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Langweiliges "Bachelor"-Finale: "Dafür schalten wir nicht den Fernseher an"


"Bachelor"-Finale
Die Gewinnerin ist nicht nur an der Liebe interessiert


11.05.2023Lesedauer: 1 Min.
Meinung
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David Jackson: Warum der diesjährige "Bachelor" wie eine Maschine wirkt. (Quelle: t-online)

Die dreizehnte Staffel von "Der Bachelor" ist zu Ende und damit auch die Langeweile. Warum das Format dringend sanierungsbedürftig ist – ein Kommentar.

Der Zauber des RTL-Formats "Der Bachelor" war riesig, als 2012 Paul Janke auf den Fernsehbildschirmen erschien. Die Sendung traf einen Nerv beim Publikum. Also sollte es immer so weitergehen und Jahr für Jahr ein neuer Single um die Herzen der Teilnehmerinnen werben.

Und auch elf Jahre später fand sich ein durchtrainierter Junggeselle für die Rolle des Rosenkavaliers: David Jackson hatte in diesem Jahr den Job des "Bachelors" ergattert, verteilte in den vergangenen Wochen Dutzende Rosen, Küsse und charmante Worte an die Frauen, die um ihn buhlten.

Aber so tadellos er seinem Auftrag gerecht wurde, stellt sich dennoch die Frage: Nimmt die "Ära Bachelor" irgendwann noch einmal Fahrt auf?

Videotranskript lesenEin- oder Ausklappen

David Jackson hat die Liebe gefunden! Wer bitte?, denken Sie jetzt vielleicht.
Na, der Bachelor! David Jackson, von Freunden auch „Dee“ genannt, hat in diesem Jahr in guter alter RTL-Manier seine Rosen verteilt. Und jetzt ist auch die letzte Blume an die Frau gebracht:
An Angelina Utzeri, genannt „Utze“. Beide haben also schon mal einen lässigen Spitznamen – passt doch ganz gut.

Aber jetzt, wo wir alle elf Folgen der Kuppelshow hinter uns haben, fragen sich vermutlich auch eingefleischte Trash-TV-Fans: Warum war das eigentlich so langweilig?

Schon vor Beginn der Ausstrahlung gab es öffentliche Kritik am Bachelor: Eine Exfreundin erklärte, David Jackson sei ein Narzisst, habe sie manipuliert und kontrolliert. Belegt werden kann das nicht. Aber damit lag natürlich ein kleiner Schatten über der Staffel und vermutlich haben viele besonders kritisch hingeguckt. Ich auch. Und was ich da beobachtet habe, deutet vor allem darauf hin, dass dieser Mann – sagen wir mal – eine Maschine ist.

Vielleicht muss man dazu sagen, dass es schon die 13. Staffel der Show war. Zum einen haben wir also als Zuschauer viele Vergleichsmöglichkeiten, zum anderen sind die Teilnehmer der Sendung dadurch zu gewieften Profis geworden.

Und letzteres machte einem das Zuschauen echt schwer: Die Inhalte der Dates und ihr Ablauf sind inzwischen allen bekannt: Es gibt mal was mit Action, wie den Fallschirmsprung. Dann kommt ein romantisches Dinner vor Sonnenuntergang. Mal trifft der Bachelor nur eine Frau, dann lädt er zum Gruppendate. Und weil das alles nach Schema F abläuft, waren die Frauen in diesem Jahr ziemlich abgeklärt und wussten: „Ach, heute war ja schon ein Gruppendate, dann kommt bestimmt gleich eine Videobotschaft mit Einzeldate-Einladung“. Und genau so war es dann auch. Diese Vorhersehbarkeit ist doch total langweilig – für alle!

Und so vorhersehbar wie die Abläufe war auch der Bachelor selbst. Er ging voll in seiner Rolle auf, zeigte sich eloquent, höflich, selbstsicher und vor allem super souverän, wenn es darum ging, Frauen rauszuwerfen. Als würde er das schon jahrelang üben.
Erste „Gewissensbisse“ kamen erst im Finale. Aber letztendlich hat er auch den Korb an Finalistin Lisa professionell verteilt. Klar, Frauen den Laufpass zu verpassen ist auch Teil seiner Aufgabe als Bachelor. Aber ihm schien es im Vergleich zu seinen Vorgängern echt gar nicht schwer zu fallen.

Natürlich gab es auch wie immer die eine Kandidatin, die für etwas Zoff im Haus sorgte: Nämlich Chiara. Doch wenn man genau hingesehen hat, hat sie eigentlich nie irgendwas Schlimmes getan, außer offensichtlich richtig Bock auf Fernsehshows zu haben. Sie hatte sich nämlich schon mal als Bachelorette beworben. Und aus diesem Fakt strickte man dann: „Ist sie etwa nicht der Liebe wegen da, sondern nur, um ins Fernsehen zu kommen?“ Gefundenes Fressen für RTL – und es wurde eine hübsche Bösewicht-Story inszeniert. Einfach, weil die ja jedes Jahr ins Drehbuch gehört.

Und dabei ist Gewinnerin Angelina offensichtlich auch nicht nur an der großen Liebe interessiert. Vor zwei Jahren nahm die nämlich schon mal an der RTL-Kuppelshow „Take me out“ teil.

Naja, macht ja auch alles gar nichts. Fast all diese Leute – inklusive des Bachelors – nehmen an Fernsehshows NATÜRLICH auch teil, um von der großen Reichweite des Formats zu profitieren. Ansonsten könnten sie ja einfach Tinder anschmeißen. Oder zum Speeddating gehen. So schlagen sie dagegen zwei Fliegen mit einer Klappe – ist doch super.

Aber für uns Zuschauer stellt sich trotzdem langsam die Frage: Nimmt die Ära Bachelor noch mal Fahrt auf? Kommen neue Geschichten, die nicht so glatt und vorhersehbar sind wie bisher? Immerhin schalten wir doch nicht den Fernseher an, um einer immer gleichen Maschinerie zuzugucken.

Mein großer Wunsch an RTL ist deshalb: Überrascht uns doch mal wieder und bringt den längst verflogenen Zauber des Bachelors wieder zurück.

Warum die diesjährige Staffel langweilte und wonach die Mitwirkenden dort wirklich suchen, kommentiert t-online-Redakteurin Rahel Zahlmann hier oder im Video oben.

Verwendete Quellen
  • Eigendreh
  • Foto- und Videomaterial über Instagram/bachelor.rtl und Instagram/dee_jaxon
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