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Kritik zum Ludwigshafen-"Tatort": Zickerei überschattet Story


Ludwigshafen-"Tatort: Du gehörst mir"
Es nervt! Zoffende Kommissare trüben das Krimivergnügen

t-online, Jessica Hornig

Aktualisiert am 15.02.2016Lesedauer: 2 Min.
Harmonie im Team? Fehlanzeige! Bei Odenthal (Ulrike Folkerts), Kopper (Andreas Hoppe) und Stern (Lisa Bitter) hängt der Haussegen schief.Vergrößern des BildesHarmonie im Team? Fehlanzeige! Bei Odenthal (Ulrike Folkerts), Kopper (Andreas Hoppe) und Stern (Lisa Bitter) hängt der Haussegen schief. (Quelle: SWR/Alexander Kluge)
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Wenn doch nur dieses Gezänk nicht wäre! Im neuen Ludwigshafen-"Tatort" "Du gehörst mir" nahm der Zickenkrieg zwischen Lena Odenthal, Johanna Stern und nun auch Mario Kopper rund die Hälfte der Handlung ein - und beschädigte damit den eigentlich recht anrührenden Fall.

Die Animositäten zwischen "Tatort"-Kommissarin Odenthal (Ulrike Folkerts) und ihrer neuen Kollegin Stern (Lisa Bitter) beschäftigen die Ludwigshafener nun schon seit ein paar Folgen, und ein Ende ist nicht absehbar. Leider, denn als Zuschauer fühlt man sich in einen anstrengenden und lästigen Kindergartenkinder-Kleinkrieg versetzt, der von Mal zu Mal mehr nervt.

Dass sich nun auch noch Kopper (Andreas Hoppe) in den Zoff einmischte, machte die Sache nicht besser. Immerhin brach aus dem auch noch von Liebeskummer Gebeutelten nun all der Frust über Lenas Auszug heraus und darüber, dass sie ihn egoistisch mit all der Arbeit und den schrecklichen Fällen sitzen gelassen hatte. Ob sie diesen Riss in ihrer Beziehung noch einmal kitten können? Der "Tatort" ließ es offen. Dass Kopper der hinter ihm her rennenden Lena am Schluss einfach mit dem Auto davonfuhr, lässt aber nichts Gutes erahnen.

Was allerdings auch heißt, dass sich die Zuschauer darauf einstellen müssen, dass mindestens ein weiterer Fall von den aufgesetzt und unprofessionell wirkenden zwischenmenschlichen Problemen der Kollegen überlagert wird. Keine allzu verlockende Vorstellung.

Maries Schicksal geht zu Herzen

Dabei hatte "Du gehörst mir" eigentlich eine recht interessante und zu Herzen gehende Geschichte zu bieten. Das Schicksal der Nachwuchs-Primaballerina Marie Rainders (in den Rückblicken sehr sehenswert: Elisa Afie Agbaglah), die von zwei jungen Männern (Luca Riemenschneider und Vladimir Burlakov) vergewaltigt und ins Koma geprügelt wurde sowie die Trauer ihrer Mutter Birte (bewegend: Sandra Nedeleff) waren eindringlich erzählt und ließen den Zuschauer nicht kalt.

Dem Täter früh auf der Spur

Der Fall selbst - Maries Peiniger wurden nacheinander ermordet - blieb daneben allerdings überschaubar. Wer der Mörder sein musste, konnte man sich schon recht früh ausrechnen. Vor allem, weil die Ermittler sich hartnäckig bemühten, eine naheliegende Verdächtige komplett zu ignorieren. Wer öfter Krimis schaut, dem entgeht das nicht. Immerhin schaffte es der "Tatort" trotzdem, nicht dermaßen offensichtlich zu werden, dass das Miträtseln gänzlich vermiest wurde.

Klischeebeladene Figuren

Für genervtes Augenrollen sorgten allerdings die Klischees und Stereotype, mit denen der "Tatort" leider nicht sparte. Vor allem, was Maries Freund Yago Torres (Matthias Wiedenhöfer) betraf, den vorbestraften Gangster-Rapper mit Tattoos, falschen Goldzähnen und weichem Kern. Aber auch die Anabolika schluckenden Bodybuilder, das blonde Dummchen von der Fitnessstudio-Rezeption und Mario Koppers "typisch italienischer" Wirt waren doch zu sehr nach Schema F geraten.

Nicht hervorragend, aber allemal sehenswert

Möglicherweise hätte "Du gehörst mir" ein hervorragender "Tatort" werden können, hätte man mehr Zeit auf die Entwicklung der Figuren und der Handlung verwendet, statt auf das Gezänk der Kommissare. Solider Durchschnitt war der Fall dennoch, aber eben nicht außergewöhnlich. Außergewöhnlich gute Nerven müssen dagegen die Zuschauer beweisen - sollten sich Odenthal, Kopper und Stern beim nächsten Mal nicht endlich vertragen.

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