Britta Ernst: Das ist die Frau von Bundeskanzler Olaf Scholz

Sie tritt als Brandenburgs Bildungsministerin zurück: Britta Ernst, die Ehefrau von Kanzler Olaf Scholz. Was ist über die SPD-Politikerin bekannt?

Olaf Scholz ist seit Dezember 2021 Bundeskanzler, seine Frau Britta Ernst war seit September 2017 brandenburgische Ministerin für Bildung, Jugend und Sport. Jetzt erklärte eine Sprecherin der Landesregierung, Ernst trete zurück. Gründe dafür nannte sie nicht. Angeblich aber wegen fehlenden Rückhalts in der SPD-Landtagsfraktion, wie t-online erfuhr. Doch sicherlich nicht, um nur noch Kanzlergattin zu sein.

Denn als Scholz während des Wahlkampfes 2021 in einem Interview mit "Brigitte" gefragt wurde, ob seine Frau ihre Arbeit niederlegen werde, sollte er Kanzler werden, reagierte er ganz unscholzig. "Ich finde das ehrlicherweise eine Frage, die mich empört, wenn ich das so sagen darf."

Diese Reaktion gibt einen guten Einblick in die Beziehung, die Scholz mit Britta Ernst führt. Sie sind im Dezember 2023 seit 25 Jahren verheiratet. Dabei war nie eine Person "nur" Frau oder Mann von ... Im Gegenteil: Das Paar verbindet eine gleichberechtigte Ehe auf Augenhöhe. Beide verfolgen eine eigenständige Karriere, ohne dabei von Partner oder Partnerin abhängig zu sein, selbst wenn er jetzt Kanzler ist.

Olaf Scholz "wäre ein anderer Mensch" ohne seine Frau

Was nicht heißen soll, dass sie einander nicht gegenseitig beeinflussen. Scholz sagte zu "Brigitte" gar: "Ich glaube, dass ich ein ganz anderer Mensch wäre, wenn ich nicht mit Britta Ernst verheiratet wäre." Eine Aussage, die auf den ersten Blick weder positiv noch negativ noch besonders romantisch anmuten mag. Im Grunde genommen ist sie aber eine Liebeserklärung, mit der Scholz die Einzigartigkeit, die seine Frau für ihn in seinem Leben hat, unterstreicht.

Selbst äußerlich wäre Scholz wohl ohne Ernst nicht der Gleiche. War sie es doch, die ihren Mann zum leidenschaftlichen Sportler machte. Weder als Teenager noch als 36-Jähriger habe er sich vorstellen können, dass er sich jemals für körperliche Aktivitäten begeistern könne. "Der Impuls zum Joggen stammte von meiner Frau Britta Ernst", sagte er mal zu "Bunte": "Sie sagte mir vor gut 20 Jahren: 'Olaf, so geht es nicht mehr weiter mit dir!' Ich sollte unbedingt was für meine Fitness tun." Und das tat er dann auch.

Wer ist Britta Ernst?

Ernst, die gern Risotto oder Gerichte mit Lamm kocht, startete ihre berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zur Kauffrau der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft und studierte anschließend Volkswirtschaft, bevor sie in die Politik ging. Seit 1997 kandidiert sie als Abgeordnete, war seit 2017 Bildungsministerin in Brandenburg. Früher habe sie Lehrerin oder Naturwissenschaftlerin werden wollen, erzählte sie 2018 in einem Interview mit Schülern der Schillerschule in Brandenburg.

Da verriet die gebürtige Hamburgerin auch, dass sie sich nicht gern auf Lieblingssachen festlege. Lieblingsessen? Gibt es bei der 62-Jährigen nicht. Wenn es nach ihr geht, kommen Nudeln, Salat oder auch gern mal ein Steak auf den Tisch. Genauso wenig kann sie sich für eine Lieblingssportart entscheiden. Im Fernsehen schaue sie sich sowohl Leichtathletik als auch Boxen an.

Wie ist es, die Frau von Olaf Scholz zu sein?

In ihrer Freizeit interessiert sich Ernst fürs Kino, mag Literatur oder geht – wie wir dank Scholz nun wissen – laufen. In den vergangenen Sommern machte das Paar Wanderurlaub im Allgäu. Ernst und Scholz leben in Potsdam. Kinder haben die beiden nicht. Wie es sei, die Frau von Olaf Scholz zu sein und ob sie sich manchmal "nur" als seine Frau fühle, wollten die Schüler und Schülerinnen im oben genannten Interview von Ernst wissen. Damals war er Vizekanzler. "Nein, so fühle ich mich nicht. Das ist ganz normal", antwortete sie nüchtern mit einem müden Lächeln, als hätte sie mit solchen Eitelkeiten niemals zu kämpfen gehabt.

Mit ihrem Mann rede sie viel über Politik, gab Ernst im gleichen Atemzug zu, aber auch "über Literatur, Sport und gutes Essen". Die Frage, ob sie immer einer Meinung seien, beantwortete sie schlicht, wie sie ist, mit einem einfachen: "Nein."