Bei WOW Dieses Film-Ende birgt eine unerwartete Botschaft

Mit seinen Glaubensfragen und provokanten Thesen über die Menschlichkeit regt "Heretic" zu Diskussionen an. Selbst im Abspann überrascht der Film mit einer unkonventionellen Botschaft.
Der provokante Horrorfilm "Heretic" von Scott Beck und Bryan Woods kam im Dezember 2024 als Genre-Perle in die deutschen Kinos. Statt auf blutige Schockeffekte setzt er auf psychologischen Nervenkitzel und hinterlässt dabei einen bleibenden Eindruck. Dazu trägt auch eine kleine, fast unscheinbare Bemerkung in den Endcredits bei.
Darum geht es in "Heretic"
Der Glaube spielt für die beiden Schwestern Paxton (Chloe East) und Schwester Barnes (Sophie Thatcher) eine wichtige Rolle. Im Namen des Herren gehen sie auf Mission und klopfen dabei auch an die Tür von Mr. Reed (Hugh Grant). Doch das unverfängliche Gespräch über Gott, die Kirche und Humanität entwickelt sich zu einem gefährlichen Überlebenskampf.
Hinter der freundlichen Fassade von Mr. Reed verbirgt sich das abgrundtief Böse. Ehe sich die beiden Schwestern versehen, stecken sie mitten in einem teuflischen Experiment. Ihre einzige Chance, dem Wahnsinn zu entkommen, ist ihr unerschütterlicher Glaube und der Mut, ihre eigenen Glaubensgrenzen zu überschreiten.
Überraschende Kritik an KI
"Heretic" bietet reichlich Stoff für Diskussionen. Doch das Regie-Duo Woods und Beck streut im Abspann ein weiteres Thema ein, mit dem keiner gerechnet hat, das Beachtung verdient. Mit dem Satz "No generative AI was used in the making of this film" (deutsch: Bei der Erstellung dieses Films wurde keine generative KI verwendet) lenken sie den Blick auf ein drängendes Problem in Hollywood.
Künstliche Intelligenz spielt eine wachsende Rolle bei der Entwicklung von Filmen und Drehbüchern – vor allem im kreativen Bereich sorgt das für Kritik. Was gilt noch als originell? Was ist bloße Reproduktion? Kann KI-generierte Kunst überhaupt individuell sein?
Für Regisseur Bryan Woods ist das eine unverzichtbare Debatte, die weit über Film und Kunst hinausreicht: "Die Vorstellung, dass ein Algorithmus einfach die gesamte Menschheitsgeschichte und Kunst aus dem Internet herauskratzen, neu verpacken, wiederkäuen und ausspucken kann, damit jemand anderes damit Profit macht, (...) Ich verstehe nicht, warum es legal ist." sagte er im November 2024 im Interview mit dem Entertainmentmagazin "Variety".
Gerade weil "Heretic" weder aufwendige Spezialeffekte nutzt noch inhaltlich auf KI eingeht, wirkt der Hinweis umso stärker. KI kommt oft unbemerkt zum Einsatz – etwa in der Drehbuchentwicklung, Postproduktion oder Sprachsynthese, wie beim Oscar-Gewinner "The Brutalist". Genau darin liegt die Gefahr: Die schleichende, unsichtbare Nutzung könnte kreative Arbeit unmerklich verdrängen.
Für Regisseure, Autoren und Special-Effects-Designer ist das ein ernstes Problem, das Aufmerksamkeit verlangt. Woods und Beck warnen: KI rüttelt an den Fundamenten der Kunst und könnte zahlreiche Jobs kosten. Eine Entwicklung, die sie nicht unkommentiert lassen wollen.
Wie sehenswert ist "Heretic"?
Dass sich Originalität auszahlt, beweist "Heretic" eindrucksvoll. Auf der Bewertungsplattform Rotten Tomatoes erzielt der Film 91 Prozent Zustimmung bei der Kritik und erhält 76 Prozent Zuspruch vom Publikum. Das undurchschaubare Spiel des Mr. Reeds ist somit eine Empfehlung für alle Horror-Fans, die sich gern abseits der klassischen Genre-Regeln gruseln.
Der Film läuft ab Freitag, 1. August 2025, bei WOW im Stream.
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- forbes.com: "An Unusual Reason ‘Heretic’ May Be The Best Movie Of 2024" (Englisch)
- variety.com "‘Heretic’ Directors Used End Credits to Warn Hollywood About AI: ‘Let’s Bury It Underground With Nuclear Warheads, Cause It Might Kill Us All’" (Englisch)
- theguardian.com: "David Cronenberg says Brutalist AI controversy was a ‘campaign against’ the film by rival Oscar nominees" (Englisch)
- rottentomatoes.com: "Heretic"
- imdb.com: "Heretic"