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ZDF-Sportreportage - Andrea Petkovic: Thomas Tuchel "wäre mein Traumkandidat"


Andrea Petkovic: Thomas Tuchel "wäre mein Traumkandidat"

Von dpa
28.11.2019Lesedauer: 5 Min.
Andrea Petkovic moderiert die ZDF-Sportreportage.Vergrößern des BildesAndrea Petkovic moderiert die ZDF-Sportreportage. (Quelle: Torsten Silz/ZDF/dpa./dpa)
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Mainz (dpa) - Sie übt mit dem Handy, sie war überrascht beim Blick in ihren Kleiderschrank. Tennisspielerin Andrea Petkovic ist vor ihrem ersten Auftritt als Moderatorin der ZDF-Sportreportage am Sonntag (17.10 Uhr) etwas aufgeregt.

Im Interview der Deutschen Presse-Agentur spricht die 32-Jährige über ihre neue Rolle neben der aktiven Sport-Karriere, über die Frage, die sie nie stellen würde, über ihren Wunschpartner für ein Interview und ihr TV-Verhalten.

Frage: Üben Sie für Ihre erste Sendung heimlich vor dem Spiegel?

Antwort: Ich nehme mich mit meinem Handy auf. Ich glaube, das Wichtigste ist, dass ich möglichst locker und entspannt bin. Das ist für mich am leichtesten, wenn ich eine gewisse Sicherheit habe, und die hatte ich am Anfang noch nicht. Da mache ich es dann wie im Tennis, ich trainiere lieber vorher als gar nichts zu machen.

Frage: Haben Sie sich schon überlegt, was Sie am Sonntag anziehen?

Antwort: Das ist mein größtes Stress-Problem. Nicht weil ich so versessen auf Kleidung bin. Aber am allerersten Tag durfte ich erfahren: nichts Schwarzes, nichts Weißes, nichts Kleingemustertes. Ich habe erstmal meinen kompletten Schrank ausgeräumt. Und feststellen müssen, dass 85 Prozent meiner Klamotten schwarz sind und der Rest weiß und kleingemustert. Und seitdem bin ich ein bisschen verzweifelt (lacht). Irgendwie kaufe ich immer die gleichen Sachen ein, und das ist bei mir halt oft Schwarz - oder neutrale Farben, Beige, Weiß. Aber ich habe schon so eine ungefähre Idee.

Frage: Also eher keine Jeans, sondern schicker?

Antwort: Na ja. Das ZDF unterstützt mich schon darin, dass ich mir treu bleibe. Das ist für mich das Schwierige. Wenn ich mir komplett treu bleibe, laufe ich im Trainingsanzug rum. Das geht natürlich nicht (lacht). Ich muss eine Balance finden. Ich glaube, dass es ein Prozess sein wird.

Frage: Sie haben sich den schwedischen Fußballer Zlatan Ibrahimovic als Interviewpartner gewünscht. Welchen Spieler oder Trainer aus der Fußball-Bundesliga würden Sie gern mal kennenlernen?

Antwort: Er ist nicht mehr in der Bundesliga, aber ich würde sehr gerne mit Thomas Tuchel reden. Irgendwann habe ich mal einen großen Bericht über ihn in der "Zeit" gelesen, wo er als Fußballphilosoph dargestellt wurde. Er hatte ein paar Theorien und interessante Gedankenansätze, die mich interessieren würden. Ich würde gern mal ein bisschen mehr in seinen Kopf reingucken und ihn ausfragen. Das wäre mein Traumkandidat.

Frage: Aus der eigenen Erfahrung heraus - was möchten Sie unbedingt anders machen als andere Sportjournalisten, was vermeiden?

Antwort: Ich weiß von mir selbst, dass automatische Fragen automatische Antworten hervorrufen. Wenn mir einer die gleiche Frage stellt, die ich schon hundert Mal gehört habe, kommt bei mir auch eine automatische Antwort. Das würde ich gerne versuchen, zu vermeiden, weil ich weiß, dass über diese Fragen nicht nachgedacht wird.

Frage: Welche Frage nervt Sie so sehr, dass Sie sie nie stellen würden?

Antwort: Mich nervt am meisten die Frage nach Zielen, weil man es nicht richtig machen kann. Wenn man ehrlich nach außen hin kommuniziert, dass man sich - als Sportler immer - hohe Ziele steckt und es gibt eine schlechte Saison - aus welchen Gründen auch immer - wird es einem vorgehalten. Wenn man sie zu niedrig ansetzt und sich bescheiden gibt, dann zeigt man nicht die wahre Seite und das wahre Denken eines Sportlers. Und deswegen nervt mich das immer. Diese Frage würde ich nicht stellen, weil ich selbst weiß, dass die Ziele so hoch wie möglich gesteckt sind. Das muss ich dann von einem Sportler nicht hören, um ihn dann später möglichst in die Bredouille zu bringen. Ich verstehe schon, wie die Konstellationen funktionieren, aber das finde ich immer ein bisschen unfair.

