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Kritik zum "Tatort: Zahltag" aus Dortmund: selbstgerechte Arschlöcher


"Tatort: Zahltag" aus Dortmund
Zwei selbstgerechte Arschlöcher und ihre Babysitter

t-online, Lars Schmidt

Aktualisiert am 10.10.2016Lesedauer: 2 Min.
Ob sie ihr Kriegsbeil jemals begraben? Kommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) überrascht seinen Kollegen Daniel Kossik (Stefan Konarske, l) in dessen Stammkneipe.Vergrößern des BildesOb sie ihr Kriegsbeil jemals begraben? Kommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) überrascht seinen Kollegen Daniel Kossik (Stefan Konarske, l) in dessen Stammkneipe. (Quelle: WDR/Thomas Kost)
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Eine Schießerei auf offener Straße, eine Rockergang und die Mafia - der "Tatort" aus Dortmund bot wieder einmal jede Menge spannende Milieustudien. Im Vordergrund des Falls mit dem Titel "Zahltag" standen aber die emotionalen Auseinandersetzungen des Ermittlerteams.

Denn in die Aufklärung der Schießerei mit zwei Toten platzt ein Kollege von der Dienstaufsicht (Milan Peschel), der wegen einer Beschwerde von Kommissar Kossik (Stefan Konarske) gegen Hauptkommissar Faber (Jörg Hartmann) ermittelt.

Mordfall und Disziplinarverfahren

Mordfall hier, interne Ermittlungen dort - der "Tatort: Zahltag" verwob diese beiden Handlungsstränge zwar geschickt, dürfte aber all jene Zuschauer enttäuscht haben, die einen klassischen Aufklärungskrimi erwarteten. Waren die Befindlichkeiten der vier völlig unterschiedlichen Dortmunder Kommissare schon immer Thema ihrer Filme, so nahmen sie diesmal gefühlt den größten Platz innerhalb der 90-minütigen Sendezeit ein.

"Das Team ist pulverisiert"

Vor allem Daniel Kossik und Peter Faber konnten ihre Egos voll ausleben und sich als selbstgerechte Arschlöcher inszenieren. Wie Faber den Kollegen von der Dienstaufsicht behandelt, mit den Rockern umspringt und Kossik für seine Zwecke zu missbrauchen versucht, ist schauspielerisch absolut sehenswert, aber im Rahmen der Geschichte auf Dauer auch nervig. Man ahnt aber, dass hier schon der Ausstieg des Charakters Kossik im Jahr 2017 vorbereitet wird. "Sie sind eine alte Mistsau", wirft er Faber an der Kopf. Und der stellt resigniert fest: "Das Team ist pulverisiert."

Denn auch die Frauen im Team, Martina Böhnisch (Anna Schudt) und Nora Dalay (Aylin Tezel), kriechen emotional auf dem Zahnfleisch und verzweifeln an ihren männlichen Kollegen. Zitat: "Sind wir deren Babysitter?" Böhnisch stellt dann irgendwann auf stur und verweigert Faber die Unterstützung bei dessen Alleingängen. Dalay zweifelt am Sinn ihrer Arbeit, weil Straftäter zu früh auf freien Fuß kommen.

Spannung und Logik bleiben nicht auf der Strecke

Dass bei der Komplexität der Handlung die Spannung und Logik nicht auf der Strecke blieben, ist der große Verdienst dieses "Tatorts". Die Aufklärung der Schießerei, hinter der eine Rockergang steckt, die Geschäfte mit der Mafia macht, wurde zwar eher nebenher, aber nicht beiläufig erzählt.

Damit beweist der "Tatort" aus Dortmund einmal mehr, dass er zu den unkonventionellsten aber auch besten der Krimireihe gehört. Auch wenn das Team mit seinen schwierigen Charakteren das Publikum stets polarisiert. Aber wie es mit den vier Querköpfen vom Kommissariat der Westfalen-Metropole weitergeht, möchte man nach diesem Fall wirklich wissen.

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