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Gil Ofarim übt nach Antisemitismus-Eklat Kritik: "Ich war hilflos"


Nach Antisemitismus-Eklat in Leipzig
Gil Ofarim: "Ich war hilflos, mir stockt jetzt noch der Atem"

Von t-online, jdo

Aktualisiert am 06.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Gil Ofarim: Nach einem Antisemitismus-Vorfall wünscht sich der Sänger mehr Zivilcourage.Vergrößern des BildesGil Ofarim: Nach einem Antisemitismus-Vorfall wünscht sich der Sänger mehr Zivilcourage. (Quelle: IMAGO / Future Image)
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Der Musiker berichtet, dass er aufgrund seiner Davidsternkette in einem Leipziger Hotel diskriminiert wurde. Eine Entschuldigung habe es bisher nicht gegeben, klagt Gil Ofarim und erhebt weitere Vorwürfe.

Ein Instagram-Video von Sänger Gil Ofarim hatte am Dienstag hohe Wellen geschlagen und für eine landesweite Empörung gesorgt. In dem Clip schildert der 39-Jährige, wie er im Leipziger "Westin Hotel" von zwei Mitarbeitern ignoriert und schließlich ganz offen diskriminiert worden sei. Der Auslöser dafür: Ein Davidstern, den der Sohn des israelischen Sängers Abi Ofarim an einer Kette um den Hals trug. Den solle er doch bitte "wegpacken", habe man den Musiker angewiesen.

Mittlerweile hat das Hotel in einem offiziellen Statement reagiert und die beiden Mitarbeiter beurlaubt. Für Gil Ofarim nicht genug. "Was soll mir das reichen?", kritisierte er nun in einem emotionalen Interview mit dem TV-Sender WELT. "Ich wurde 2021 in Deutschland wegen einem Davidstern angefeindet und beleidigt, der Check-in in einem Hotel wurde mir verwehrt", erklärte er noch immer sichtlich aufgewühlt.

"Es reicht einfach, genug ist genug!"

Er sei "fassungslos, sprachlos", stellte der Sänger klar, "aber nicht überrascht". Denn es sei nicht seine erste Erfahrung mit Fremdenhass gewesen. Diesmal habe er es jedoch bewusst so öffentlich gemacht, denn "es war einmal zu viel. Es reicht einfach, genug ist genug!", stellte Gil Ofarim klar.

"Ich habe den Post gemacht, weil ich hilflos war, mir stockt jetzt noch der Atem." Er hätte sich vor allem eines gewünscht: mehr Zivilcourage. Keiner der anderen Gäste um ihn herum habe reagiert, niemand habe etwas gesagt. "Letztendlich war ich da allein. Ich hätte mir Unterstützung gewünscht. Was wir eigentlich alle machen sollten, hat leider nicht stattgefunden."

Dass sich neben zahlreichen Reaktionen in den sozialen Netzwerken am Dienstagabend hunderte Menschen vor dem Hotel versammelten, um ihre Solidarität zu bekunden, dafür sei er sehr dankbar, betonte Gil Ofarim. "Ich frage mich nur: Was passiert danach? Ich würde mir wünschen, dass es eine Veränderung gibt. Und dabei geht es nicht nur um Judenhass, um Antisemitismus. Grundsätzlich werden in unserer Gesellschaft in Deutschland Menschen diskriminiert, sei es wegen ihrer Hautfarbe oder ihrer sexuellen Neigung. Das macht mich fertig."

Keine Entschuldigung vom Hotel

Eine Entschuldigung habe er von dem Hotel bislang nicht erhalten. "Mein Management hat nur eine E-Mail bekommen, dass man gerne mal reden würde. Aber ich habe keine direkte Entschuldigung bekommen zu diesem Fall, oder eine Stellungnahme, gar nichts!"

Einer der beurlaubten Mitarbeiter erstatte nun sogar Anzeige wegen Verleumdung gegen Gil Ofarim und eine wegen Bedrohung, weil sich Menschen in den sozialen Netzwerken völlig entfesselt gegenüber dem Hotelpersonal geäußert hätten. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft Leipzig haben nun sämtliche Ermittlungen aufgenommen.

Verwendete Quellen
  • WELT TV: Interview mit Gil Ofarim am 6. Oktober 2021
  • Nachrichtenagentur dpa
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