Frage: Haben Sie auch Einfluss auf den Inhalt der Sendung?

Antwort: Ja, das war mir ganz wichtig. Die Sendungen werden schon lange im Voraus vorbereitet, ich habe jetzt für meine ersten zwei Sendungen nicht viel am Inhalt mitgearbeitet. Aber jetzt bin ich integriert und hab auch schon Geschichten vorgeschlagen, die ich gerne erzählen würde. Das macht mir am meisten Spaß - die Geschichten auszusuchen und vorzuschlagen. Natürlich versuche ich ein bisschen mehr Tennis reinzubringen (lacht).

Frage: Wie beurteilen Sie denn die Fernseh-Situation im Tennis in Deutschland?

Antwort: Ich glaube, dass Deutschland ein unergründetes Potenzial für den Tennissport hat. Wenn man die Leute öfter mit Tennis füttern würde, würden sie diesen Sport auch gerne gucken - davon bin ich überzeugt. Wenn allerdings nur ein Match im Jahr gezeigt wir und man sich dann wundert, dass die Einschaltquoten nicht so hoch sind, wie man sie erwartet hat, ist es schwierig. Es ist schwierig, ein Wimbledon-Finale mit Angie Kerber zu verkaufen, wenn die Hälfte der Leute nicht weiß, wer Angie Kerber ist, weil vorher nichts von ihr gezeigt wurde. Es müssen ja nicht immer Matches sein, sondern es kann auch eine regelmäßige Berichterstattung über die Turniere sein, die vermeintlich nicht so wichtig sind. Das Tennisjahr ist lang - das weiß ich aus eigener Erfahrung (lacht).

Frage: Wenn Sie an einem freien Nachmittag oder Abend den Fernseher anschalten, was läuft dann da?

Antwort: Wenn ich den ganzen Tag Sport gemacht habe, schalte ich oft gerne ein bisschen ab. Ich gucke gerne Kultursendungen, "Aspekte" zum Beispiel, oder Sachen über Literatur und Musik und Filme.

Frage: Also schauen Sie schon noch normales Fernsehen und nicht nur Netflix oder Amazon Prime oder Ähnliches?

Antwort: Wenn ich zu Hause bin - genau. Wenn ich unterwegs bin, schaue ich meistens auf meinem Computer Netflix und was es da alles gibt. Wenn ich zu Hause bin, bin ich ganz froh mal nicht die Entscheidungshoheit haben zu müssen, sondern mich einfach berieseln zu lassen. Das genieße ich dann.

Frage: Sie schreiben ein Buch, haben etliche Ideen für die Zeit nach der Tennis-Karriere. Welche Rolle spielt in diesen Plänen das Fernsehen?

Antwort: Ich wusste immer schon, dass Fernsehen oder vor der Kamera stehen, etwas ist, wo ich mich wohlfühle. Wenn meine ersten zwei Sendungen gut laufen und wenn ich auch redaktionell etwas beitragen darf, dann wird mir das bestimmt Spaß machen. Und dann hoffe ich, dass ich noch lange dabei bin. Aber wenn das Spotlight an ist, ist es ja immer nochmal eine andere Geschichte als es sich in seinem kleinen Kopf alles auszumalen (lacht).

Frage: Wovor haben Sie denn den meisten Respekt?

Antwort: Den meisten Respekt habe ich davor, dass es eine Live-Sendung ist und dass wir zeitlich exakt sein müssen. Ich bin eigentlich am besten, wenn ich spontane Eingebungen habe. Wenn aber fünf spontane Eingebungen pro Sendung kommen, haben wir 20 Sekunden überzogen und ich glaube nicht, dass wir die Nachrichten für mich verschieben können (lacht).

Zur Person: Andrea Petkovic (32) war einst die Nummer neun der Tennis-Welt, momentan belegt sie Platz 78. Die Darmstädterin hat sechs WTA-Titel gewonnen. Zu ihren größten Erfolgen gehört das Erreichen des Halbfinals bei den French Open 2014. Derzeit schreibt sie auch an einem Buch, das im Herbst 2020 erscheinen soll. Eine zweite ZDF-Sendung mit ihr ist für den 8. Dezember geplant.

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