Format hatte auch Twitter selbst Interesse: Sowohl der deutsche Account wie auch der Deutschlandchef Thomas de Buhr warben für die Premiere, von der unklar ist, ob es eine Fortsetzung geben wird.

Vorschlag für Twitter kam von Maschmeyer-Account

Vielleicht war da die Anfrage des jungen Unternehmers an den bisher kaum aufgefallenen Maschmeyer-Account gerade passend gekommen: "Ich hatte vor zwei Wochen einen Tweet an Maschmeyer geschrieben und mehr zum Spaß einen Pitch vorgeschlagen", erklärte Böhr zu t-online.de. Von Maschmeyer kam umgehend ein Terminvorschlag für einen Pitch über Twitter – 1. oder 2. März. "Am besten sprechen wir beide direkt hier auf Twitter miteinander." Böhr wusste gar nicht, wie ihm geschah.

Begeisterungsfähigkeit und Termin erklären sich vielleicht auch damit, dass am 1. März auch die Werbekampgane auf Sat.1 für Maschmeyers neuer Gründer-Unterhaltungs-Sendung angelaufen ist. Und dass Böhrs Firma etwas macht, das die Zielgruppe am Fernseher eher gähnen lässt – aber bei Twitter auf viele potenziell Interessierte trifft. Das Tool soll Unternehmen helfen, redaktionelle Inhalte in Social Media im Team zu planen und zu verwalten. Und die möglichen Nutzer sind auf Twitter stark vertreten.

Eine halbe Stunde vor dem Twitterpitch habe es dann ein Telefonat gegeben, so Böhr zu t-online.de. "Aber die Fragen waren nicht abgesprochen", sagte Böhr. Maschmeyer habe selbst antworten wollen. Hier der Twitterpitch:

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@sascha_boehr Prima! Zunächst einmal möchte ich mich kurz vorstellen. Sascha Böhr, 32 Jahre, seit 10 Jahren selbständig. Habe 2010 die Social Media Agentur @247GRAD gegründet. #TwitterPitch

@maschmeyer Grüße dich herzlich. Perfektes #Gründer-Alter! Du hast ja schon einige Jahre Erfahrung. Wie kann ich dir konkret helfen? #Twitterpitch

@Sascha_Boehr Wir haben ein tolles Team, ein sehr gutes Produkt und möchten jetzt die Rakete zünden, um auch international erfolgreich zu werden. Dazu suchen wir einen strategischen Partner.

@maschmeyer Jetzt habe ich erstmal ein paar Fragen: Wie groß ist dein Team? Und was sind die Hauptstärken deines Produktes? Twitterpitch

@Sascha_Boehr Schon immer wollte ich eigene Produkte entwickeln und tolle Unternehmen aufbauen. So haben wir 2011 unsere erste Software auf den Markt gebracht - den TABMAKER. Mehr als 300.000 Installationen Weltweit in nur 2 Jahren. Ein mega Erfolg!

@Sascha_Boehr In unserer täglichen Arbeit mit unseren Agenturkunden stellten wir fest, dass es Herausforderungen in der Organisation von Teams gibt. Deshalb haben wir zunächst eine Software entwickeln, die wir intern genutzt haben.

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@Sascha_Boehr Absolut. Daher kenne ich die Anforderungen auch wirklich sehr gut. Es den meisten Unternehmen gibt es heute ein ungelöstes Problem.

@Sascha_Boehr Tagtäglich bekomme ich Excel-Listen zu Gesicht, worüber Unternehmen Ihre redaktionellen Inhalte planen und diese Listen per Mail hin und her schicken. Das ist voll 90er. Wissen Sie was ich meine?

@Sascha_Boehr Unternehmen brauchen einen integrierten Ansatz in der Kommunikation. Die Social Media- und anderen Abteilungen müssen zusammen wachsen. Dafür braucht es technische Lösungen, womit sich die Mitarbeiter zentral organisieren können.

@Sascha Boehr Die Software ist seit April 2017 offiziell auf dem Markt. Seither haben wir knapp 100, hauptsächlich große Unternehmen für den Einsatz von dirico.io begeistern können.

@sascha_boehr Und genau da setzen wir an. dirico.io soll die Standardsoftware für Kommunikationsteams werden. Wir verbinden alle Kommunikationsabteilungen in einer Plattform und ermöglichen die perfekte Zusammenarbeit im Team. Dabei lassen sich auch alle Social Media Aufgaben erledigen.

