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Nenas "schwaches" Comeback: Totales Fehlverhalten des MDR


Nena beim "Schlagercomeback"
Das war eine schwache Leistung

MeinungEin Kommentar von Charlotte Koep

Aktualisiert am 25.07.2022Lesedauer: 2 Min.
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Nena: Der Auftritt der Sängerin sorgt für ein großes mediales Echo.Vergrößern des Bildes
Nena: Der Auftritt der Sängerin sorgt für ein großes mediales Echo. (Quelle: IMAGO / Future Image)

Nena durfte nach ihren Schwurbeleien wieder vor großem TV-Publikum performen. Dabei ist ihre Rückkehr auf die Bühne nicht das eigentliche Problem.

Es ist der Aufreger der Woche: Nena ist zurück. Florian Silbereisen gab der Musikerin für "Das große Schlagercomeback 2022" eine Bühne. Als die 62-Jährige gleich zweimal den Hit "99 Luftballons" performen durfte, grölten alle Zuschauer mit – doch dieser Abend hatte einen faden Beigeschmack.

Schließlich machte die Ikone der Neuen Deutschen Welle während der Covid-19-Pandemie vor allem mit Schwurbeleien, angeblichen Sympathien für QAnon-Anhänger und kritischen Aussagen über die Corona-Maßnahmen auf sich aufmerksam. Wie ist also ihr Auftritt zu bewerten, wie gehen wir damit um?

Vorsicht vor Cancel Culture

Es ist ein schwieriges Thema. Das merkt man allein daran, wie stark und, vor allem, wie unterschiedlich darüber diskutiert wird. Die einen fordern, dass Nena aus dem Rampenlicht verschwinden sollte – die anderen plädieren dafür, die Künstlerperson vom Menschen zu trennen. Zwei Standpunkte, für die es jeweils gute Argumente gibt.

Doch beide Sichtweisen sind radikal und teilen die Welt in Schwarz und Weiß auf. Wir dürfen weder der Cancel Culture verfallen, noch solchen Künstlern unreflektiert und kommentarlos wieder das Mikrofon in die Hand drücken. Und das ist der eigentlich kritische Punkt an Nenas Auftritt bei Florian Silbereisen.

Totales Fehlverhalten

Es gab vorab keine nennenswerte Auseinandersetzung mit ihrem Comeback, wenig Transparenz, sie wurde von der Produktion einfach so zurückgeholt. Kein Wort zu ihren Aussagen. Weder von ihr noch von Silbereisen. Auch nicht vom MDR, einem öffentlich-rechtlichen Sender, dessen Auftrag es ist, zu informieren.

Zumal allen Beteiligten von vorneherein klar gewesen sein muss, wie sehr diese Entscheidung polarisieren würde. Doch der Aufschrei aus einigen Teilen der Bevölkerung wurde ignoriert. Und das ist falsch. Damit hat es sich der MDR eindeutig zu leicht gemacht und berechtigterweise Kritik, Unverständnis oder Wut auf sich gezogen.

Wie müssen wir in Zukunft damit umgehen?

Wir brauchen eine offene Diskussion – und kein wenig überzeugendes Statement, in dem Nenas Auftritt mit Meinungsfreiheit und ihrem Erfolg begründet wird. Denn wenn das Comeback eines umstrittenen Künstlers mit seiner tollen Musik begründet werden kann, worauf warten wir dann noch? Lasst Xavier Naidoo für die Fraueneuropameisterschaft in England doch seine alte WM-Hymne "Dieser Weg" rausholen. Lasst uns neben Dieter Bohlen auch Michael Wendler wieder in der DSDS-Jury begrüßen.

Die Produktion hätte Nenas Comeback anders angehen müssen, ebenso wie Nena selbst. Es hätte von beiden Seiten ein Statement gebraucht, überzeugende Argumente, warum man die Sängerin nach all den Schlagzeilen zurückholt. Aber das gab es nicht. Etwa, weil es keine gute Begründung gab? Weil Nena nicht bereit war, ihre Aussagen und Verbindungen zu relativieren?

Das sind Fragen, die sich die Öffentlichkeit nun stellt – und auf die sie keine zufriedenstellende Antwort erhält. "Ich bleibe offen für Begegnungen mit Menschen, unvoreingenommen, aus dem Herzen heraus", schrieb Nena vor einem Jahr auf ihrem Instagram-Account. Diese betonte Offenheit fehlt jetzt aber komplett. Stattdessen üben sich die Künstlerin sowie der MDR in Ignoranz. Genau so sollten wir in Zukunft nicht mit derartig kontroversen und schwierigen Themen umgehen.

Verwendete Quellen
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