@sascha_Boehr Derzeit haben sind wir 15 Mitarbeiter in der Softwarecompany. Die meisten davon sind Softwareentwickler.

@maschmeyer: Und noch etwas: Was sollte ein strategischer Partner aus deiner Sicht optimalerweise mitbringen? #Twitterpitch

@Sascha_Boehr Ein strategischer Partner hilft uns die Company groß zu machen. Er unterstützt uns beim Aufbau einer unschlagbaren Vertriebsorganisation. Genau das ist doch auch Ihre Stärke oder?

@Sascha_Boehr: Eingangs schrieb ich, dass ich heute wahrscheinlich einen Vorteil beim #Twitterpitch habe. Ich löse auf: Ich nutze gerade unsere eigene Software zum publishen und für das Community Management auf Twitter. Cool oder? ;-)

@Sascha_Boehr: Erlauben Sie mir eine Rückfrage: Welchen SaaS-Unternehmen haben Sie bereits zu einem enormen Wachstum verholfen @maschmeyer #TwitterPitch

Vielleicht-Investor Maschmeyer wundert sich an der Stelle, dass Böhr ihm in einem anderen Thread antwortet. Und hakt nach:

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@Sascha_Boehr: Einverstanden. So machen wir es ;-)

Böhr erklärt dazu später: "Das lag nicht am Produkt. Das war mein Versagen." Höflichkeit, um nicht den möglichen Investor vorzuführen? Es wird nicht klar, was Maschmeyer meint. Mehrfach reißt der Tweetfaden auch ab, weil Maschmeyer nicht auf Böhrs Antwort erwidert. Ein Nutzer der von Böhr präsentierten Software springt ihm bei.

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@maschmeyer Du hattest gefragt, welchen #SaaS-Unternehmen wir bereits geholfen haben: Unter anderem @contentbird_de und @crealytics. #Twitterpitch

@Sascha_Boehr Danke. Wie sieht ein typischer Investmentprozess bei Ihnen aus?

Maschmeyer antwortet darauf nicht. Aber eigentlich ist es ja auch Böhr, der sich hier präsentieren soll, nicht der Investor. Zumindest beim möglichen Deal zwischen den Beiden.

@maschmeyer: Sascha, bist du gerade im #Fundraising? #Twitterpitch

@Sascha_boehr: Wir sind gerade dabei eine Shortlist zu erstellen und beginnen bald mit der Erstansprache. Unser #Twitterpitch kommt für Sie zu einem günstigen Zeitpunkt kommen, denn bei Interesse nehme ich Sie in die Auswahl mit auf ;-)

Selbstbewusstes Auftreten: Böhr verkauft sich und das Gespräch als gute Gelegenheit für Maschmeyer. Bei "Die Höhle der Löwen" löste das regelmäßig Stirnrunzeln aus. Maschmeyer reagiert nüchtern.

@maschmeyer: Danke für die Klarheit. Unser Investmentprozess beginnt meistens mit der Zusendung eines Pitchdecks. Dann starten wir mit einer Wettbewerbsbetrachtung und prüfen die Marktpotentiale. #Twitterpitch

@Sascha_Boehr: Ich habe alle Unterlagen fertig. Pitch Deck, Exec Summary, Businessplan, Financialplan. Wohin darf ich die Unterlagen schicken?

Maschmeyer antwortet darauf nicht.

@maschmeyer: Welche Investoren hast du schon an Bord? #Twitterpitch

@Sascha_Boehr: Aktuell klassische VCs, wie die kfw oder die ISB aus Mainz. Gute Investoren, aber leider keine strategischen Partner, die sich mit skalierbaren SaaS-Modellen auskennen.

Böhr erklärt hier, dass er mit Risikokapitalgebern (VC) zusammenarbeitet, die aber selbst für seine Branche wenig Impulse liefern können: An seinem Unternehmen sind die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (kfw) beteiligt.

@maschmeyer: Wärest du eher für unseren Frühphasenfinanzierer @seedandspeed oder unseren Wachstumsfinanzier #Alstin ein Fall? #Twitterpitch

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@Sascha_Boehr Vielleicht erläutern Sie mir in einem persönlichen Gespräch die jeweiligen Unterschiede. Dann kann ich Ihnen sagen, welches Programm zu uns passt. Einverstanden?

Wenig Wissen über den Investor? Nicht so gut vorbereitet in den Pitch? Maschmeyer geht zumindest darauf nicht ein. Ihn stört etwas anderes.

@maschmeyer Lieber @sascha_boehr, ich fürchte, du bist wieder im falschen Thread gelandet... Ich antworte dir hier: Gerne beschreibe ich dir die unterschiedlichen Stärken und Phasen der beiden Investmentvehikel. #Twitterpitch

Aus dem Netz kommt die Frage, wer da gerade den Überblick hat. Maschmeyer geht auch auf diese Zwischenbemerkung nicht ein. Aber hier geht`s ja ums Geschäft, da schadet Ablenkung nur? Böhr antwortet dagegen: "Wir scheuen selbstverständlich keinen Vergleich ;-)"

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@maschmeyer Ein Treffen ist immer das Beste! Denn für mich gibt es keine guten Unternehmen, nur gute #Unternehmer. Person vor Produkt. #Twitterpitch

@maschmeyer Aber viel wichtiger sind für mich die Gründerpersönlichkeiten! Schreib mir was zu deinem Background! Wer sind deine Mitgründer? Kannst du mir etwas zu deren Hintergründen schreiben? #Twitterpitch

@Sascha_Boehr Gerne. Sie haben mal gesagt: „Für mich gibt es keine guten Unternehmen, sondern nur gute Unternehmer.“ Wie beeindruckt sind Sie, wenn nicht nur der Unternehmer gut ist, sondern das ganze Team?

Das passiert Maschmeyer in einer Fernsehsendung nicht: Fieser Zwischenruf aus dem Netz mit einem Seitenhieb auf den von ihm gegründeten Finanzdienstleister AWD. Maschmeyer antwortet nicht.

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@maschmeyer Zu der vertrieblichen Unterstützung: Macht ihr #Telesales, Webinare oder Face to Face? #Twitterpitch

@maschmeyer Und bitte hier antworten, lieber @sascha_boehr!

Böhr antwortet an dieser Stelle dann auch auf das einige Tweets früher angesprochene mögliche Treffen. Von Maschmeyer bekommt er darauf zunächst keine Antwort. Der Koblenzer geht dann auf die Frage nach dem Marketing ein.

@Sascha_Boehr Wann haben Sie Zeit für das persönliche Gespräch? Morgen oder am Montag am Telefon? Dienstag oder Mittwoch in München?

@Sascha_Boehr Wir setzen auf eine Inbound-Marketing-Strategie. Wir qualifizieren unsere Leads telefonisch, machen dann eine Anforderungsanalyse und stellen unsere Software anschließend in einer Webdemo vor.

@Sascha_Boehr Es gibt aber viele weitere Methoden, wie wir Leads generieren. Mehr dazu gerne in einem persönlichen Gespräch.

@maschmeyer: Ich fasse zusammen: Klarer Sales-Prozess. Wo braucht ihr vertriebliche Hilfe? Wieviel Geld wurde bisher in die Company investiert und wie groß soll die neue Runde sein? #Twitterpitch

@Sascha _Boehr: Sie haben das korrekt zusammengefasst. Auf Ihre Fragen darf ich Ihnen hier leider keine Antwort geben. Sorry!

@maschmeyer Kein Problem. Den Rest besprechen wir persönlich. Ich melde mich mit Terminvorschlägen. Es ist auch 19 Uhr jetzt, ich muss in den Nebenraum, wo ein Gründerteam auf mich wartet. Bis bald in München oder Berlin! #Twitterpitch #Over

@Sascha_Boehr Vielen Dank für Ihre Zeit. Hat Spaß gemacht. Ich freue mich auf die nächsten Gespräche! #Twitterpitch @dirico_io

Maschmeyer ist offensichtlich vorbereitet, zaubert zum zweitenMal ein GIF hervor und verabschiedet sich mit einem Buy-Buy-Winken. Das kommt wieder an auf Twitter.

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Böhr mochte da wohl nicht zurückstehen – wenn es sich auch sehr nach Marketingplatittüde las.

Verwendete Quellen
  • Maschmeyers neue Sendung auf Sat.1
  • Das von Sascha Böhr präsentierte dirico.io
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